. . . und drum herum
Flohmarkt im Stadel
Ein riesiges Arsenal an historischen Werkzeugen und Gerätschaften sammelt Fritz Binder in seinem Wullendorfer Stadel. (Foto: mw)
Fritz Binder trennt sich von historischen Geräten
Wullendorf. Jahrelang sammelte Fritz Binder im „Wullendorfer Stadel“, Gemeinde Wiesenfelden, altes Handwerkszeug, bäuerliche Gerätschaften sowie Maschinen und Geräte. Nun will er sich von seinen doppelt vorrätigen Teilen trennen. Am Samstag, 30. September, und Sonntag, 1. Oktober, ist jeweils von 13 bis 16 Uhr Tag der offenen Stadeltür mit Flohmarkt in Wullendorf auf dem Hof. Den Erlös teilt er mit dem Mitterfelser Kinder- und Jugendförderverein. Von seinen gesammelten Gerätschaften, die er doppelt hat, trennt sich Fritz Binder nun. Zum Beispiel können Drischln, Windmühlen, Sicheln, Wacheln, Holzpflüge, Holzeggen, Flachsbrecheln, Wagenräder, Waagenscheitel, Butterfassl sowie viele Kleingeräte im Flohmarkt erworben werden. „Von jedem Teil bleibt nur eins im Stadel. Alles andere wird beim Flohmarkt abgegeben“, sagt Binder. „Jeder zahlt was es ihm wert ist“, ergänzt er. Und es sind viele Geräte dabei, die noch sehr gut beieinander sind und sich für Sammler und bestens auch für Dekorationen in Haus und Garten eignen. Auch eine noch brauchbare Feldschmiede sowie eine neue Hoizlbank kommen zum Verkauf. Der Stadel mit seinen Gerätschaften ist für Alt und Jung zum Schauen und Staunen über die vergangene Zeit offen. Erreicht wird der Stadel entweder über Zinzenzell oder Wetzelsberg (Ausfahrt B 20 in Rissmannsdorf).
Quelle: Fritz Binder und mw/BOG Zeitung vom 22. September 2017
Offene Tore im Wullendorfer Stadel
Fritz Binder trennt sich von historischen Geräten – Erlös teilt er mit Kindern
In seiner Arbeitsstube zeigt Fritz Binder, wie Holzschuhe auf der Hoizlbank gemacht wurden.
Wullendorf. (mw) Jahrelang sammelte Fritz Binder im „Wullendorfer Stadel“ altes Handwerkszeug, bäuerliche Gerätschaften sowie Maschinen und Geräte. Nun will er sich von seinen doppelt vorrätigen Teilen trennen. Am Samstag, 30. September, und Sonntag, 1. Oktober, ist jeweils von 13 bis 16 Uhr Tag der offenen Stadeltür mit Flohmarkt auf dem Hof in Wullendorf. Den Erlös teilt er mit dem Mitterfelser Kinder- und Jugendförderverein.
Der Hof, auf dem der große Stadel steht, gehört Sohn Friedrich mit Familie. Mit viel Leidenschaft für Haus und Hof wird er bewohnt und bewirtschaftet. In der Hochtenne dieses Stadels hat Fritz Binder, der selber seit 46 Jahren in Mitterfels wohnt, seine historisch-landwirtschaftliche Sammlung eingerichtet. In der Landwirtschaft wuchs er auf, bewirtschaftete selber den Hof und hatte auch nach der Aufgabe des Hofes viel mit Landwirten zu tun. „Ich werde nächstes Jahr 80 Jahre alt. Da möchte ich den Stadel noch richtig aufräumen“, sagte der passionierte Sammler auf die Frage nach dem Grund seines Flohmarktes. Oft sah er in seiner Außendiensttätigkeit bei Landwirten, wie Maschinen und Geräte keinen Platz mehr in Stadeln hatten und zu verrotten drohten.
Prall gefüllt ist der Wullendorfer Stadel, der alte Handwerksgeräte und Maschinen beherbergt. (Fotos: mw)
Mähmaschinen, Radern und Getreideputzer
„Und wenn man ein Gerät mitnimmt, bekommt man gleich alles alte Graffel mit“, ergänzte er noch schmunzelnd. Und so kam es, dass die bereits am Hof stehenden Geräte immer mehr wurden. Grundstock waren seine eigenen Geräte. Der riesige Stadel hat sich in den letzten Jahren prall gefüllt. Und alles hat er sauber zusammengestellt. Man könnte sogar wie vor 100 Jahren heute damit arbeiten. Zum Beispiel in der Drescherecke findet man Drischln, Holzgabel, Radern, Windmühlen, Hackenzylinder und auch eine Schüttelmaschine. Sicheln, Wacheln, Mähmaschinen und Mähbinder gehören zur Abteilung Troadmähen. Ebenso sind Feldbearbeitungsgeräte wie Holzpflüge, 200 Jahre alte Kultivatoren und Holzwalzen zu sehen. Sogar noch ein Gäuwagerl mit einem Saunetz sowie Holzschlitten, Leiter- und Truhenwagen und Graswagerl sind bei den Transportgeräten zu bestaunen. Auf eine transportable Obstpresse mit Quetscher und Presse auf einem fahrbaren Untersatz aus dem Jahre 1920 ist er besonders stolz. Natürlich sind noch viele andere Gerätschaften wie fürs Flachsbearbeiten, Holzschuhmachen oder ein Getreideputzer zu sehen.„Von jedem Teil bleibt nur eins im Stadel“
Bereits 2001 hat er seine alten Geräte aus dem Stadel geholt und auf dem Feld gezeigt, wie Korn mit Sicheln, Wacheln und Mähmaschinen noch geerntet wurde. Natürlich gehörte auch ein entsprechendes Drescherfest mit Bauernmarkt zu diesem besonderen Ereignis. Feldarbeit mit Rössern und Ochsen zeigte er dann im Jahre 2003, wobei sich gleich ein Handwerkerfest anschloss. Schon damals war das Interesse groß. Und nun soll ein Teil dieser Geräte andere Besitzer finden. „Von jedem Teil bleibt nur eins im Stadel. Alles andere wird beim Flohmarkt abgegeben“, sagt Binder. Den Erlös aus dem Flohmarkt will er zur Hälfte dem Mitterfelser Kinder- und Jugendförderverein zur Verfügung stellen. „Jeder zahlt, was es ihm wert ist“, ergänzt er. Und es sind viele Geräte dabei, die noch sehr gut beieinander sind und sich für Sammler und bestens auch für Dekorationen in Haus und Garten eignen. Wie zum Beispiel Wagenräder, Waagenscheitel, Kuhkummet, Butterfassl, Holzpflüge, Windmühlen, Holzeggen und viele, viele kleine Werkzeuge. Teilweise sind aber auch höherwertige Dinge dabei. So muss man für eine neue Hoizlbank, eine Feldschmiede mit Amboss oder Zimmererbeile schon einen festen Betrag berappen. Mit viel Liebe eingerichtet ist auch die Stube, ein Raum im Troadboden, die er mit Gerätschaften und Werkzeugen ausgestattet hat, die früher für die Winterarbeit in der Stube benötigt wurden. Und ein ausgezeichnetes Wissen hat sich Fritz Binder über die alten Sachen auch angelegt. So erklärt er mit Leidenschaft, wie man einen Käferloher von einem normalen steinernen Maßkrug wegkennt: Der Käferloher habe keinen Eichstrich, sondern nur das „Ein-Liter-Zeichen“ auf der Vorderseite.
Zucker aus dem Zweiten Weltkrieg noch essbar
Von den Hamsterkäufen vor dem Zweiten Weltkrieg zeugt ein Butterfassl, in dem noch ein Papiersack mit Würfelzucker versteckt war. Der Zucker ist heute noch essbar, sagt Binder und nimmt zur Anschauung gleich ein Stück in den Mund. Auf ein landwirtschaftliches Lehrbuch aus dem Jahre 1922, das in der Klosterschule Schweiklberg verwendet wurde, weist er hin. Nun trennt er sich von vielen seiner Sammlerstücke. Der Stadel mit seinen Gerätschaften ist für Alt und Jung zum Schauen und Staunen über die vergangene Zeit offen. Erreicht wird der Stadel entweder über Zinzenzell oder Wetzelsberg (Ausfahrt B 20 in Rißmannsdorf).
Quelle: mw/BOG Zeitung vom 29. September 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer Sperrfrist.)
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