Straubing-Bogen. Heimat, Kultur, Brauchtum und Geschichte

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Kreisheimatpfleger Neueder berichtete u. a. vom Epitaph an der Pfarrkirche Ascha (Foto: Edda Fendl)

Josef-Schlicht-Medaillen gibt es nun auch für Verdienste um die Geschichtsforschung

 

Heimat, Kultur, Brauchtum – und nun auch Geschichte: Zukünftig gibt es die Josef-Schlicht-Medaille auch für Verdienste um die Geschichtsforschung. Der Vorschlag, die Satzung diesbezüglich zu ändern, kam bei der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Sport am Montag von Kreisheimatpfleger Hans Neueder. Unbürokratisch und ohne Murren und Knurren stimmten die Ausschussmitglieder zu.

Umfangreich und vielfältig sei seine Arbeit als Kreisheimatpfleger, sagte Hans Neueder vorab und nahm anschließend die Kreisräte mit auf einen spannenden Weg durch seine vielschichtigen Aktivitäten. Schnell wurde klar, langweilig wird es ihm als Kreisheimatpfleger sicherlich nicht. Allein seine Mitarbeit in den unterschiedlichen Gremien ist interessant und vielfältig. So reichte seine Aufzählung von der Tätigkeit als Jurymitglied bei der Ausstellung „Typisch Landleben? in Niederbayern heute“ im Kreismuseum auf dem Bogenberg über seine drei Artikel für das neue Landkreisbuch „Gäu, Wald, Fluss“ bis hin zu den Führungen im Kreismuseum, Exkursionen und Vorträgen in der Kirche in Pürgl und beim Freundeskreis Kloster Windberg. Vor wenigen Tagen machte er sich zudem beim Aktionskreis für das „Welterbe Donau“ stark.

Neueder stellt sich aber auch diversen Projekten. Wie er ausführte, erforscht er derzeit den Nachlass von Josef Brembeck. Der Gründer des Mitterfelser Burgmuseums hat die unterschiedlichsten Gegenstände gesammelt und dokumentiert. Durch dessen überraschenden Tod sei einiges bezüglich des Nachlasses ungeklärt. Da Brembeck aber auch interessante Alben über die Schlichtpreisträger des Landkreises geführt habe, verhandle er mit dem neuen Eigentümer des Brembeck-Hauses, damit er die Aktenordner zumindest einmal sichten darf.

Restaurierung des wertvollsten Epitaphs im Landkreis in Ascha

Ein weiteres interessantes Thema sei der Pestfriedhof in Reißing, der momentan von Karl Piendl auf Vordermann gebracht wird. Besonders begeistert aber ist Hans Neueder vom Epitaph an der Aschinger Pfarrkirche. „Dieser ist der größte und wertvollste Epitaph im Landkreis und wird derzeit restauriert.“ Edda Fendl habe schon mehrmals über den Epitaph geschrieben. „Wenn Sie mal in der Gegend sind, müssen Sie sich den unbedingt ansehen.“

Gotische Pieta aus Niederschneiding

Mit ebensolcher Begeisterung nannte er die gotische Pieta aus Niederschneiding, die sich seit 25 Jahren in Regensburg befindet. Möglicherweise kann sie wieder in den Landkreis Straubing-Bogen zurückgeholt werden. Hier sei er auch mit Bürgermeister, Pfarrer und dem Regensburger Restaurator in Kontakt. Sein Hauptaugenmerk aber liege auf der historischen Forschung, so Neueder, der sämtliche Veröffentlichungen stets als „Kreisheimatpfleger“ zeichne, damit auch der Landkreis selbst in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.

So forsche er derzeit über den Männerklosterberg im Donaugau auf dem Bogenberg und es könnte sein, dass die Geschichtsschreibung über das ehemalige Benediktinerkloster Oberalteich neu geschrieben werden muss. Einige Themen riss er kurz an. So erzählte er die Geschichte des Ludwig Ritters von Mussinan, der reich heiratete, starb und dessen Witwe schließlich ihr Vermächtnis dem Kloster Mallersdorf vererbte. Oder auch den Besuch König Ludwigs I., der im Jahr 1849 in Bogen weilte und in Pfelling mit der Fähre übersetzte. Und er kündigte zudem einen Artikel über das ehemalige Reichs-Arbeits-Dienst (RAD)-Lager Muckenwinkling, Gemeinde Agendorf, an.

Doch Neueder hatte auch eine Bitte an die Kreisräte: die Vergabemodalitäten der Josef-Schlicht-Medaille. „Die Satzung sollte hier um einen Begriff ergänzt werden“, machte sich Neueder, selbst Josef-Schlicht-Medaillenträger, für weitere Preisverleihungen stark. Bisher stehe in der Satzung, dass diese an Menschen verliehen wird, die sich um Heimat, Kultur und Brauchtum verdient gemacht haben. Diese drei Begriffe sollten nun mit „Geschichte“ ergänzt werden. Die Ausschussmitglieder gewährten dem Kreisheimatpfleger seine Bitte umgehend und unbürokratisch.


 

Quelle: – usa – in: Bogener Zeitung vom 6. Mai 2015 (Zeitversetzte Übernahme des Beitrags aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)

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