Schüler des Veit-Höser-Gymnasiums als „Europaparlamentarier“ in Kerkrade

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Die Schüler mit Betreuungslehrer Oberstudienrat Michael Käser. (Foto: hd)

Vertrauen in Europa schaffen

Das Model European Parliament (MEP), ein Simulationsprogramm zur Arbeit des Europaparlaments, wurde auch dieses Jahr wieder im niederländischen Kerkrade von der dort ansässigen Afnorth International School veranstaltet. Als Austragungsort fungierte ein mittlerweile zum Tagungshotel umfunktioniertes ehemaliges Kloster, das der Veranstaltung einen würdigen Rahmen verlieh. Unter den nahezu 300 Teilnehmern aus ganz Europa und Nordamerika war erneut eine sechsköpfige Delegation des Veit-Höser-Gymnasiums Bogen, dessen ehemaliger Schulleiter Dr. Rudolf Gehles dieses Schülerparlament während seines Auslandseinsatzes in Holland ins Leben gerufen hatte.

In ihrer Eröffnungsrede verwiesen sowohl der Schülerpräsident der Veranstaltung als auch der Vertreter der Wirtschaft, Sebastian Göblinghof von Eon International, auf die Bedeutung des Dialogs zwischen den Völkern gerade angesichts der derzeitigen Krisen. Gröblinghof, bei Eon maßgeblich mitverantwortlich für den Gashandel mit Russland, betonte, dass es vor allem in unruhigen Zeiten unerlässlich sei, den Dialog mit dem Handelspartner zu suchen, auch wenn man nicht jede politische Entscheidung nachvollziehen könne. Nur über ständige Kommunikation könne man etwaige kulturelle Barrieren abbauen und Vertrauen gewinnen.

Vertrauen von russischer Seite war entscheidend

Konkret nannte er ein Beispiel aus der jüngeren deutschen Vergangenheit: So war schließlich nicht zuletzt das Vertrauen von russischer Seite ganz entscheidend beim Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren. Auch der Schülerpräsident hob die Bedeutung des Dialogs bei der Lösung von Problemen hervor und betonte, in einer europakritischen Zeit sei es wichtiger denn je, die Vorzüge Europas, wie den Wegfall von Grenzkontrollen zwischen den einzelnen Ländern oder die gemeinsame Währung hervorzuheben. Außerdem würden die Jugendlichen bei MEP an diesem Wochenende grundlegende Dinge lernen, die auch im späteren Berufsleben sehr nützlich seien: Teamwork, die Fähigkeit, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen sowie verbale Kommunikation.

Inspiriert von diesen Gedanken fassten sich die Jugendparlamentarier also ein Herz und diskutierten in ihren Parteien und Ausschüssen und rangen um Kompromisse. Dass dies nicht immer leicht ist, gerade wenn man vor mehreren hundert Menschen im Plenum seine Meinung vertreten muss, dürfte jedem einleuchten. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Amtssprache dieser Veranstaltung Englisch ist. Es bedarf also einer gewissen Portion an Mut, für seine Meinung einzustehen. Aber wer weiß, vielleicht haben die Schüler nicht nur am eigenen Leib erfahren, wie schwer es oft ist, den Dialog zu suchen, sondern auch Vertrauen gewonnen. In sich selbst und andere.


Quelle: hd, in: Bogener Zeitung vom 14. November 2014 (Anmerkung: Zeitversetzte Veröffentlichung aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)

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