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Schlüsselzuweisungen 2026 für die Kommunen in Bayern

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Grafik: Franz Tosch

Wie profitieren die Landkreisgemeinden davon?

Bei den Schlüsselzuweisungen verbuchen die 37 Landkreisgemeinden ein Minus von 1,1 Millionen Euro. Das schmerze ...

... einerseits, spreche aber auch für steigende Wirtschaftskraft.

Der Freistaat Bayern schickt das Christkind einmal mehr verfrüht los. Wieder erhalten die Gemeinden und der Landkreis Straubing-Bogen die Schlüsselzuweisungen. Welche Kommunen in diesem Jahr besonders artig waren und reich beschenkt wurden und welche Kommunen enttäuscht unter den Christbaum blicken müssen – ein Überblick.

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Diese Gemeinden bekommen mehr Geld: Der (absolut betrachtet) größte Gewinner der diesjährigen Schlüsselzuweisungen ist der Markt Mallersdorf-Pfaffenberg. Fast 600.000 Euro mehr und damit rund 2,3 Millionen Euro spült es ihnen in die Kassen. Trotzdem blickt Bürgermeister Christian Dobmeier sorgenvoll in die Zukunft. Die Schlüsselzuweisungen täten dem Mallersdorf-Pfaffenberger Haushalt für 2026 zwar gut, und auch sein Kämmerer habe aufgeatmet, als er von den Zahlen erfuhr. „Aber trotzdem löst das nicht das Problem der Kluft zwischen Einnahmen und Ausgaben, die in den Gemeinden immer größer wird.“ Allein schon Pflichtaufgaben zu erfüllen, wie Infrastruktur, Schule und Kinderbetreuung zu erhalten, werde immer teurer und schwieriger. Ewald Seifert habe es am Gemeindetag perfekt zusammengefasst, findet Dobmeier. „Es ist, wie als würde man auf eine große Wunde ein großes Pflaster kleben“, zitiert er den Landratskandidaten der CSU. Trotzdem helfe der Zuschuss von über zwei Millionen Euro wenigstens, vorübergehend ein wenig durchschnaufen zu können, fasst Dobmeier zusammen. Er spricht trotz allem von „einem kleinen Segen“.

Diese Gemeinden bekommen weniger Geld: Um die Hälfte weniger bekommt die Gemeinde Kirchroth. Deren Zuschuss schrumpft von fast 1,2 Millionen Euro im Jahr 2024 auf 600.000 Euro. Bürgermeister Matthias Fischer hat das allerdings nicht wirklich überrascht, wie er auf Nachfrage gesteht. Die Gemeinde habe in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet – und dieser Trend setze sich fort. Erst in diesem Jahr habe man mit der chinesischen Firma Mind, der Firma Müller und erst jüngst Miss Pompadour wieder „drei große Ansiedlungserfolge“ erzielen können. Das zeige, dass die Gemeinde auf eigenen Füßen stehen könne. Deshalb ist Fischer über die neuen Schlüsselzuweisungen nicht wirklich enttäuscht, zumal die Gemeinde noch rund 500.000 Euro aus dem Investitionsbudget bekomme und somit unterm Strich ähnlich hohe Mittel zur Verfügung gestellt bekomme wie im vergangenen Jahr.

Diese Gemeinden gehen leer aus: Wie auch schon in den Vorjahren gehen die traditionell gewerbesteuerstarken Landkreisgemeinden Aiterhofen, Atting, Niederwinkling und Konzell leer aus. Hinzu kommen in diesem Jahr noch die Gemeinden Salching und Straßkirchen. Auch die Gemeinde Rattenberg geht leer aus. Sehr zur Überraschung von Bürgermeister Dieter Schröfl: Zwar habe er damit gerechnet, dass die Zuweisungen nicht mehr so üppig ausfallen werden, schließlich habe Rattenberg in jüngerer Vergangenheit gute Steuereinnahmen gehabt, „aber dass sie uns komplett gestrichen wird, überrascht mich dann doch“. Dabei richtet er den Blick auf aktuelle Ausgaben. Da ist zum einen das Kita-Gebäude, zum anderen koste die Abwasserversorgung die Gemeinde eine siebenstellige Summe. Daneben laufen noch weitere Projekte wie Straßen- und Gebäudesanierungen – und auch die Rathaussanierung koste. „Das tut natürlich weh. Gerade in den aktuellen Zeiten, wo man als Kommune jeden Euro gut brauchen könnte.“

Das sind die Schlüsselzuweisungen in Zahlen: Dem Landkreis und seinen Kommunen werden insgesamt 48.357.856 Euro zuteil. 27.039.328 Euro für die einzelnen Kommunen, 21.318.528 Euro gehen an den Landkreis. Für den Landkreis ein Plus von rund 250.000 Euro, für die Gemeinden gibt es allerdings in Summe 1,1 Millionen Euro weniger.

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Das sagt MdL Tobias Beck: „Die Kommunen in unserem Landkreis haben zahlreiche Investitionsmaßnahmen vor der Brust.“ Mit einem kräftigen kommunalen Finanzausgleich stärke die Staatsregierung unseren Bezirken, Landkreisen, Städten und Gemeinden den Rücken. Wichtig sei auch, dass die Investitionsbudgets Infrastruktur bereits 2026 in voller Höhe zur Verfügung stehen. Man sei sich aber darüber einig, dass die finanziellen Herausforderungen der Zukunft nur dann gemeistert werden könnten, wenn die Wirtschaft in Bayern und Deutschland wieder Kraft schöpfen kann. Gefordert ist laut Beck nun aber vor allem der Bund.

Das sagt MdL Josef Zellmeier: Ein lachendes und ein weinendes Auge blicke bei dem Vorsitzenden des Haushaltsausschusses, Josef Zellmeier, auf die diesjährigen Schlüsselzuweisungen. Weinend, weil die Zuweisungen im Vergleich zum Vorjahr für den Landkreis gesunken sind – lachend, weil dies dafür spreche, dass die Finanzkraft der Straubing-Bogener Kommunen zugelegt habe. Besonders hervorzuheben sei im Zuge der Schlüsselzuweisungen auch das Engagement des Bundestagsabgeordneten Alois Rainer, der sich in Berlin weiterhin mit Nachdruck für die Anliegen der Kommunen vor Ort einsetze. „Mit diesen Geldern können vor Ort wichtige Projekte vorangetrieben werden, von denen die Bürger direkt profitieren“, fasst Zellmeier zusammen.

Patrick Fuchs/BOG Zeitung vom 12. Dezember 2025 (Gen. der Lokalredaktion)

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