Mitterfels. Demokratie - Lust und Last

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Demokratie – Lust und Last. Veranstaltung im Haus der Begegnung

Etwa vierzig Gäste waren zur Veranstaltung „Demokratie – Lust und Last“ der Marktgemeinde gekommen, die ...

... am Mittwoch im Mitterfelser Haus der Begegnung stattfand. Vier Referenten stellten unterschiedliche Betrachtungen zu diesem Thema an.

Wolfgang Hammer zeigte unter dem Motto „Verhandeln, beschließen, vertragen“ auf, wie sich mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert jene Vorstellungen von Humanismus, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung entwickelten, die den demokratischen Lebensstil erst ermöglichten. Diesem Lebensstil stellte er das autokratische Modell gegenüber, bei dem sich der Einzelne unter der Leitung eines Führers den Prinzipien des Nationalismus, des Kollektivismus oder einer religiösen Vorstellung unterordnet und auf Eigenständigkeit verzichtet.

An diese Gedanken knüpfte Paul Wintermeier an, indem er ausgewählte Artikel des Grundgesetzes erläuterte. Ausgehend von der Tatsache, dass Regeln und gesetzliche Normen nötig sind, damit Menschen in Freiheit und unter rechtsstaatlichen Bedingungen leben können, machte er die Bedeutung, die das Grundgesetz für unser Leben und Zusammenleben hat, deutlich.

„Demokratie lebt vom Mitmachen“, hatte Maria Birkeneder ihren Beitrag überschrieben. Dieses Mitmachen, führte sie aus, beginnt in der Familie, in der – ebenso wie in den Bildungseinrichtungen – Gruppenregeln und Teamfähigkeit erlernt werden müssen. Mitmachen bedeutet aber auch, sich verantwortlich zu fühlen – für eine intakte Umwelt, die Bezahlung gerechter Löhne und vieles andere mehr. Ihren Beitrag beendete sie mit den Worten: „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“

Herbert Becker behandelte das Thema „Sprache und Politik“. Er kritisierte die floskelhafte oder verschleiernde Sprache, in der sich Politiker mitunter äußern, vor allem aber ging er auf die Verrohung der Sprache ein, die insbesondere von Populisten aus dem rechten politischen Lager in jüngerer Zeit immer häufiger angewandt wird.

Die vom Mitterfelser Bürgermeister Andreas Liebl moderierte und von Emily Spanner mit virtuoser Harfenmusik untermalte Veranstaltung endete mit einer Diskussion, die zwar kontrovers geführt wurde, demokratischen Ansprüchen aber durchaus genügte.

bh/BOG Zeitung vom 11. Juli 2024 (Gen. der Lokalredaktion) 


Ankündigung:

Vortrags- und Diskussionsabend 

Ab dem Jahr 1989 schienen die westlich-demokratischen Staaten für manche andere Länder Vorbild zu sein. Die kommunistischen Diktaturen waren verschwunden. Neue Demokratien entstanden. Zeitweise glaubte man sogar, die ehemalige Sowjetunion könnte der Nato beitreten. Aber dieser Enthusiasmus in ein paar Staaten im Osten versiegte nach einiger Zeit. Der Wandel von einer Sowjetdiktatur über ein demokratisches Russland bis hin zu der Putin-Herrschaft stärkte antidemokratische Tendenzen vieler rechter Parteien in den Ländern Europas.

Der Krieg gegen die Ukraine wird von Seiten Russlands als Krieg gegen die westlich-demokratische Lebensform, für die die USA stehen, geführt. Leitbild für Putin ist ein einheitliches Eurasien, das vom „russischen Weg“, einer Art „way of life“, durchdrungen ist.

Weltweit gesehen genießen die Menschen in Deutschland und Europa den höchsten Lebensstandard und werden beneidet. Trotzdem sammeln sich Unzufriedene in fast allen europäischen Ländern, um die ehemals kleinen rechten Parteien, die sich an Denkweisen autokratischer Staaten wie Russland oder China anlehnen. Um nicht von einem Rechtsruck mitgerissen zu werden und in eine Staatsform hinüberzugleiten, in der autokratische Allüren einiger Weniger befriedigt werden, müssen sich die Menschen der westlich-demokratischen Länder für ihre Freiheit einsetzen. Die Mängel in der politischen Praxis, die es zweifellos gibt, gehören beseitigt und/oder ausgebessert. Die Staatsform und die Lebensweise der westlich-demokratischen Staaten stehen auf dem Prüfstand der Geschichte.

Die Marktgemeinde veranstaltet deshalb einen Vortrags- und Diskussionsabend mit dem Titel „Demokratie – Lust und Last“. Maria Birkeneder, Herbert Becker, Wolfgang Hammer und Paul Wintermeier stellen einige Aspekte der Demokratie in Deutschland in Kurzvorträgen zur Diskussion: „Verhandeln, beschließen, vertragen“, „Grundgesetz: Ideal und Wirklichkeit“, „Politisches Handeln im Alltag“ und „Sprache und Politik“.

Musik: Ausgewählt und dargeboten von Emily Spanner (Harfe).

Die Veranstaltung findet im Haus der Begegnung in Mitterfels, Pröllerstraße 23, am Mittwoch, 3. Juli 2024, um 19.30 Uhr statt.

Text: Wolfgang Hammer

 

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