Glaskunstausstellung. Ein kleiner Rückblick auf ein besonderes Kulturereignis

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Die Macherinnen der Ausstellung, die Künstlerin Ursula-Maren Fitz (l.) und Historikerin Elisabeth Vogl mit Bürgermeister Andreas Liebl, der bei der Finissage dieses besondere Kulturereignis in den höchsten Tönen lobte. Fotos: Verena Lehner – Vergrößern durch Anklicken!

Etwas für die Ewigkeit

Die Glaskunst-Ausstellung im Burgmuseum ist zu Ende, doch ihre Strahlkraft bleibt.

Die bunten Glaszwerge im Mitterfelser Museumsgarten sind verschwunden, Aschenputtels zertanzte Schuhe stehen nicht mehr in der historischen Schusterwerkstatt. Im Burgmuseum ist am letzten Septemberwochenende eine Ausstellung zu Ende gegangen, die es so in dieser Form noch nie gegeben hat im Landkreis Straubing-Bogen. Organisatorin war die Historikerin Elisabeth Vogl, mit der wir auf dieses besondere Kulturereignis zurückschauen.

Rundum zufrieden wirkt Elisabeth Vogl, als wir uns ein paar Tage nach Ausstellungsende mit ihr im Burgmuseum treffen. „Es war eine gelungene Ausstellung, es gab unglaublich viel positive Resonanz“, erzählt die Vorsitzende des Mitterfelser Burgmuseumsvereins und blättert dabei in einigen Gästebucheinträgen, die sie für die Künstler in einer Mappe zusammengefasst hat. Dort stehen Sätze wie: „Bewundernswerte Ausstellung. Das Museum mit der modernen Glaskunst, ein interessanter Kontrast.“ Oder: „Eine so tolle und originelle Idee: die Symbiose von Museum und Glas - von Altem und Neuem! Wir sind begeistert!“ Solche Gästebucheinträge freuen Elisabeth Vogl und sind für sie Bestätigung, dass die Entscheidung, eine solche Ausstellung auf die Beine zu stellen, die richtige war - auch wenn damit jede Menge Arbeit verbunden war.

„Das Alte erhalte und Neues gestalte“

Es war überhaupt die erste Ausstellung von Glaskunst im Landkreis Straubing-Bogen. „Das Alte erhalte und Neues gestalte“, so ihr Titel. Insgesamt 15 Glaskünstler vom Verein „Glasheimat Bayern“ haben von Ende Juni bis Ende September ihre Objekte im Burgmuseum ausgestellt. Das Besondere daran: Ihre Kunstwerke wurden nicht einfach gesondert in einem Raum gestellt, sondern in die Räume und die Dauerausstellung des Museums integriert. Vogl erinnert sich noch genau, wie sie gemeinsam mit Ursula-Maren Fitz, der Vorsitzenden der Glasheimat Bayern, an dem Ausstellungskonzept arbeitete. „Das war eine spannende Geschichte. Herauszufinden, welches Objekt in welchen Raum passen könnte.“

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Die Zwerge aus Glas, die während der Ausstellung im Burggarten zu finden waren, haben auch die kleinen Museumsbesucher fasziniert. Foto: Isabella Biederer  – Vergrößern durch Anklicken!

Und so fanden am Ende beispielsweise die bunten Glaszwerge von Künstler Wilhelm Vernim im kleinen Burggarten ihren Platz. Die „Zertanzten Schuhe von Aschenputtel“ der Künstlerin Ursula Distler standen in einem Haufen Holzasche in der historischen Schusterwerkstatt und das „Seelenhemd“ von Ursula-Maren Fitz lag in der original erhaltenen Gefängniszelle auf der Gefangenenpritsche. Vom Ergebnis waren alle Beteiligten am Ende dann selbst überrascht. „Als die Kunstwerke an Ort und Stelle standen, war das einfach unglaublich. Das hat einfach gepasst“, sagt Elisabeth Vogl. Und heraus kam eine besondere Ausstellung, die Altes und Neues, Traditionelles und Aktuelles perfekt verbunden hat. „Die Kunstobjekte und die besondere Atmosphäre der historischen Räume haben sich gegenseitig wunderbar getragen.“

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„Aschenputtels zertanzte Schuhe“: Ein besonders beliebtes Objekt bei den Besuchern. Fotos: Verena Lehner  – Vergrößern durch Anklicken!

Ingesamt waren es 727 Besucher im Museum

Die insgesamt 727 Besucher bekamen bei dieser Ausstellung auch einen Einblick in die verschiedensten Techniken der Glaskunst. Um den Besuchern diese etwas näher zu bringen, initiierte Elisabeth Vogl parallel zur Ausstellung auch insgesamt fünf Künstlergespräche. Hier konnten die Besucher mehr erfahren über die einzelnen Techniken, die Kunstwerke und den Künstler selbst. Rund zehn Interessierte kamen pro Gespräch. „Das ist vielleicht nicht so viel. Aber die, die da waren, waren wirklich interessiert und auch fasziniert“, sagt Vogl. Und auch für kleine Besucher hatte Vogl etwas vorbereitet. An zwei Nachmittagen in den Sommerferien durften Kinder in der alten Burgscheune, die die Gemeinde eigens dafür ausgeräumt und entrümpelt hat, mundgeblasene Glasvögel bemalen und sich danach von Elisabeth Vogl die Ausstellung erklären lassen.Was bleibt nun von dieser besonderen Ausstellung, nach dem die Kunstobjekte wieder verschwunden sind? „Sehr viel“, sagt Elisabeth Vogl. Das Burgmuseum habe von dieser Ausstellung ungemein profitiert. Viele Besucher seien überrascht gewesen, dass es hier in Mitterfels so etwas Außergewöhnliches gibt. „Das haben viele nicht erwartet.“ Und auch viele, die das Museum schon gekannt haben, haben sich auf die Ausstellung eingelassen und das Museum neu entdeckt. „Das hat mich natürlich besonders gefreut.“

Aufgrund der positiven Resonanz soll es in zwei Jahren wieder eine Ausstellung mit Glaskunst in Mitterfels geben. Denn alle Künstler waren sich am Ende einig: „Wir würden gerne wieder hierher ins Burgmuseum kommen.“ 

Info

Das Mitterfelser Burgmuseum ist noch bis zum 29. Oktober von Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Verena Lehner/BOG Zeitung vom 29. September 2023 (Gen. der Lokalredaktion)

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