Mitterfels
Mitterfels. Ausstellung "Waldverwandtschaften" beendet
Bei der Finissage (v. l.) Sandra Groth, Paul Wintermeier, Florian Murer, Herbert Becker, Bürgermeister Andreas Liebl, Wolfgang Hammer, Martin Graf und Heinrich Stenzel Foto: Julia Ecker – Vergrößern durch Anklicken!
Lesung bei der Finissage – 400 Besucher
>>> … mit allen Zeitungsbeiträgen
Am Sonntagabend endete die von Wolfgang Hammer und Herbert Becker eingerichtete Ausstellung „Waldverwandtschaften“, die seit 10. März im Mitterfelser Haus der Begegnung zu sehen war. Bei der abschließenden Veranstaltung lasen Sandra Groth, Andreas Liebl, Martin Graf, Paul Wintermeier und Herbert Becker kurze Texte vor, in deren Mittelpunkt der Wald stand und die von Florian Murer musikalisch umrahmt wurden. Außerdem zogen die Veranstalter Bilanz. Dass diese positiv ausfiel, hatte mehrere Gründe: Die Zahl der Besucher lag mit etwa 400 weit höher als erwartet; viele waren gekommen, weil ihnen frühere Gäste den Besuch dringend empfohlen hatten. Auch das Beiprogramm hatte großen Anklang gefunden. Unter dem Motto „Basteln mit Waldfundstücken“ waren zahlreiche hübsche und fantasievolle Objekte entstanden. Das entsprach insbesondere dem Wunsch von Herbert Becker. Er hatte bei der Vernissage gesagt, dass er die Ausstellung vor allem dann als Erfolg betrachte, wenn sie Kinder und Erwachsene dazu anregen würde, selbst aktiv zu werden.
Das Schlusswort der Finissage sprach Bürgermeister Andreas Liebl. Er wertete die Ausstellung nicht zuletzt als Gewinn für die Gemeinde Mitterfels. Zum Dank für sein persönliches Engagement sowie für die Unterstützung durch die Gemeinde überreichte ihm Becker eine Skulptur. Sie stellt einen großen, schlanken Mann dar, der dynamisch und mit großen Schritten vorwärtsstrebt und damit unbedingt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bürgermeister aufweist.
Pressemitteilung des Veranstalters vom 30. März 2023
Jede Menge Kunstwerke sind aus Waldfundstücken entstanden. Foto: Maria Liebl – Vergrößern durch Anklicken!
Am Sonntag, 26. März, ist Finissage
Die Ausstellung „Waldverwandtschaften“ mit Skulpturen und Bildern von Herbert Becker hat eine erfreulich hohe Zahl von Besuchern angezogen.
Am Sonntagabend wird sie mit der Lesung einiger literarischer, musikalisch untermalter Texte abgeschlossen. Mit diesen Texten wollen ein paar engagierte Mitterfelser, unter ihnen Bürgermeister Andreas Liebl, das bei traditionell enge Verhältnis zum Wald noch ein wenig vertiefen. Anlass ist nicht zuletzt der jüngste Waldschadensbericht, der gezeigt hat, dass der Wald die Hilfe der Menschen dringend benötigt.
Bei der Finissage werden unter anderem die Ergebnisse der Workshops gezeigt, die die Ausstellung unter dem Motto „Basteln mit Waldfundstücken“ flankiert haben. Kindergartenkinder, Schüler und Senioren haben im Rahmen dieses Beiprogramms Erstaunliches hervorgebracht. Zu sehen ist ferner eine Fotodokumentation über die Workshops.
Die Ausstellung ist am Freitag und Samstag geöffnet, von 14 bis 17 Uhr im „Haus der Begegnung“, Pröllerstr. 23, in Mitterfels. Am Sonntag ist von 14 bis 16.30 Uhr offen, daran schließt sich die etwa einstündige Finissage an. Das stark nachgefragte Begleitbüchlein zur Ausstellung kann nach wie vor erworben werden. Die musikalische Gestaltung der Veranstaltung liegt bei Florian Murer.
Zum Workshop mit Herbert Becker und Wolfgang Hammer zum Thema „Waldverwandtschaften“ haben sich auch Erwachsene eingefunden. Foto: Elisabeth Röhn – Vergrößern durch Anklicken!
Ausstellung „Waldverwandtschaften“ noch an zwei Wochenenden
„Waldverwandtschaften – von Stöcken und Steinen zu Skulpturen und Bildern“ – so ist eine Ausstellung im Haus der Begegnung in Mitterfels überschrieben, die Objekte von Herbert Becker zeigt.
Das Besondere der Ausstellung: die Skulpturen bestehen aus Materialien, die im Wald oder Park, Garten oder am Fluss zu finden sind. Becker versteht es, Stöcke und Steine, Muscheln und Blätter in Kunstwerke zu verwandeln, denn er hat einen Blick für das Besondere. Damit wird deutlich, wie sehr uns die Natur verwandt ist, darauf weist auch der Titel hin.
Die Ausstellung der Marktgemeinde, organisiert von Wolfgang Hammer, will dazu anregen, über die Beziehung zur Natur nachzudenken und den Blick auf das Besondere in der Natur zu lenken. Vertieft wird dieser Bezug zur Natur mit mehreren Workshops im Haus der Begegnung, wo Äste, Hölzer und Holzscheiben, Tannenzapfen, Eicheln, Nüsse und Moos darauf warten, zu individuellen Kunstwerken zu werden. Neben Schülern der Grund- und Mittelschule fanden sich zu einem kreativen Miteinander auch mehrere Erwachsene ein, die ganz individuelle, kleine Kunstwerke herstellten. Wer nicht weiter wusste mit seinem Objekt, bekam Unterstützung von Herbert Becker.
Die Ausstellung „Waldverwandtschaften“ ist noch am heutigen Samstag sowie am 19., 24., 25. und 26. März jeweils von 14 bis 17 Uhr zu sehen.
Elisabeth Röhn/BOG Zeitung vom 18. März 2023 (Gen. der Lokalredaktion)
Mitterfels: Ausstellung „Waldverwandtschaften“ von Herbert Becker
Der Dank von Herbert Becker (Zweiter von rechts) geht bei der Eröffnung von „Waldverwandtschaften“ im „Haus der Begegnung“ in Mitterfels (von links) an stellvertretende Landrat Bernhard Krempl, Mitorganisator Wolfgang Hammer und Bürgermeister Andreas Liebl. Foto: Irene Haberl – Vergrößern durch Anklicken!
Kunstwerke aus der Natur
Wie eine Bronze scheint sich ein Tänzer galant im Raum in Stellung zu bringen. Ein anderer vermittelt den Anschein gegenüber einer ihn verächtlich betrachtenden Gruppe sein Elend zu spüren. Auf der Suche nach einer Interpretation kommt einem einmal die Leichtigkeit des Lebens und zum anderen ein Bild unserer Gesellschaft in den Sinn, die Außenstehende verdächtig betrachtet und nichts mit ihnen zu tun haben will.
Im „Haus der Begegnung“ an der Pröllerstraße in Mitterfels ist seit diesem Wochenende eine Ausstellung mit Objekten von Herbert Becker zu sehen. „Waldverwandtschaften – von Stöcken und Steinen zu Skulpturen und Bildern“ nennt er sie. Und dieser Titel führt hin zur Absicht des „Künstlers“. Er will seine Aussagen nicht in Bronze gießen; sein Material findet er in der Natur: Zweige, Blätter, Rinden, Wurzeln. Alles, was er vor seiner Tür in der Umwelt des Bayerischen Waldes – er wohnt in Glasberg bei Haibach – findet, regt bei ihm die Fantasie an. Seit seiner Kindheit, so berichtet er, spürt er in jeder Astgabel, jedem „Schneckenhäusl“ das Kostbare, die Kunst der Natur. Bei der Eröffnungsveranstaltung am Freitagabend wollte er nicht als „Künstler“ gesehen werden, sondern als Schauender, Handwerker oder Bastler. Er sieht, spürt die Entwicklung in seiner Fantasie und erkennt sich gezwungen, aktiv zu werden, indem er die „Kostbarkeiten“ aus der Natur zusammensetzt, dabei merkt, wie Äste, Stockerl, der eine oder andere Alltagsgegenstand zu Teilen eines menschlichen Körpers werden. Zwar ohne Knochen oder Muskeln, aber sie wachsen, werden etwas Organisches. Becker erkennt, dass uns die Natur verwandt ist: jeder Baum und der ganze Wald gehört zu unserer Verwandtschaft – unserer Waldverwandtschaft. In den hölzernen der Natur entnommenen „Paaren“, den „Waldgeistern“, den „Philosophen“, „Tanzenden Galanen“ und „Rocksängern“, aber auch in den Bildern mit Landschaften oder Wurzeln, gleichsam einem Schiff mit totenbleichen, ängstlichen Bootsflüchtlingen spürt man einen Herbert Becker, der in seinem Leben vom angehenden Beamten über den Dissertationsanwärter, langjährigen Reiseleiter auf der ganzen Welt bis zum Schriftsteller seine Ruhe und Verbundenheit gefunden hat, wie aus dem anscheinend umtriebigen Menschen einer geworden ist, der in seiner neuen Heimat Glasberg angekommen ist.
Möglichkeit, sich auf die Objekte der Ausstellung einzulassen, besteht am 17., 18. und 19. März sowie am 24., 25. und 26. März jeweils von 14 bis 17 Uhr.
Workshops für Kinder und Erwachsene
In Zusammenarbeit mit Wolfgang Hammer und der Marktgemeinde Mitterfels will Becker aber über die Präsentation seiner Objekte hinaus, über Workshops mit Kindern, aber auch mit Erwachsenen animieren, selbst aktiv zu werden, in der Natur zu sammeln, daraus etwas Neues entstehen zu lassen und dabei der Fantasie zu den „Waldverwandtschaften“ freien Lauf zu lassen. Nähere Informationen zu den Veranstaltungen erhält man bei Wolfgang Hamer unter Telefon 09961/9435777 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie bei Herbert Becker unter Telefon 09964/601380 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Irene Haberl/BOG Zeitung vom 13. März 2023
Waldverwandtschaften
Ein Objekt aus der Ausstellung „Waldverwandtschaften“ von Herbert Becker. Zu der Ausstellung gibt es jetzt auch ein Buch. Foto: Hajir Hashemi – Vergrößern durch Anklicken!
Begleitbuch zur Ausstellung erschienen
Am Freitag, 10. März, wird um 19 Uhr die mehrfach angekündigte Ausstellung „Waldverwandtschaften“ mit Objekten von Herbert Becker eröffnet. Zu dieser Ausstellung im „Haus der Begegnung“ in Mitterfels ist soeben ein Begleitbuch erschienen. Die Auswahl von 20 Werken gibt einen Einblick in das Schaffen von Herbert Becker. Dazu hat er launige, humorvolle und tiefgründige Sprüche und Gedichte verfasst, die einen versöhnlichen Humor erkennen lassen. Unter anderem erzählt Becker, was ihn dazu veranlasst hat, sich seiner Art von Kunst zuzuwenden. Wie ein roter Faden durchzieht die Hinwendung zu kleinen, alltäglichen und scheinbar unbedeutenden Dingen das Buch sowie die Ausstellung. So zu arbeiten, wie Becker es tut, bindet einen an die unmittelbare Umgebung. Sie fordert den zweiten Blick, der einen erst wirklich sehen lässt.
Erwerben kann man das Buch bei der Ausstellung, in der Gemeindeverwaltung Mitterfels und bei Schreibwaren Stolz zum Preis von fünf Euro.
Pressemitteilung vom 6. März 2023
Ankündigung:
… im Haus der Begegnung - Von Stöcken und Steinen zu Skulpturen und Bildern
Zum Gesamtflyer durch Anklicken!
Die Marktgemeinde Mitterfels lädt zu einer Ausstellung ein. Sie findet ab 11. März unter dem Titel "Waldverwandtschaften - von Stöcken und Steinen zu Skulpturen und Bildern" im Haus der Begegnung, Mitterfels, Pröllerstraße 23, statt. Gezeigt werden Objekte von Herbert Becker.
"Jeder Mensch ist ein Künstler" lautet ein Buchtitel von Joseph Beuys. "Jedes Stöckchen und jeder Stein ist ein Kunstwerk", sagt Herbert Becker in Anlehnung an diesen Titel. Zumindest, so glaubt er, lässt sich aus so gut wie allen in der Natur vorgefundenen Materialien, und seien sie noch so unscheinbar, etwas gestalten. Voraussetzungen sind genaues Hinschauen und das Ingangsetzen der eigenen Fantasie. Jeder sehende Mensch hat schon einmal in den Formen, die die Wolken bilden, Gesichter und Figuren erblickt. Aber während sich Wolken nicht greifen lassen, können wir die Zweige und Blätter, die Rinden und Wurzeln, die wir im Wald finden, in die Hand nehmen, sie bearbeiten, auf unterschiedliche Weise zusammensetzen und damit etwas Neues entstehen lassen: Menschliche und tierische Figuren, Feen und Faune, Szenen, die dazu anregen, sich Geschichten auszudenken. Zu kreativen Betätigungen dieser Art will die Ausstellung anregen.
Geöffnet ist sie am 11. und 12. März, am 17., 18. und 19. März, sowie am 24., 25. und 26. März, jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr.
Die Vernissage findet am 10. März um 19.00 Uhr statt. Interessierte sind herzlich willkommen.
Begleitet wird die Ausstellung von einem Beiprogramm, in dessen Rahmen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, selbst Figuren und Objekte zu gestalten - aus in der Natur vorgefundenen Materialien. Die Termine - sie liegen außerhalb der Schulzeiten -werden noch bekannt gegeben. Nach Voranmeldung können sich Kindergarten- und Schülergruppen zwei bis vier Stunden lang mit vorbereiteten Materialien beschäftigen. Die gleiche Möglichkeit steht Erwachsenen offen. Am Mittwoch, den 15. März von 10.00 bis 12.00 Uhr wird ihnen die Teilnahme an einem Gestaltungsprojekt angeboten. Voranmeldung bei Wolfgang Hammer, Pröllerstr. 39, 94360 Mitterfels, Tel. 09961 94 35 777, wkhammer@t-online. de oder Herbert Becker, Glasberg 4, 94353 Haibach, Tel.: 09964 601380, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Aus: Gemeindebote der VG Mitterfels
Jedes seiner Werke ist individuell: Herbert Becker ist Künstler und bastelt seine Werke aus natürlichen Materialien. Fotos: Franziska Brown – Vergrößern durch Anklicken!
„Ich bin da, wo ich sein möchte“
Herbert Becker hat in seinem Leben schon viel erlebt und vor allem viel Neues ausprobiert. Seine Passion ist eigentlich das Schreiben, aber auch die Kunst hat er für sich entdeckt
Beamtenanwärter, Studienreiseleiter, Schriftsteller – das sind nur einige der Berufe, die Herbert Becker aus Glasberg, einem Ortsteil der Gemeinde Haibach, in seinem Leben ausgeübt hat. Neuerdings betätigt sich der 72-Jährige auch künstlerisch: Im März hat er in Mitterfels eine Ausstellung.
Aufgewachsen ist Becker in München. Dort machte er mit 16 Jahren seinen Realschulabschluss. „Klare Berufsziele hatte ich nicht. Mal wollte ich Koch werden, mal Schauspieler“, erzählt er. Auf Drängen seiner Eltern ging er in den nicht-technischen gehobenen Verwaltungsdienst der Stadt München. „Ich habe jeden einzelnen Tag gehasst“, sagt Becker und lacht.
Berufsziel war Hochseefischer
1972 brach er in Deutschland seine Zelte ab und zog nach Irland, um dort Hochseefischer zu werden – ein Traum, der, wie er heute selbst sagt, keineswegs realistisch war. Drei Monate später war er wieder in München. Auf dem zweiten Bildungsweg holte er das Abitur nach, klare Vorstellungen davon, wie er seine Zukunft gestalten will, hatte er nach wie vor nicht. Ein Freund, dem es nicht anders ging, entschied sich dazu, Nordamerikanische Kulturgeschichte zu studieren. Becker schloss sich ihm an. Als Nebenfächer wählte er Philosophie und Ethnologie, sein Geld verdiente er als Taxifahrer. Nachdem er seinen Magistergrad erlangt hatte, nahm er ein Promotionsstudium auf, daneben arbeitete er als Reiseleiter. Die Reiseleiterei machte ihm mehr Spaß als das wissenschaftliche Arbeiten, deshalb nahm sie in genau dem Maße zu, in dem das Werkeln an der Dissertation abnahm.
Insgesamt war er 15 Jahre als Reiseleiter unterwegs und hat dabei viele Länder gesehen – im persischen und arabischen Raum, in Süd- und Ostasien, in Nord- und Südamerika, von Skandinavien bis Afrika und von Grönland bis zur Antarktis. „Das hab ich ungeheuer gern gemacht“, schwärmt er. Daneben hat Becker immer geschrieben. „Angefangen hat es mit etwa 16 Jahren“, erinnert er sich. Damals seien es vorwiegend Liebesgedichte gewesen. „Die waren so schlecht, dass ich es, wenn die jeweilige Verliebtheit abgeklungen war, sogar selber gemerkt habe. Ich habe sie alle in kleine Schnipsel zerrissen“, erzählt Becker.
Mit Anfang 20 schickte er unaufgefordert Texte an den WDR, die wohl besser als seine Gedichte waren, denn sie wurden gesendet. Und als ihn eine Redakteurin des Bayerischen Rundfunks (BR) fragte, ob er für die Reihe „Das Kalenderblatt“ schreiben wolle, war das der Anfang einer neuen beruflichen Tätigkeit: 30 Jahre lang war Becker sogenannter Fester Freier Mitarbeiter. Allerdings: „15 Jahre Reiseleiter und 30 Jahre BR – das klingt nach mehr, als es in der Tat war. Das hat sich ein paar Jahre lang überschnitten.“
„Jagdschloss“ wurde das neue Zuhause
Ende des Jahres 1989 verwirklichte er sich einen Traum und kaufte ein kleines Haus in Irland. In der Folge verbrachte er ein Drittel des Jahres auf der Insel, ein Drittel in München, ein Drittel auf Reisen. In seiner Zweitheimat lernte Becker seine Frau kennen. Mit ihr zog er nach München. „Aber dort wurde es immer lauter und enger. Wir wollten weg, aufs Land.“ Also machte sich das Paar auf die Suche nach einer neuen Heimat. „Aus Spaß hat meine Frau im Internet die Angebote an Schlössern studiert. Dabei stieß sie auf eine Annonce in der von einem ,Jagdschloss am Fuße des Gallners‘ die Rede war. Ein Schloss war es nicht, aber die Lage war herrlich. Rundherum Wald“, sagt Becker über das Haus in Glasberg.
2007 ließen sich die Beckers dort nieder – und haben es nie bereut. Zum Haus gehört ein Grundstück, das so groß ist, dass es nach Mitbewohnern verlangte. Also zogen ein Hund, Katzen, Hennen, Enten, Gänse, Schafe und Esel ein. Damit war die Zeit des Reisens zu Ende. „Ich bin bereits da, wo ich sein möchte“, sagt Becker zufrieden. „Nichts zieht oder drängt mich hier weg.“ Dafür gibt es vieles, was ihn hält: die Natur, die Menschen, die Tiere.
Handwerk und Kunst
Nicht nur für den Bayerischen Rundfunk hat Herbert Becker gern geschrieben. Ende der 80er Jahre erschien sein erster Roman, zwei weitere folgten. Er hat außerdem mehrere Reiseführer über Irland und ein Heimatbuch über Haibach verfasst, darüber hinaus immer wieder Beiträge für Bücher, Zeitungen und Zeitschriften.
Becker ist mittlerweile 72 Jahre alt, aber den Stift aus der Hand legen will er nicht. Kürzlich hat er einen Auftrag erhalten: Im Rahmen der Buchreihe „Von Hexen, Geistern und Verbrechern“ wird er einen Band über die unheimlichsten Orte im Landkreis Straubing-Bogen schreiben. Das Buch muss noch ein wenig warten, denn das Schreiben ist keineswegs Beckers einzige Leidenschaft. Von Kindesbeinen an hat er gerne gebastelt, gezeichnet und gemalt. Nicht immer zur Freude seiner Mutter. „Als kleiner Bub habe ich einmal eine leere Flasche zerdeppert, die Scherben auf eine Platte geklebt und bunt bemalt. Ich fand das Ergebnis hinreißend, aber meine Mutter hat ihren Blick mehr auf das chaotische Drumherum gerichtet.“
Vergrößern durch Anklicken!
Heute könne er der damals so negativ bewerteten Neigung ungehemmt nachgehen, wie Becker sagt. Die Folge davon: In seinem „Jagdschloss“ stehen rund 50 von ihm hergestellter Werke – und vom 10. bis 26. März werden sie im Haus der Begegnung in Mitterfels ausgestellt. Unter dem Titel „Waldverwandtschaften. Von Stöcken und Steinen zu Skulpturen und Bildern“ präsentiert er Objekte, die vorwiegend aus Materialien bestehen, die er in der Natur findet: aus Zweigen und Steinen, Wurzeln und Blättern, Rinden und dergleichen mehr.
Franziska Brown/BOG Zeitung vom 15. Februar 2023 (mit Gen. von Herbert Becker)
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