Mittelschule Mitterfels. „Alles auswendig gelernt“

Syrerin c

Die junge Syrerin Namat Alsarakbi ist stolz auf ihr sehr gutes Abschlusszeugnis. Foto: Namat Alsarakbi - Vergrößern durch Anklicken!

Die Syrerin Namat Alsarakbi hat den Quali mit 1,0 abgelegt

Namat Alsarakbi ist fast 17 Jahre alt, kommt aus der Stadt Hama in Syrien und lebt erst seit Anfang 2017 mit ihrer Familie in Mitterfels. Gerade hat sie ihren Schulabschluss ...

... an der Haupt- und Mittelschule Mitterfels-Haselbach gemacht und beim Quali mit der Note von 1,0 abgeschlossen.

Über das sehr gute Ergebnis zeigt sie sich sehr erfreut und das, obwohl die fremde Sprache Deutsch, dazu der bayerische Dialekt, ihr große Schwierigkeiten gemacht haben: „Ich habe meistens nicht viel verstanden. Deswegen habe ich alles auswendig gelernt.“

Stundenlang habe sie daheim gepaukt und sich nicht entmutigen lassen. Sie wusste „ich lerne für meine Zukunft“. Jetzt hat sie ein nächstes großes Ziel. Sie möchte an der Ulrich-Schmidl-Schule in Straubing weitermachen und den Mittelschulabschluss ablegen. Später möchte sie Bauingenieurin werden. Namat wohnt mit ihrer Familie und drei jüngeren Schwestern in einer hübschen Wohnung in Mitterfels. Anfangs habe sie sich sehr allein gefühlt, ohne ihre Verwandten in Syrien und ohne Freundinnen. Inzwischen sind Verwandte nach Deutschland gekommen und Namat hat in der Schule Freundinnen gefunden. Leider ist ihre beste Freundin Sarah vor Kurzem nach Essen gezogen, aber es gibt noch die Kroatin Lada und die Ungarin Kada, mit denen sie sich gut versteht. Natürlich wird immer Deutsch gesprochen.

Bis zu sechs Stunden am Tag gelernt

Namat besuchte zunächst die Übergangsklasse von Eva Suttner, wo sie sich sehr aufgehoben fühlte. Auch ihr Klassenleiter Gerd Gürster habe sie sehr gefördert. Und die Deutschlehrerin Vroni Hausladen war immer zur Stelle, wenn Namat Hilfe brauchte.

Bis zu sechs Stunden täglich hat Namat Geschichte und Soziallehre, Wirtschafts- und Arbeitslehre und Englisch gebüffelt. Ein Erfolgserlebnis war für sie die Mathestunde: „Da war ich gut und konnte anderen Mitschülerinnen und Mitschülern helfen.“

Probleme mit anderen Jugendlichen hat es nicht gegeben, sagt Namat. Als Muslima trägt sie in der Öffentlichkeit ein Kopftuch. Und weil sie freundlich und hilfsbereit ist und so manchem Mitschüler in Mathematik geholfen hat, war sie in der Klasse gut angesehen.

Elisabeth Röhn, BOG Zeitung vom 7. August 2021 (mit Genehmigung der Lokalredaktion)

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