Monditreff Mitterfels. Malprojekte mit dem Kunstpädagogen Witte

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Der Kunstpädagoge Michael Witte mit einer Auswahl von Abklatschbildern. (Foto: erö)

Abklatschbilder und Farbe

 

In Sachen Kunst tut sich viel beim Asylbewerbertreff im Mondihaus. Der Gitarrenlehrer Rainer Schmidt gibt einen Gitarrenkurs, Wolfgang Hammer und andere Ehrenamtliche besuchen mit jungen Flüchtlingen Konzerte und Ausstellungen und der Kunstpädagoge Michael Witte – ebenfalls ehrenamtliches Mitglied im interkulturellen Helferkreis – arbeitet an zwei Kunstprojekten für Kinder und junge Erwachsene.

Die Kleinsten dürfen mit Farbe spielen und so genannte Abklatsch-Bilder machen. Dabei werden Holztäfelchen von den Kindern mit Farbe bemalt und dann noch nass mit beiden Händen gegeneinander „gepatscht“. Es kommen farbenfreudige Bilder heraus, die von den Kindern sehr kritisch betrachtet werden. Wenn sie nicht gefallen, wird noch einmal „gepatscht“.

Die Kinder gehen in Konfrontation, die sich in Fröhlichkeit auflöst, erklärt Witte. Es darf aber auch auf großformatigen Blättern gemalt werden. Immer steht die Beschäftigung mit der Farbe im Vordergrund. Einmal wird ein Bild von der Farbe schwarz dominiert, ein andermal wird viel Blau verwendet. Witte freut sich über die Gestenhaftigkeit der Malereien und darüber, mit welcher Intensität und „Lust an der eigenen Spur“ die Kinder an die Sache herangehen. Er vermeidet es, die Bilder zu interpretieren. „Diese Kinder, von denen das Jüngste, Leis, erst drei oder vier Jahre alt ist, verhalten sich anders als Kinder bei uns“, meint der Kunstpädagoge. Der Umgang mit dem Medium Farbe sei für alle Beteiligten ein Lernprozess und ein ästhetisches Erlebnis. Das habe sich schon bei dem großen Gemeinschaftsbild am Tag der Begegnung im Mondihaus gezeigt.

Auch Jugendliche wie die 15-jährige Hannin malen gern. Sie hat zum Valentinstag ein lachendes Herz und zu Fasching eine Maske gezeichnet und näht aus Stoffresten kleine Puppen. Das zweite Projekt gestalten zwei irakische Architekten, die das Modell der Sankt Georgs-Kirche im Maßstab 1:5 nachbauen. In einer Wanderausstellung sollen die Arbeiten der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Erfreulich für alle Beteiligten ist, dass die ehemalige Küche im Mondihaus zu einem geräumigen Atelier umfunktioniert werden konnte. Das Material für die Malereien wird von der Gemeinde gesponsert.

Was sich Witte wünscht: Dass auch Kinder und Jugendliche aus der Marktgemeinde oder von außerhalb bei den Malprojekten mitmachen. Jeder ist willkommen und Spaß ist garantiert.

Quelle: Elisabeth Röhn, in: Bogener Zeitung vom 5. April 2016 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)

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