Mitterfels. Faschingspredigt 2016 in der kath. Pfarrkirche

fasching2016

 

II

Jesaja sieht in den Visionen

die Schar der Engel voller Scheu

und hört von Gottes Himmelsthronen:
»Siehe, ich mache alles neu!«

Zwar spürt Jesaja seine Fragen

und wie die Furcht tief in ihm steckt,
doch Gott sagt ihm: »Hör auf-zu zagen,
ich brauche dich auch un-perfekt.«

III

Die Fischer Petrus und Kumpanen
fahren hinaus auf Jesu Wort

und fangen plötzlich an zu ahnen:
»Gott nimmt uns alle Enge fort!«

Die Skepsis und die Angst vergehen.
Sie sind von Zuversicht bestimmt,

in Freiheit können sie gestehen,
dass sie begrenzt und sündig sind:

begrenzt - mit grenzenloser Sehnsucht,
voll Fehler - aber ganz geliebt,

und alledem zum Trotz beansprucht,
von dem, der ihnen Leben gibt.


IV

Der Paulus wird vom Christenjäger
zum Boten Gottes und erzählt sogleich
als frisch bekehrter Hoffnungsträger:
»Die Gnade Gottes macht uns reich.

Gott schenkt sein Heil uns ohne Schranken.
Da gibt's nicht Grenzen von Frau und Mann,
Gesunde gelten nicht mehr als die Kranken,
da zählt nicht, was man verdient oder kann.«

V

Tja, wenn wir das am Sonntag hören,
klingt das ganz wunderbar und schön.
Nur werden wir uns an dem stören,
was wir in unserm Alltag seh‘n.

Da werden Menschen ausgeladen,
da wird durch Vorurteil gekränkt,

und leider wird durch Angstblockaden
die Weite Gottes arg beschränkt.

Da gibt es Grüppchen, gibt es Klüngel,
und auch die Tratscherei ist groß;

der Traum von Frieden und von Fülle
er ist und bleibt wohl grenzenlos.

VI

Leider gilt‘s, das auszuhalten,
dass unsre Welt nicht ideal,

dass hier zwiespält‘ge Kräfte walten
bei uns, dem Bodenpersonal.


Wir müssen kritisch eingestehen,
dass Aschermittwoch nötig ist,

um umzukehr‘n und einzusehen:
»Nimm wahr, dass du ein Sünder bist.

Begrenzt - mit grenzenloser Sehnsucht,
voll Fehler - aber ganz geliebt,

und alledem zum Trotz beansprucht,
von dem, der dir das Leben gibt.«

VII

Dass wir in Gottes Sinne leben
zum Teilen und Gebet bereit

danach lasst uns von neuem streben,
in dieser kommenden Fastenzeit:

Lernen wir neu, die Welt zu achten,
die von ihm Glanz und Würde hat,
und nach Gottes Heil zu trachten,
mit Kopf und Herz, in Wort und Tat.

Wer krank ist, wird nicht abgeschoben,
wer nicht mehr kann, bleibt integriert,
ist - Gott sei Dank - gut aufgehoben,
weil man hier Liebe praktiziert.

Und die ein Flüchtlingsschicksal tragen,
ein Leben in der Fremde führ‘n,

werden dann neue Hoffnung wagen

und Gottes Menschenliebe spür‘n.

VIII

Gott hat uns seinen Geist gegeben,
er gibt uns Kraft, um aufzubau‘n.
Wir soll‘n als neue Menschen leben
mit Engagement und Gottvertrau‘n,

damit wir friedensfähig werden,
weltweit und auch bei uns zu Haus,
im Himmel wie auch hier auf Erden.

So. Damit ist die Predigt aus.

(nach Siegfried Kleymann, in: Der Prediger und Katechet 155(2016), 267-269.)

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