Featured

Austausch beim runden Tisch „Mobile Pflege“ in Haselbach

Ungelöste Probleme bleiben

Mit drängenden Fragen hat sich der zweite runde Tisch zur mobilen Pflege beschäftigt, zu dem die Quartiersmanagerinnen Andrea Baumgartner (Haselbach) und Sandra Groth (Mitterfels) am Montag nach Haselbach eingeladen hatten.

Vertreterinnen und Vertreter mehrerer ambulanter Pflegedienste sowie die Bürgermeister Simon Haas (Haselbach), Andreas Liebl (Mitterfels) und Manfred Reiner (Rattiszell) ...

...diskutierten gemeinsam über die anhaltenden Herausforderungen in der Versorgung im ländlichen Raum. Es war die Neuauflage des ersten runden Tisches aus dem April 2024.

„Weiße Flecken“

Schon damals war das Problem „weißer Flecken“ in der mobilen Pflege, vor allem in den Außenbereichen der Gemeinden, klar benannt worden – und auch dieses Mal wurde deutlich, dass sich an der Situation wenig geändert hat. „Wir sehen derzeit leider auch keine politischen Bestrebungen, die eine spürbare Verbesserung bringen würden“, sagte Bürgermeister Simon Haas. Vor allem die fehlende Wirtschaftlichkeit in zersiedelten Strukturen sowie die wachsenden Belastungen für die Pflegedienste führen zu einem zunehmenden Rückzug aus Randlagen.

Hinzu kommt nach Angaben der Pflegeanbieter ein mangelhafter Übergang von Klinikaufenthalten in die häusliche Versorgung. Fehlendes Entlassmanagement und die kaum vorhandenen Kurzzeitpflegeplätze führen besonders an Wochenenden zu akuten Notlagen. „Das sind Situationen, die uns in der täglichen Arbeit immer wieder begegnen“, bestätigte Quartiersmanagerin Andrea Baumgartner.

Mehrere Ansätze

Im Austausch wurden mehrere Lösungsansätze diskutiert: ein Pflegenotdienst für akute Unterversorgung, eine finanzielle Unterstützung durch den Landkreis sowie gegebenenfalls durch die Gemeinden selbst, um Wirtschaftlichkeitslücken zu schließen.

Trotz aller Problemlagen betonten die Beteiligten den konstruktiven Charakter des Treffens. „Ich möchte ausdrücklich loben, wie offen und lösungsorientiert hier diskutiert wurde“, sagte Bürgermeister Andreas Liebl. Bürgermeister Manfred Reiner kündigte an, die vorgebrachten Punkte in den Kreistag zu tragen: „Ich glaube, dass wir mit ein paar kleinen Stellschrauben viel verbessern können.“

Das Format soll daher auch künftig fortgesetzt werden, da waren sich alle Beteiligten einig. Nur durch den kontinuierlichen und kreativen Austausch könne es gelingen, trotz schwieriger Rahmenbedingungen eine wohnortnahe Pflege sicherzustellen.

Pressemitteilung Veranstalter/sha vom 9. Oktober 2025