Das Prinzenpaar von 2023. Eine junge Frau hatte damals die Rolle des Faschingsprinzen übernommen. Foto: Silke Bach
Der KTSV Haselbach braucht zwei Protagonisten für den Fasching: Das können Senioren, Kinder, zwei Frauen oder ein Männerpaar sein.
Wichtig ist Freude an der narrischen Zeit.
Es ist der Mittelpunkt jedes Faschingsballs: das Prinzenpaar. Noch gut einen Monat – und am Samstag, 15. November, wird der Haselbacher Bürgermeister Simon Haas Rathausschlüssel und Gemeindekasse an die Narren übergeben.
Dann beginnt die närrische Zeit. Ohne Prinzenpaar kaum vorstellbar. Doch der Karnevalistische Turn- und Tanzsportverein (KTSV) Haselbach sucht noch nach zwei Menschen, die bereit sind, sich vorbehaltlos in den Trubel zu stürzen. Vereinsvorsitzende Silke Bach hat einen Flyer erstellt und auf Social Media geteilt.Das Prinzenpaar müsse keine traditionellen Vorstellungen erfüllen und nicht zwangsweise ein Paar zwischen 18 und 25 Jahren sein. „Möglich ist vieles“, sagt Bach. „Es kann auch ein Senioren-, ein Kinderprinzenpaar oder ein Frauen- oder ein Männerpaar sein.“
Junges Mädchen als Prinz
Schließlich steht der Haselbacher Fasching dieses Jahr unter dem Motto „Haselbach treibt´s bunt“. Vor zwei Jahren haben zwei junge Mädchen im Alter von 16 und 17 Jahren schon einmal ein Prinzenpaar gestellt. „Die eine wollte unbedingt Prinzessin werden, aus Solidarität zu ihrer Freundin hat die andere dann den Prinzen gemacht.“ Geklappt habe alles am Schnürchen. Bach glaubt fest daran, dass es auch dieses Jahr wieder machbar ist. „Bis zum Inthronisationsball am 6. Dezember sollte ein Walzer drin sein“, sagt sie. Viel wichtiger als perfekt tanzen zu können, seien Persönlichkeit und ein Herz für die närrische Zeit: „Du hast ein nettes Lächeln, einen rechten und einen linken Fuß, einen Kopf, der die beiden zum Tanz koordiniert, und Durchhaltevermögen vom 11.11. bis Faschingsdienstag“, heißt es in dem Flyer. Interessierte müssen nicht zwangsläufig in Haselbach wohnen. „Jemand aus der Umgebung ist genauso willkommen“, sagt Bach.
Haselbach gilt neben Oberschneiding als Faschingshochburg im Landkreis Straubing-Bogen. „Der Kirta ist die fünfte, der Fasching die sechste Jahreszeit in Haselbach“, weiß Bach. Rund acht Bälle und über zehn Auftritte, davon einige in karitativen Einrichtungen wie Seniorenheimen und einer Behindertenwerkstatt gehören zum Programm. „In der letzten Saison haben wir sogar eine Prunksitzung in Mittelfranken besucht“, erzählt sie.
„Du hast einen starken Nacken für die vielen Orden, die Du bei den Besuchen der befreundeten Gesellschaften sammeln wirst, und Armmuskeln zum Winken und Bonbons werfen“, heißt es in dem Flyer weiter. Doch bevor es ans Repräsentieren geht, erhält das Prinzenpaar erst einmal Tanzunterricht.
Der KTSV hat drei Garden mit jeweils rund zwölf Mitwirkenden. Eine Sternchengarde mit Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren, eine Fünkchengarde mit Tänzerinnen im Alter von sechs bis acht und eine Funkengarde von neun bis 19 Jahren. Sie werden von einer Cheftrainerin und drei Assistenztrainerinnen betreut und trainieren zweimal wöchentlich das ganze Jahr über. Außerdem gibt es noch eine Showgruppe, die sich auch an Wettbewerben beteiligt.
Schottenrock statt Anzug
Der Elferrat besteht aus sieben Herren, die aber nicht traditionell im Anzug, sondern in einem Schottenrock auftreten. „Eine Besonderheit, die gut ankommt.“ Auch hier sind Neuzugänge jederzeit willkommen. Höhepunkt des Haselbacher Faschings ist der große Umzug am Faschingsdienstag. Nächstes Jahr wird es der 54. sein. Zu Hochzeiten haben sich bis zu 1.000 Mitwirkende in rund 24 Zuggruppen am Zug beteiligt. Bis zu 3.000 Besucher kommen am Faschingsdienstag nach Haselbach.
Silke Bach ist seit 14 Jahren beim Verein. Sie schloss sich diesem an, als ihre Tochter bei der Kindergarde mitmachte. Nach der Corona-Pandemie übernahm sie den Vorsitz. Jedes Jahr lässt der Fasching ihr Herz höherschlagen. „Durch die Auftritte kommt man viel rum. Da habe ich schon so viele Leute kennengelernt.“ Sie ist zuversichtlich, bald schon eine weitere Bekanntschaft zu machen. Die von „Ihrer Lieblichkeit“ und „Seiner Tollität“ – so werden Prinzessin und Prinz genannt.
Pressemitteilung KTSV/ale vom 3. Oktober 2025