Übergabe der Auszahlungsurkunde vor dem Eingang zum einstigen Gasthaus „Reiwa Heigl“ in Gschwendt (von links): Aschas Bürgermeister Wolfgang Zirngibl, ALE-Leiter Hans-Peter Schmucker und 2. Bürgermeister David Groth - Foto: Karin Stelzl/ALE Niederbayern
ALE Niederbayern zahlt erste Förderrate
… in Höhe von einer Million Euro für die Sanierung des geschichtsträchtigen Gebäudes in Gschwendt aus.
Ein bedeutender Schritt für die Zukunft von Gschwendt, einem Ortsteil der Gemeinde Ascha, ist getan: Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) hat die erste Förderrate in Höhe von einer Million Euro für die Sanierung des geschichtsträchtigen ehemaligen Gasthauses „Reiwa Heigl“ ausgezahlt. Damit rückt die umfassende Revitalisierung eines der prägendsten Gebäude dieser Region in greifbare Nähe.
„Attraktive Dörfer brauchen eine vitale Ortsmitte, in der das soziale und gesellschaftliche Zusammenleben stattfindet. Dazu tragen in besonderem Maße Gebäude bei, die identitätsstiftend für eine hohe Lebensqualität im Dorf sorgen“, betonte Amtsleiter Hans-Peter Schmucker bei der Übergabe der Auszahlungsurkunde an Bürgermeister Wolfgang Zirngibl. Umso mehr freut er sich, dass das ALE Niederbayern Fördermittel für den Umbau des geschichtsträchtigen ehemaligen Gasthauses „Reiwa Heigl“ zum Dorfgemeinschaftshaus bereitstellen kann, um damit Gschwendt ein Stück weit für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen.
Bereits 1614 erstmals erwähnt worden
Wie die zuständige Architektin am ALE Niederbayern, Claudia Stadler, schildert, dominiert der stattliche zweigeteilte Bau, der erstmals 1614 im Stadtarchiv Straubing erwähnt worden ist, mit seiner imposanten Kubatur und dem weithin sichtbaren Schopfwalmdach die Ortsmitte an der Kreisstraße. Über Jahrhunderte war das Gasthaus weit über Gschwendt hinaus bekannt und prägt bis heute das Gesicht des Dorfes – trotz seines Leerstands seit mehr als 25 Jahren.
Das Gebäude sei seit jeher emotionaler Bezugspunkt für die Bevölkerung und wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach umgebaut. Seit dem Erwerb durch die Gemeinde im Jahr 2004 gab es zahlreiche Bemühungen und Anträge, das Gebäude wiederzubeleben. 2018 wandte sich die Gemeinde erneut an das ALE Niederbayern, um Fördermöglichkeiten zu prüfen. In einem Bürgerseminar 2019 entstand schließlich das Nutzungskonzept für die „Gschwendinger Bürgertafern“ - ein Konzept, das die Bürger aktiv einbezog und den Grundstein für die nun geplante Nutzung als Dorfgemeinschaftshaus legte.
Dabei wurde beschlossen: Der einstige „Reiwa Heigl“ soll künftig ein zentraler Ort für Kultur, Vereins- und Gemeinschaftsleben und vielfältiges ehrenamtliches Engagement sein.
Die Planungen sehen vor, dass im Hauptgebäude eine gemütliche Stube, ein Reparatur-Café, mehrere Vereinsräume und ein großzügiger Mehrzwecksaal im Dachgeschoss entstehen sollen. Im Nebengebäude sollen eine neue Bücherei sowie ein zusätzlicher kleiner Mehrzweckraum errichtet werden.
Die Sanierung umfasst zudem eine umfassende brandschutztechnische Ertüchtigung, die barrierefreie Erschließung sowie die Wiederherstellung der ursprünglichen Hofform durch ein neu errichtetes Nebengebäude. Auch der Garten wird dorfgerecht neugestaltet.
Trotz unerwarteter Substanzprobleme und weiterer Herausforderungen im laufenden Bauprozess stehen sowohl die Gemeinde als auch die Dorfbevölkerung geschlossen hinter dem Projekt.
Neben dem ALE unterstützen auch die Bayerische Landesstiftung, das Landesamt für Denkmalpflege sowie der Landkreis die umfangreiche Sanierung. Insgesamt beträgt die Fördersumme des ALE Niederbayern rund 2,5 Millionen Euro.
Pressemitteilung ALE/Gemeinde vom 16. Dezember 2025
