Ascha
Ascha. Flurbereinigungsverfahren endet nach 35 Jahren
Die Verantwortlichen beim Flurbereinigungsverfahren in Ascha (v. l.): Bürgermeister Wolfgang Zirngibl, Cornelia Reif, Theo Wasmeier, Peter Aigner, Hans Edenhofer, Cornelia Maurer, örtliche Flurbereinigungsbeauftragte und Karl Köhler vom ALE. Foto: Irene Haberl – Vergrößern durch Anklicken!
Auslöser war der Neubau der Bundesstraße 20 – Dank an Teilnehmergemeinschaft
Nach 35 Jahren, in denen sich sowohl das Bild der Flurneuordnung, aber auch verschiedener Ortsteile der Gemeinde Ascha, seien dies Ascha selbst, Gschwendt oder Willerszell, sowie die Lebensumstände der Bürger ...
... in der Infrastruktur, im Hochwasserschutz oder im kulturellen Bereich veränderten, fand nun eine offizielle Abschlussfeier des Flurbereinigungsverfahrens in Ascha mit Vertretern der Teilnehmergemeinschaft statt.
Eingefunden hatten sich dazu die Verantwortlichen vom Amt für Ländliche Entwicklung in Landau, kurz ALE, Peter Aigner und dessen Vorgänger Cornelia Reif und Karl Köhler sowie deren behördliche Berater Hans Edenhofer und Theo Wasmeier. Bürgermeister Wolfgang Zirngibl war es in seiner Begrüßung auch wichtig, die langjährig an der Durchführung der Flurbereinigung aktiv beteiligten örtlichen Mitglieder der Teilnehmergemeinschaft mit ihrer Flurbereinigungsbeauftragten Cornelia Maurer sowie die Mitarbeiter im Gemeinderat und des lokalen Bauhofs zu benennen.
Rückblick auf 1989 bis 2024
Gedacht wurde dabei auch der verstorbenen Mitglieder der Teilnehmergemeinschaft wie Xaver Kraus († 1999) und Josef Kerscher († 1999) sowie Ludwig Hilmer († 2006), Lorenz Eyerer († 2014), Nikolaus Reisinger († 2014), Josef Preiß († 2014), Ernst Dindaß († 2018), Johann Simml († 2020) und Willi Dirrigl († 2023). Sie alle hatten seit Beginn des Flurbereinigungsverfahrens in der Gemeinde Ascha im Januar 1989 noch unter Bürgermeister Josef Bogenberger durch ihre aktive Mitarbeit Spuren hinterlassen.
Mit Bildern aus der Zeit wurden die einzelnen Projekte veranschaulicht. Luftbilder zeigten so den Auslöser der Flurbereinigung mit dem Neubau der B 20, der ab 1990 einen massiven Einschnitt in die Landschaft mit der zusätzlichen Lösung von Grundstücksangelegenheiten mit Anrainern bedeutete. Das alte Dorf veränderte sein Gesicht durch die Notwendigkeit von Wege- und Straßenbau und damit verbundenen Baumpflanzaktionen beispielsweise zum Hochfeld, Deglholz oder nach Edenhofen. Eigenleistung war gefragt beim Bau der Industriestraße 1998, beim Umbau des alten Schulhauses zum Gemeindehaus 1999, aber auch bei Vermessungsarbeiten, den Dorferneuerungsmaßnahmen in Willerszell mit Restaurierung der Totenbretter an der alten Linde bei der Ortseinfahrt und ab 2004 in Gschwendt mit der Hochwasserfreilegung und dem Bau einer neuen Kinsach-Brücke, der Erneuerung der Ortsdurchfahrt und der Einrichtung eines Maschinenwaschplatzes.
Aufmerksam wurde man auf die Aktionen in der Gemeinde Ascha nicht nur mittels Ausrichtung des Regionaltages 2004, sondern 2008 mit der Verleihung des Dorferneuerungspreises, bei dem vor allem auch Projekte wie der Bienenlehrstand, der Obstlehrgarten, der Bauernladen, das Obstwiesen-Netzwerk und die örtliche Schule Interesse erweckten. Nachdem die Hochwasserfreilegung in Ascha durch den Neubau der Kinsach-Brücke an der Unteren Dorfstraße 2007 noch unter Karl Köhler vonstattengegangen war, der 2012 die Leitung als Sachgebietsleitung Land- und Dorfentwicklung zunächst an Cornelia Reif übergab, in deren Hand die Vorbereitung zum „Großprojekt“ Hochwasserfreilegung Ascha lag, wird dies nun von deren Nachfolger Peter Aigner, der selbst in sechs Monaten in Ruhestand geht, umgesetzt und damit das Flurbereinigungsverfahren Ascha beendet. Peter Aigner wies in seinen Dankesworten zusätzlich mit Verfahrensdaten zur seit 1989 weilenden Flurbereinigung in Ascha hin. Diese betraf eine Verfahrensfläche von 1132 Hektar, wobei 463 Personen im Besitzstand betroffen waren.
Insgesamt wurden acht Brückenbauwerke errichtet beziehungsweise erneuert, 33,5 Kilometer Wege gebaut, 1,8 Kilometer alte Wege rekultiviert, ein Holzlagerplatz sowie drei Regenrückhaltebecken errichtet, 1,6 Hektar Ausgleichsfläche bepflanzt und 8,9 Hektar ausgewiesen. Dabei wurden insgesamt 12,6 Millionen Euro in die ländliche Entwicklung der Gemeinde investiert, wovon 7,9 Millionen Euro an Zuschüssen und 3,3 Millionen Euro durch die Gemeinde abgedeckt wurden.
Keine leichte Zeit
Abschließend ging die örtliche Flurbereinigungsbeauftragte Cornelia Maurer auf die 35 Jahre Flurbereinigung in Ascha ein, indem sie einzelne Personen der Gemeinde namentlich nannte, die sich über die lange, oft schwierige Zeit mit Vermessungsarbeit, Grenzsteinsetzung, beim Wegebau und bei Pflanzarbeiten einbrachten. Nicht zu vergessen galt ihr Dank Bürgermeister Wolfgang Zirngibl, den langjährigen Verantwortlichen vom Amt für Ländliche Entwicklung Karl Köhler und Cornelia Reif und nicht zuletzt Peter Aigner, der das 35-jährige „Großprojekt“ Ascha nun zu Ende bringt.
Irene Haberl/BOG Zeitung vom 18. März 2024
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