Museen
Bavariathek im Nachbargebäude des Museums der Bayerischen Geschichte eröffnet
Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, Direktor Dr. Richard Loibl (HdBG) und Dr. Egon Leo Westphal, Mitglied des Vorstands der Bayernwerk AG vor der historischen Stadtkulisse Regensburgs. Das Hintergrundbild wurde 1953 am Donaumarkt aufgenommen, heute befindet sich an genau dieser Stelle der Museumsladen. Foto: HdBG - Vergrößern durch Klick ins Bild!
Medienpädagogisches Projektzentrum in Regensburg
Hier wird recherchiert, gefilmt, geschnitten und mit digitalen Inhalten gearbeitet.
Mit der Bavariathek nimmt am Montag, 12. Oktober, die digitale Werkstatt des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg ihren Betrieb auf.
Regensburg. Ein einzigartiger außerschulischer Lernort, medienpädagogisches Projektzentrum und aktive Erweiterung des Museums des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg. Die Programmangebote richten sich an Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen und Schularten. Sie werden hier zu Kuratoren, Reportern und Medienproduzenten, die eigene Filme, Podcasts und virtuelle Ausstellungen erstellen. Zahlreiche Pilotprojekte dokumentieren, was in und mit der Bavariathek in Verbindung von Museum, Geschichtswissenschaft und Medienwelt alles möglich ist. Die Bavariathek setzt mit einer einzigartigen und auf digitales Teamwork ausgerichteten Software in der bundesweiten Bildungslandschaft neue Standards.
Geschichte trifft auf digitale Welt
In den Projekt- und Studioräumen der Bavariathek finden Schulklassen und Studierendengruppen optimale Bedingungen für die Arbeit mit digitalen Werkzeugen vor. Zeitgemäße Technik und Infrastruktur erlauben die Umsetzung verschiedenster Projektideen: Von Podcasts über Greenscreen-Videos bis hin zu virtuellen Ausstellungen ist alles möglich. An der „Digitalen Werkbank“, einer in der bundesweiten Bildungslandschaft einzigartigen Software, die neue Standards für digitales Teamwork setzt, wird der kritische Blick für die Perspektivität alter und neuer Medien geschärft, schließlich ist alles eine Frage von Darstellung, Auslegung und Interpretation. Ausgebildete Mediencoaches stehen stets unterstützend zur Seite.
Der Besuch der Bavariathek ist im Rahmen von buchbaren medienpädagogischen Programmen und von exklusiven Projektkooperationen möglich. Die Angebote vereinen die Erlangung umfassender Medienkompetenz mit der Auseinandersetzung mit der Geschichte und Kultur des Freistaats, wie sie die bayerischen Lehrpläne aller Schularten fachübergreifend einfordern.
Die Programme− 90 Minuten „Digitale Werkbank“
In 90-minütigen Programmen setzen sich die Schülerinnen und Schüler konzentriert und kritisch an der „Digitalen Werkbank“ mit verschiedensten Medien auseinander.
- Mein Museum, mein Bayern
Wie viele Informationen verträgt ein Plakat? Wie entfalten Plakate ihre Werbewirkung? Nach einer eingehenden Analyse des Museumsplakates erstellen die Schülerinnen und Schüler eigene Plakate mit Objekten der Dauerausstellung und anderen bayerischen Abbildungen. So üben sie die Grundlagen der digitalen Plakatgestaltung ein und reflektieren ihr eigenes Bild von Bayern.
Objekt der Zukunft
Auch heutige Alltagsgegenstände werden einmal museumsreif sein. Welche Auskünfte können sie zukünftigen Generationen über unsere Gegenwart geben? Die Schülerinnen und Schüler gehen dieser Frage nach, indem sie einen Gegenstand ihrer Alltagswelt filmisch für nachfolgende Generation aufbereiten. Sie erwerben dabei Grundlagen der Videoproduktion und erkennen, dass auch Gegenstände ihres Alltags spannende Quellen sein können.
Medien – alles eine Frage der Perspektive?
Am Beispiel von historischen Fotografien entdecken die Schülerinnen und Schüler, welch wesentliche Rolle die Medien bei der Vermittlung von Geschichte spielen - und wie leicht die Wirkung von Fotografien gesteuert werden kann. Je nach Interessenlage, Schulart und Jahrgangsstufe stehen derzeit die Quellenbestände „Familie um 1900“, „Die Wittelsbacher im Fokus“, „Revolution 1918/19 in Bayern“, „Trümmerfrauen – ein Mythos?“ und „Das Album zur Deportation der mainfränkischen Juden“ zur Verfügung.
Projekte: Geschichte auf mehrere Etappen
Neben den 90-minütigen Programmen bietet die Bavariathek auch mehrtägige Projekte an, die entweder am Stück oder auf mehreren Etappen über einen längeren Zeitraum verteilt durchgeführt werden.
Projektgruppen können sich für folgende Projektformate bewerben:
Heimat im Kleinformat
Das Kulturkabinett „Heimat im Kleinformat“ in der Dauerausstellung „Wie Bayern Freistaat wurde und was ihn so besonders macht“ stellt in einer Augmented-Reality-Medienstation historische Postkarten, alte Schwarzweißaufnahmen, Luftbilder und anderes Bildmaterial zu allen 2.056 bayerischen Gemeinden bereit. Der Bildbestand wird stetig erweitert – u. a. durch Schulprojekte. Das gleichnamige Projektformat
sieht Recherchen der Schülerinnen und Schüler daheim im Archiv am Heimatort vor. Fundstücke werden anschließend in der Bavariathek aufbereitet. Gelungene Ergebnisse speist das Haus der Bayerischen Geschichte dann in die Medienanwendung ein und macht sie so für die Öffentlichkeit sicht- und nutzbar. Die Schülerinnen und Schüler erhalten zudem eine eigene Projektseite auf der Homepage der Bavariathek, auf der sie ihre Ergebnisse multimedial dokumentieren können.
Zeitreise in die Vergangenheit
Hier bereiten die Schülerinnen und Schüler ein an die Themen der Dauerausstellung angelehntes historisches Ereignis des 19. und 20. Jahrhunderts auf und setzen es mit modernen medialen Möglichkeiten journalistisch um. Nach einer Recherche zum historischen Hintergrund sowie der Auswahl von geeignetem Quellenmaterial in der Dauerausstellung und in der Bavariathek planen sie die Aufbereitung des Ereignisses und die Umsetzung ihrer Ideen. Mögliche Formate sind Blogs, Videos, Liveticker, Twitter, Instagram oder Webjournal.
Das besondere Objekt
Die Schülerinnen und Schüler erstellen Podcasts zu Museumsobjekten. Nach der Führung durch die Dauerausstellung wählen sie ein Exponat aus, das sie besonders spannend finden. Anschließend informieren sie sich über den historischen Kontext, schreiben ein Drehbuch und setzen dieses anschließend in unserem Medienlabor um. Gelungene Podcasts werden online auf www.bavariathek.bayern angeboten.
www.bavariathek.bayern: Die Angebote im Netz
Neben den Angeboten vor Ort in Regensburg stellt die Homepage der Bavariathek eine Vielzahl an attraktiven Inhalten bereit, die es ermöglichen, Bayerns Geschichte seit 1800 in ihrem Facettenreichtum zu erfahren. Multimediale „Geschichten aus Bayern“ werfen Schlaglichter auf spannende Ereignisse der bayerischen Geschichte und verborgene Objekte aus dem Depot gewähren einen Blick in vergangene Zeiten. Das im Aufbau befindliche Medienarchiv sammelt nicht nur multimediale Quellen zur bayerischen Geschichte, sondern dokumentiert in einem „Archiv der Zukunft“ auch Ereignisse und Phänomene der Gegenwart.
Das „Virtuelle Museum“ vertieft Aspekte der Dauerausstellung und künftiger Sonderausstellungen. Ausgewählte Themen werden daher im Digitalen weitererzählt und durch multimediale Angebote ergänzt. Das Portal „Geschichten aus Bayern“ erzählt vielschichtig und überraschend Geschichten, die Geschichte machten. So wartet das Storytelling zu den Olympischen Spielen in München 1972 mit zahlreichen spannenden
Informationen auf. Unter dem Stichwort „Objekte aus dem Depot“ präsentiert das virtuelle Museum außerdem Objekte, die zwar nicht in der Dauerausstellung zu sehen sind, aber dennoch schöne Anekdoten zur bayerischen Geschichte darbringen.
Unter „Medien & Themen“ lässt sich das Wissen zur bayerischen Geschichte noch weiter vertiefen. Zudem können Schülerinnen und Schüler hier gezielt zu Referaten oder Unterrichtsprojekten recherchieren. Portale zu den Themen „Atlas zum Wiederaufbau“, „Revolution! Bayern 1918/19“ und „Geschichte des Bayerischen Parlaments seit 1819“ präsentieren zentrale Aspekte der bayerischen Geschichte in multimedialer und kurzweiliger Form. Neben den historischen Beständen umfasst die Homepage der Bavariathek auch ein Archiv der Zukunft. Was bleibt von uns und der Gegenwart? Welche Begebenheiten werden „Geschichte machen“? Dokumentiert werden daher Ereignisse und Entwicklungen unserer Gegenwart, die so für die Nachwelt erhalten werden.
Das „Projektzentrum“ ist gekoppelt an die medienpädagogische Einrichtung des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg. Schon jetzt arbeiten Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern an Projekten zur bayerischen Geschichte. Diese sowie zukünftige Schülerprojekte erhalten durch die Präsentation ihrer Ergebnisse auf der Homepage der Bavariathek unter „Einblicke“ mediale Aufmerksamkeit.
Zudem gibt es hier alle Informationen rund um den Besuch der Bavariathek: Unterrichtsmaterialien zur Vor- und Nachbereitung des Museumsbesuchs, interessante Fortbildungen und wichtige Informationen zu den medienpädagogischen Programmen und exklusiven Projektkooperationen.
Fahrtkostenzuschuss und freier Eintritt in die Bavariathek für Schulen
Gut zu wissen: Das Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg gewährt bayerischen Schulklassen aller Jahrgangsstufen für den Besuch des Museums und der Bavariathek eine anteilige Fahrtkostenerstattung. Die Teilnahme an den Programmen und Projekten der Bavariathek ist kostenlos. Schülerinnen und Schüler genießen ebenso wie begleitende Lehrkräfte freien Eintritt in die Dauerausstellung des Museums. Gruppenführungen und museumspädagogische Angebote sind kostenpflichtig.
Die Bavariathek und ihre Partner
Das Haus der Bayerischen Geschichte wird in Sachen Konzeption und Umsetzung der Bavariathek von einem starken Kompetenzteam begleitet. Mit an Bord sind der Bayerische Rundfunk, der bei Projekten mit Rat und Tat zur Seite steht, die Universität Regensburg und die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden, die in studentischen Kooperationen Prototypen für die Bavariathek entwickeln, die Lernplattform mebis, die ausgewählte Lerninhalte der Bavariathek zugänglich macht, und das Energieunternehmen Bayernwerk AG, das Vorhaben der Bavariathek finanziell unterstützt.
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