Heimatliche Pretiosen (Burgen, Hiensölde, Totentanz . . )
Im Dezember 40 Jahre Burgmuseum Mitterfels
Vorsitzende Elisabeth Vogl und Stellvertreter Matthias Kutzner präsentieren den Ausleger der früheren Sankt Georgs-Apotheke. Foto: Elisabeth Röhn – Vergrößern durch Anklicken!
Gedenktafel für Gründer Josef Brembeck – Museumsverein tagte
Das Burgmuseum kann in diesem Jahr sein 40. Bestehen feiern. Die offizielle Eröffnung fand am 3. Dezember 1982 statt.
Im Rahmen der Jahresversammlung des Museumsvereins erinnerte die Vorsitzende Elisabeth Vogl daran, dass der Verein seit 18 Jahren besteht. Vorsitzender war der damalige Bürgermeister Werner Lang, sein Stellvertreter Museumsleiter Josef Brembeck.
Der Verein hat 33 Mitglieder mit Elisabeth als Vorsitzender und Stellvertreter Matthias Kutzner. Im vorigen Jahr war die Vorstandschaft gewählt worden, jetzt musste krankheitshalber der Posten von Kassenwartin Christa Lang neu besetzt werden. Gerda Leiderer wurde einstimmig als neue Kassiererin gewählt. Gedankt wurde den Mitgliedern für den ehrenamtlichen Museumsdienst. Sigrid Hofmann hat jeweils am Mittwoch und Samstag zwei Stunden Museumsdienst geleistet, so die Vorsitzende.
Ein Blick von Vogl auf die Besucherzahlen: Im Vergleich mit den Vorjahren seien die Besucherzahlen kontinuierlich gestiegen. Das sei auch auf Ausstellungen und Sonderveranstaltungen in der Marktgemeinde wie den Weihnachtsmarkt oder die Mitterfelser Marktmeile zurückzuführen. Das Museumsjahr 2017 schloss mit einem Besucherrekord von 1517 Personen. Seit 2018 kann das Burgstüberl auch für Hochzeiten genutzt werden. Besonders positiv wirkten sich Führungen durch das Museum aus: Kindergärten, Schulklassen und Erwachsenengruppen hätten Führungen gebucht. „Das Bedürfnis nach Kultur ist nach zwei Jahren Corona wieder verstärkt vorhanden“, so Vogl. Sehr erfolgreich sei die Teilnahme am Kinderferienprogramm 2021 mit der Veranstaltung „Nachts im Burgmuseum“ gewesen. Diese Führung wurde wiederholt und steht auch im Ferienprogramm 2022.
Dr. Alice Klaassen von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen habe dazu angeregt, eine Ausstellung im Erdgeschoss zum Thema Nachhaltigkeit in der Alltagskultur zu entwickeln. Auch an museumspädagogische Angebote für Kindergärten und Schulen, aber auch für Erwachsene sei gedacht. Klaassen habe vorgeschlagen, die Situation des neugotischen Altars im Burgstüberl mit vier gotischen Plastiken zu verbessern: Der Unterbau des Altars, der vermutlich aus den Jahren 1920/1930 stammt, sei zu dem Objekt nicht stimmig und zu hoch platziert. Neben einem anderen Aufstellungsort könnte ein neutraler, niedriger Unterbau gewählt werden, um das Exponat besser zu präsentieren. Vorschlag eines Vereinsmitglieds: Der wunderbar restaurierte Altar würde gut in die Friedhofskapelle passen. Beraten wurde auch die Situation des Depots neben dem Burgstüberl: mangelnder Brandschutz, Staub, ungünstige Klimaeinflüsse. Sichtung und Sortierung der Sammlung und die Möglichkeit einer baulichen Maßnahme zur Ertüchtigung seien dringend anzuraten, meinte Klaassen. Hier könnte der Restaurator Dr. Alexander Wießmann beratend weiterhelfen, meinte Vogl.
Vogl: Wichtig ist langfristige Planung
Sie wies auf die gute Zusammenarbeit mit dem Kreismuseum Bogenberg hin, „wir haben die Ausstellung „Viecher“ mit eigenen Exponaten bereichert“, – und berichtete, dass die Leihgaben aus der Sonderausstellung „Raum für Zeit und Ewigkeit“ in Zwiesel zurück im Burgmuseum sind. Noch ein Blick auf künftige Veranstaltungen: Im August wird Dr. Cindy Drexl, Kulturbeauftragte des Bezirks Niederbayern und zuständig für die Museumsberatung, das Burgmuseum besuchen, auch um die weitere Planung zu besprechen und die Vorschläge von Dr. Klaassen zu diskutieren. „Wichtig ist eine langfristige Planung für das Museum, wobei auch die Optimierung des Gebäudes besprochen werden sollte“, so Vogl.
Weiter sind geplant eine Kulturwanderung durch Mitterfels am 23. August mit Schwerpunkt Burganlage und Museum bis zur Historischen Hien-Sölde, und Anfang September ist im Rahmen des Ferienprogramms zweimal „Nachts im Burgmuseum“ geboten. Es sollte ein Konzept für den Raum Ortsgeschichte entwickelt werden mit Schwerpunkt Burganlage, schlug Vogl vor. Gesucht werden Akten zu dem Museumsgründer Josef Brembeck über die Gründung des Museums. Eine Ehrentafel soll auf Brembeck hinweisen. Auch ist ein historischer sogenannter Ausleger (schmiedeeiserner Schriftzug) der alten Mitterfelser Apotheke übergeben worden.
Der Kassenbericht von Gerda Leiderer war kurz und wies eine positive Bilanz auf. Die Gedenktafel an den Museumsgründer Sepp Brembeck sei eine angemessene Würdigung seiner Verdienste, stellte Bürgermeister Andreas Liebl fest. Er dankte dem Museumsteam für die ehrenamtlichen Dienste, worunter auch das Putzen im Frühjahr fällt.
Noch einige Infos:
Am Tag des offenen Denkmals am 11. September öffnet das Museum bei freiem Eintritt von 13 bis 17 Uhr. Zum 40. Geburtstag soll am 4. Dezember eventuell eine Krippenausstellung mit Brembeck-Krippen gezeigt und der Krippenschnitzer Haseidl zum Schau-Schnitzen eingeladen werden. Angeregt wurde auch, Ansichtspostkarten mit Mitterfelser Motiven neu aufzulegen.
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