Nach Stürmen und Borkenkäfer: Neuer Wald am Lusen

Neuer Wald am Lusen

Quelle: BR24/Mediathek - Vergrößern durch Anklicken!

Video aus der BR24-Mediathek 

Die Bilder gingen um die Welt: Millionen abgestorbene Nadelbäume, tote Wälder in Grau-Braun, kahle Landschaften.

Nach ungewöhnlich warmer Witterung und starken Stürmen fiel der Bergfichtenwald am Lusen dem Borkenkäfer zum Opfer. Gegen alle Widerstände, vor allem der Einheimischen, haben sich die Verantwortlichen im Nationalpark Bayerischer Wald entschieden, nicht einzugreifen: Totholz wurde liegen gelassen, Natur durfte Natur bleiben. Und das war gut so, stellt sich nach fünfundzwanzig Jahren heraus. 

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      Zum Artikel: [Leben im Totholz - Nationalpark startet Projekt für Artenvielfalt] 

Film dokumentiert die Entwicklung am Lusen

Die Nationalparkverwaltung bietet geführte Wanderungen an. Interessierte können dabei entdecken, wie sich die Wälder und auch die Tierwelt seit den 1990er Jahren am Lusen entwickelt haben. Eindrucksvoll auch der Kinofilm "Der wilde Wald", der seit Kurzem in den deutschen Kinos läuft und unter anderem am Lusen im Kreis Freyung-Grafenau gedreht wurde.

Natur regenerierte sich von selbst

Bei so einer Wanderung Richtung Gipfel ist deutlich zu sehen, was aus dem Lusen-Wald im vergangenen Vierteljahrhundert geworden ist. Jörg Müller, Forstwissenschaftler und stellvertretender Leiter im Nationalpark, zeigt ins Gelände: "Wenn Sie hier vor einigen Jahren gestanden wären, hätten Sie gesagt: Irre Störungsfläche, der Borkenkäfer hat alles gefressen. Aber die Natur hat so eine Gewalt. Fichte, Buche, Vogelbeere – alles ist nachgewachsen und macht riesen Triebe."

Zu beobachten sind zudem Überreste der Katastrophe vor einem Vierteljahrhundert: einzelne, graue Nadelholzleichen, hohle Baumstümpfe und zersetztes Holz am Boden. "Pilze und Käfer haben das langsam auseinandergenommen. Die Nährstoffe gehen in die jungen Bäume über, die hier in die Höhe wachsen", so Müller. 

     Lesetipp: [Der Wald und seine dunkle Vergangenheit]

Wilder Wald von oben gut zu sehen

Von oben ist der neue, wilde Wald besonders gut zu sehen – das satte Grün der Nadelhölzer, die bunten Blätter junger Laubbäume. Der Wald der Zukunft, der auch dem Klimawandel trotzt? "Wald, der so eine Heterogenität aufweist, wie hier – das kann Leitbild für unsere Wälder in Deutschland sein, auch wenn es mal vier Grad wärmer wird", so die Antwort des Forstwissenschaftlers. 

       Zum Artikel: [Klimawandel - Wie kann Bayerns Wald der Zukunft aussehen]

     

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