Skitourengehen im Šumava (Böhmerwald) nur auf markierten Wegen

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Šumava-Ranger mit Polizeibeamten auf Streife – Vergrößern durch Anklicken!

Skitourengehen oder Schneeschuhwandern werden bei Besuchern des Nationalparks Šumava immer beliebtere Winteraktivitäten.

Besonders in den letzten zwei Jahren, in denen die Freizeitgestaltung durch die Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt wurde, hat die Zahl der Skialpinisten in Tschechien stark zugenommen. Für diese Wintersportarten ist der Nationalpark und andere Schutzgebiete im Böhmerwald jedoch nicht der richtige Ort.

„Gerade im vergangenen Jahr konnten Skifahrer ihr Hobby nicht auf präparierten Skipisten ausleben und so suchten sie nach einer Alternative – Skitourengehen und anschließende Abfahrten durchs Gelände“, sagt Jan Dvořák, Sprecher der Nationalparkverwaltung Šumava.

So ist beispielsweise das Gebiet des Künischen Gebirges bei Železná Ruda, das im Winter seit jeher ein beliebtes Ziel für Skialpinisten ist, noch viel stärker genutzt. Im vergangenen Jahr beschränkten sich die Alpinisten noch hauptsächlich auf leere Pisten im Skigebiet Špičák. In diesem Jahr gehen sie jedoch auch in die Wälder des Naturdenkmals Künisches Gebirge und des Nationalen Naturschutzgebiets Schwarzer See und Teufelssee.

„Jedes Jahr kommen immer mehr Skialpinisten in den Böhmerwald. Gerade das Gebiet des Künischen Gebirges oder die Umgebung von Prášily erleben einen regelrechten Ansturm. Ein beliebter Ort für diese Winteraktivitäten ist aber auch die Gegend um den Plöckensteinsee, den Plöckenstein und den Dreisesselberg. Hier sind vor allem Skifahrer aus Österreich und Deutschland unterwegs“, sagt Ondřej Drnovec, Leiter der Nationalparkwacht Šumava.

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Plöckenstein – Vergrößern durch Anklicken!

Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass auf dem Gebiet des Nationalparks Šumava und auch im Nationalen Naturschutzgebiet Schwarzer See und Teufelssee und im Naturdenkmal Künisches Gebirge nur auf markierten Wegen gefahren werden darf. Viele Skifahrer halten sich jedoch nicht daran und betreten auch die sensiblen Waldbestände. Dies ist durch das Forstgesetz in ganz Tschechien ausdrücklich verboten. Bei Verstößen drohen auch empfindliche Geldstrafen.

„Unsere Ranger, die regelmäßig mit Polizeibeamten zusammenarbeiten, konzentrieren sich jetzt im Winter auf die Überwachung dieser, bei Wintersportlern, beliebten Orte. Sie versuchen in erster Linie präventiv zu agieren, müssen aber auch Bußgelder verteilen. Diese liegen zwischen einigen Tausend Kronen, also bis zu 400 Euro, und bis zu hunderttausend Kronen, also rund 4000 Euro, wenn es zu einem Verwaltungsverfahren kommt“, mahnt Jan Dvořák und fügt hinzu: „Wenn Skifahrer und Schneeschuhwanderer die Natur und die, gerade im Winter besonders bedrohten Tierarten nicht gefährden und zudem kein saftiges Bußgeld riskieren wollen, sollten sie sich nur auf markierten und im Winter offenen Wegen bewegen.“ 

Der Böhmerwald und der angrenzende Bayerische Wald sind das einzige Gebiet in Mitteleuropa, in dem es eine lebensfähige Population des streng geschützten Auerhuhns gibt. Es gibt auch eine Reihe anderer geschützter Tiere, wie das Birkhuhn, der Luchs, das Haselhuhn und andere. Alle diese Tiere sind sehr empfindlich gegenüber Störungen, besonders im Winter, wenn die Nahrung sowieso schon knapp ist. Daher sparen sie so viel Energie wie möglich und jede Störung kann zu ihrem Tod führen.

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