Nationalpark ist bei Fernerkundung im Wald Spitzenreiter

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Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt begutachtet bestehende Literatur  

Grafenau. Die Forscher des Nationalparks Bayerischer Wald sind auch im Bereich „Fernerkundung im Wald“ Spitzenreiter. Das hat eine kürzlich durchgeführte Studie ...

... des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ergeben. Dabei wurde die vorhandene Literatur zum Thema Fernerkundung von Wäldern in Deutschland begutachtet. Das Ergebnis freut den zuständigen Sachgebietsleiter Prof. Dr. Marco Heurich. „Mit 57 Fachartikeln – also mit gut einem Drittel aller erschienenen Artikel – ist der Bayerische Wald das mit Abstand am häufigsten zitierte Untersuchungsgebiet.“  

Fernerkundung ist die Untersuchung der Erdoberfläche mittels Bildaufnahmen oder Messungen von Satelliten oder von Flugzeugen aus. Sämtliche bekannte Studien, die zu diesem Thema seit dem Jahr 2000 in wissenschaftlichen Zeitschriften erschienen sind, wurden dazu begutachtet, insgesamt waren es 166. Zu den 57 Artikel des Bayerischen Waldes kommen noch zwei weitere, in denen der Nationalpark eines von mehreren Untersuchungsgebieten war, ein Artikel für ganz Bayern und sechs Artikel, die ganz Deutschland im Blick hatten. „Das sind insgesamt 66 Artikel, in denen der Nationalpark das Untersuchungsgebiet oder ein Teil davon war“, so Heurich.  

Diese hohe Zahl führen die Autoren der Studie auf zwei Faktoren zurück. Zum einen legt die Nationalparkverwaltung einen großen Fokus auf Forschungsarbeit. „Zum anderen sind wir mit nationalen, europäischen und internationalen Universitäten eng vernetzt.“ Besonders die Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Šumava und die in diesem Rahmen bereits erhaltenen Daten spielen hier eine bedeutende Rolle. Die Schwerpunkte bei der Fernerkundungsarbeit im Nationalpark liegen vor allem bei der Erfassung der Waldstruktur, bei der Kartierung von Biodiversität und Habitaten sowie beim Monitoring von Störungsereignissen. „Im Rahmen der Studie wurden wir als ‚Hotspot der Waldfernerkundung in Deutschland‘ bezeichnet“, berichtet Heurich. „Eine Beschreibung, über die wir uns natürlich sehr freuen und die uns bestärkt, unsere Forschungsarbeit weiter voranzutreiben.“  

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Die Bilder zeigen Daten des Hyperspektralsensors Hyspex. Dieser zeichnet nicht nur drei Kanäle auf wie bei einem Farbbild (Bild 1), sondern 360. Damit kann zum Beispiel der Gesundheitszustand des Waldes bestimmt werden. Falschfarbenbilder in rot (Bild 2) oder gelb (Bild 3) lassen Schädigungen der Vegetation erkennen und geben Rückschlüsse. (Fotos: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) - Auf den Bildern sind Lusen (oben), Waldhäuser und Altschönau (Freiflächen) gut erkennbar.

Auch Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks, freut sich über diesen Spitzenplatz. „Die Fernerkundung nimmt für unser Nationalparkmanagement und für die Arbeit in dieser Forschungssparte einen immer größeren Stellenwert ein.“ Aufgrund der Größe des Gebiets und der wilden Waldnatur ist es sehr schwierig, die Ökosysteme des Nationalparks vom Boden aus zu überwachen. „Das hätte einen sehr großen finanziellen Aufwand zur Folge und natürlich würden aufwändige Begänge im Kerngebiet Störungen für die Tierwelt bedeuten.“ Daher ist es sinnvoll, einfacher und auch preiswerter Satellitendaten zu nutzen, die heute in hoher Auflösung, wöchentlich und kostenlos zur Verfügung stehen.  

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