Diese Keulen sind extrem selten

NPV BW PM 91 18 Diese Keulen sind extrem seltenInterreg-Projekt bringt seltenen Pilz vermehrt ans Tageslicht

Gleich mehrere bisher unbekannte Standorte der Purpurfarbenen Keule wurden jüngst entdeckt. (Foto: Peter Karasch/Nationalpark Bayerischer Wald) 

 

Zwieslerwaldhaus/Neuschönau.  Dieser Schwammerl gilt in ganz Deutschland als Rarität, im benachbarten Österreich ist er gar vom Aussterben bedroht.Doch im Nationalpark Bayerischer Wald gibt’s den optisch eher untypischen Pilz mittlerweile an immer mehr Stellen. Gemeint ist die Purpurfarbene Keule mit wissenschaftlichem Namen Alloclavaria purpurea.

Zwar ist schon seit den Anfangstagen des Nationalparks bekannt, dass die Art in der Region vorkommt, jedoch hat erst ein aktuell laufendes Interreg-Projekt zu Tage gefördert, wie oft er im Nationalpark vorkommt. Unter dem Titel Funga des Böhmerwaldes wird im Bayerischen Wald, im Mühlviertel und im Böhmerwald untersucht, welche Pilze wo vorkommen. Im Zuge dessen wurde das Monitoring verstärkt – auch unter Einbindung der Nationalparkwacht. Durch Beobachtungen der Ranger wurden nun gleich mehrere bisher unbekannte Standorte der circa zehn Zentimeter großen Keulen im Nationalpark entdeckt.

Die Fruchtkörper des Schwammerls wachsen in Gruppen, teils  sogar rasig. Als Standorte benötigen sie Gewässerbereiche oder Moore. Gerade in Torfmoosbeständen fühlen sie sich wohl. Zudem muss der Lebensraum möglichst naturnah sein. Daher befinden sich alle bisher bekannten Wuchsorte in alten, schon sehr lange forstlich ungenutzten Feucht-Wäldern. „Die Purpurfarbene Keule ist also was unsere Wälder betrifft ein eindeutiger Zeiger von Naturnähe“, bilanzieren die Nationalpark-Mykologen Dr. Claus Bässler und Peter Karasch.

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