Nationalpark Bayerischer Wald
Umweltminister Huber: Knapp 1,3 Millionen für Naturschutz im Bayerischen Wald
Zwei der insgesamt sechs Rotrinder, die seit dem 2. Juli 2014 auf dem Ruckowitzschachten auf der Weide sind. (Fotos: Nationapark Bayerischer Wald)
25. LIFE-Projekt in Bayern geht an den Start
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein Juwel der Artenvielfalt. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber anlässlich des offiziellen Starts des LIFE-Projektes „Moore, Fließgewässer und Schachten im Nationalpark Bayerischer Wald" gestern im Haus zur Wildnis im Nationalparkzentrum Falkenstein.
„Eine große Besonderheit im Bayerischen Wald sind die Schachten. Diese ‚Inseln im Waldmeer' haben nicht nur eine besondere Bedeutung für den Naturschutz, sondern sind auch wertvolle kulturhistorische Kleinode. Diesen Schatz gilt es zu pflegen und zu bewahren – jetzt und für kommende Generationen", so Huber.
Ortstermin auf dem Ruckowitzschachten zum LIFE+ Auftakt: Umweltminister Dr. Marcel Huber (2. v. l.) überreicht den symbolischen Förderscheck des Bayerischen Naturschutzfonds an Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl (3. v. l.). Mit dabei (v. l.): Gerorg Schlapp, Vorstand des Bayerischen Naturschutzfonds, sowie Herbert Schreiner und Gerti Menigat, die Bürgermeister der Nationalparkgemeinden Frauenau und Lindberg.
Ein Ziel des LIFE-Projektes ist es, die Schachten mit ihren seltenen Borstgras-Biotopen und typischen Arten langfristig zu erhalten. Dazu wird exemplarisch auf dem Ruckowitzschachten eine extensive Beweidung mit Rotrindern erprobt. Zwei weitere Maßnahmenschwerpunkte des Projekts sind die Renaturierung von Fließgewässern und die Wiedervernässung von Mooren an rund 25 Standorten im Nationalpark. Insgesamt werden dafür bis zum Jahr 2018 knapp 1,3 Millionen Euro investiert. Die EU fördert das Projekt mit rund 627.000 Euro. Der Freistaat Bayern stellt über die Nationalparkverwaltung und den Bayerischen Naturschutzfonds ebenfalls rund 627.000 Euro zur Verfügung.
Schachten sind kleine Rodungsinseln, die bereits im 17. Jahrhundert angelegt wurden. In den Hochlagen des Bayerischen Walds wurden hier bis Anfang der 1960er Jahre die weidenden Rinder zur Übernachtung gesammelt. Auf diesen Borstgras-Flächen finden seltene Tiere und Pflanzen einen Lebensraum, wie beispielsweise der Kleine Ampfer-Feuerfalter und die Arnika. Eine weitere Besonderheit sind die Schachtenpatenschaften, die es seit 2003 gibt. Dabei engagieren sich die Sektionen Regen, Zwiesel, Spiegelau, Mitterfels und Lindberg des Bayerischen Wald-Vereins, die Bergwachtbereitschaft Zwiesel und der Bürger- und Sportverein Buchenau jährlich unter Anleitung durch die Nationalparkverwaltung bei den Pflegeaktionen. Huber: „Das ehrenamtliche Engagement der vielen Helfer vor Ort verdient größten Respekt. Ihre Arbeit ist ein wichtiger Beitrag für den Naturschutz und den Erhalt unserer typischen bayerischen Heimat."
Spätherbst am Ruckowitz mit Blick zum Zwercheck und Osser © ft
Die EU fördert über das LIFE-Programm Naturschutzvorhaben mit Vorbildcharakter, die der Sicherung des Europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 dienen. Es ist das einzige Förderprogramm der EU, das ausschließlich Umwelt- und Naturschutzvorhaben unterstützt. Mit dem Start des Vorhabens im Nationalpark Bayerischer Wald wird das insgesamt 25. LIFE-Projekt in Bayern umgesetzt.
Quelle: Pressemitteilung des Nationalparks Bayerischer Wald vom 11. Juli 2014
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