Wetterrückblick Mai 2017. Hagelkörner waren zwei Zentimeter groß

Wetter Mai1Hagelkörner bis zu einer Größe von zwei Zentimetern sorgten für Schäden an Bäumen und Feldfrüchten.

Mo­nat Mai: Merk­lich zu warm mit we­nig Re­gen – Un­wett­erar­ti­ges Ge­wit­ter

Straubing-Bogen. Dem zu kühlen Start in den Mai folgte ein sehr sonniger und warmer Ausklang, so die Aufzeichnungen der Wetterstation Eggerszell (Gemeinde Rattiszell). Mitte Mai sorgte ein unwetterartiges Gewitter mit Hagelkörnern von bis zu zwei Zentimetern Durchmesser wie schon im Juli vergangenen Jahres für Schäden an Bäumen und Pflanzen.
Die ersten zehn Tage des Monats präsentierten sich bei Tageshöchstwerten von jeweils nur 12 bis 17 Grad wechselhaft und unterkühlt. Zwischen umfangreichen Hochdruckgebieten über Nordeuropa und Tiefdruckgebieten über Mitteleuropa wurde zeitweise kühle Luft aus Norden nach Deutschland transportiert. Einzelne freundliche und trockene Tage wechselten sich mit unbeständigen und nassen Tagen ab. Bis zum 10. Mai registrierte die Wetterstation an sechs Regentagen 35 Millimeter Regen. Besonders frisch wurde es vorübergehend am 9. Mai, als ein Tiefdruckgebiet über Nordosteuropa kalte Luftmassen polaren Ursprungs anzapfte. Der 9. Mai war mit einer Höchsttemperatur von nur 8,3 Grad und einer mittleren Tagestemperatur von 5,9 Grad der kühlste Tag des Monats und zugleich war dies der einzige Tag mit einer einstelligen Höchsttemperatur.


Kälteeinbruch am 9. Mai mit Minustemperaturen

Der Höhepunkt dieses kurzen Kälteeinbruchs wurde in der Nacht zum 10. Mai erreicht, als die Tiefsttemperatur in Eggerszell auf bis zu - 0,8 Grad sank. Dies war die tiefste Temperatur des Monats und zugleich der späteste Luftfrost, welcher seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 2007 registriert werden konnte. Somit gab es heuer noch knapp eine Woche später Luftfrost an der Wetterstation zu verzeichnen, was einen Wetterrekord ausmachte. Insgesamt betrachtet fielen die ersten zehn Tage des Monats mit einer Mitteltemperatur von 9,6 Grad im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt um etwa 2,5 Grad zu kühl aus. Ab dem 11. Mai stiegen die Temperaturen von Süden her deutlich an. Mit Ausnahme des 20. Mai sollten von nun alle restlichen Tage des Monats teils deutlich zu warm verlaufen. Vom 11. bis 15. Mai präsentierte sich das Wetter nur leicht wechselhaft mit viel Sonnenschein und ein paar Wolken, und vereinzelt zogen Schauer und Wärmegewitter über Ostbayern hinweg. Mit Höchstwerten von je rund 20 Grad war es während dieses Wetterabschnitts anfangs nur leicht zu warm. Den ersten richtigen Frühsommervorstoß mit sommerlichen Temperaturen und viel Sonnenschein gab es vom 16. bis 19. Mai zu beobachten, als ein atlantisches Tiefdruckgebiet auf der Vorderseite sehr warme Luftmassen aus dem südlichen Europa anzapfte. Am 18. Mai konnte mit 26,3 Grad der erste meteorologische Sommertag des Jahres gemessen werden. Ein Sommertag ist die meteorologische Bezeichnung für einen Tag, an dem die Tageshöchsttemperatur 25 Grad erreicht oder überschreitet.

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Mit diesen dunklen unheilvollen Wolken kündigte sich der große Hagelschauer am Abend des 19. Mai an. (Fotos: Martin Bohmann)

Höchste Windspitzen mit 97 Kilometern pro Stunde

Dieser erste frühsommerliche Abschnitt wurde am Abend des 19. Mai durch ein unwetterartiges Gewitter beendet. Das Unwetter traf den westlichen Landkreis mit voller Wucht. Bei Durchzug des Hagelorkans konnte die Wetterstation mit bis zu 97 Kilometern pro Stunde die höchsten Windspitzen seit Messbeginn aufzeichnen. Durch Hagelkörner von bis zu zwei Zentimetern Durchmesser gab es – nach dem schweren Hagelunwetter vom letzten Juli – erneut Schäden an Bäumen und Pflanzen. Durch extremen Starkregen mit Sichtweiten teils unter 100 Meter kamen innerhalb weniger Minuten satte 30,6 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Dies war auch der mit Abstand niederschlagsreichste Tag des Monats. Vom 20. Mai bis zum Ende des Monats herrschte unter zeitweiligem Hochdruckeinfluss so gut wie durchwegs ruhiges Wetter. In den letzten elf Tagen des Monats konnten lediglich am 24. Mai mit 0,4 Millimeter geringfügige Regenmengen verzeichnet werden.


Heiße Luftmassen aus Nordwestafrika

Während es bis zum 26. Mai mit Höchstwerten von 17 bis 22 Grad nur mäßig warm war, drehte der Sommer vom 27. bis 31. Mai richtig auf mit sehr warmen Temperaturen und jeweils Sonnenschein satt. Die letzten fünf Tage des Monats standen ganz im Zeichen von hochsommerlicher Witterung mit Höchstwerten von deutlich über 25 Grad. Zwischen einem Tiefdruckgebiet westlich von Spanien und Hochdruckgebieten über Osteuropa wurde eine starke südliche Höhenströmung in Gang gesetzt und es erreichten uns heiße Luftmassen aus Nordwestafrika. Die beiden wärmsten Tage des Monats wurden am 29. und am 30. Mai registriert, als die Maximalwerte auf jeweils 28,3 Grad anstiegen. Für einen neuen Wetterrekord reichte es nicht aus, denn im Jahr 2008 war es zur gleichen Jahreszeit mit bis zu 30,4 Grad deutlich wärmer. Auch die Nächte verliefen zum Ende des Monats mit Tiefstwerten zwischen 14 und 17 Grad sehr lau. Der 30. Mai wies mit 23,1 Grad die höchste Tagesmitteltemperatur auf. Der Mai klang somit mit sehr warmem Sommerwetter aus.

Heiße Tage am Monatsende erhöhen Mittelwert

Mit einer Gesamtniederschlagsmenge von 71,4 Millimeter fielen im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt rund 32 Millimeter Regen weniger. Die langjährige Durchschnittsregenmenge beträgt in Eggerszell im Mai nämlich 103 Millimeter. An nur zehn Tagen konnten messbare Niederschläge verzeichnet werden. Der Mai schloss mit einer Durchschnittstemperatur von 14,3 Grad um 1,1 Grad zu warm ab. Schuld an dem merklich zu warmen Verlauf waren die letzten fünf sehr warmen Sommertage, welche den Monatsdurchschnitt nach oben schießen ließen. An sieben Tagen wurde in Eggerszell ein meteorologischer Sommertag mit über 25 Grad erreicht, was überdurchschnittlich viel ist. Im langjährigen Mittel treten im Mai nur drei Sommertage auf. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit betrug 6,6 Kilometer pro Stunde, was dem Durchschnitt entspricht.

Quelle: Martin Bohmann/BOG Zeitung vom 7. Juni 2017 (Zeitversetzte Übernahme des Beitrags aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)

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