Die Heimat mit neuen Augen gesehen

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Preis­ver­lei­hung beim Wett­be­werb „Mein Mit­ter­fels – un­ser Mit­ter­fels“


Mitterfels. (erö) Der Wettbewerb „Mein Mitterfels – unser Mitterfels“ fand mit mehr als 80 Teilnehmern eine große Resonanz. Initiiert von Wolfgang Hammer und veranstaltet von den kulturtragenden Mitterfelser Vereinen und der Schule entstand ein Projekt, das sich mit neuen Aspekten der näheren Heimat befasst.

Aufgabe war es, mit Mitteln wie Fotografie, Gedicht oder Geschichte die Heimat Mitterfels zu beschreiben, ein Gebäude oder ein Denkmal, ein Lieblingsstück aus dem Museum, einen Menschen oder eine Landschaft. In der Mittelschule Mitterfels-Haselbach fand die Verleihung der Siegerpreise statt. Der Abend wurde mit anspruchsvoller Solomusik von Jasper Schulze (Violine) umrahmt. Das Besondere an diesem Projekt sei die individuelle Sicht der Bürger, auch der Neuzugezogenen, auf ihre Heimat Mitterfels, betonte Schirmherr Bürgermeister Heinrich Stenzel. Manches sei neu, manches werde aus anderer Perspektive gesehen. Anregend sei das Betrachten auf jeden Fall. Sicherlich sei es nicht der Geldpreis, der alleiniger Ansporn zur Teilnahme war. Wichtig sei es, immer wieder das eigene Verhältnis zum Wohnort zu reflektieren, „einmal um festzustellen, wie gerne wir hier leben, und zum anderen, um durch Kritik Fortschritte zu erreichen“, meinte Stenzel. Er dankte dem Organisator Wolfgang Hammer und den Unterstützern des Projektes, allen voran den Verantwortlichen der Grund- und Mittelschule mit Rektorin Bianca Luczak. Sehr persönlich äußerten sich die Teilnehmer zu ihrem Wohnort: Dabei ging es um eine verborgene Mühle, um fröhliche Besucher im Mitterfelser Biergarten, eine Urenkelin entdeckte im Burgmuseum ein Karussell, das der Ururgroßvater geschnitzt hat, und Unbekanntes über die evangelische Kirche wurde entdeckt. Mitglieder der Jury stellten die Preisträger vor, die sich mit ihrem Werk selbst präsentierten. Bei den Schülern gab es zwei dritte Preise für Lea Kienberger und Christoph Baumgartner, die einmal einen alten Gedenkstein an der Straße bei Kreuzkirchen vorstellten und zum anderen ein Stück Zeitgeschichte an der ehemaligen Bahnlinie von Miltach nach Bogen lebendig werden ließen. Den zweiten Preis erhielt Michael Butz mit dem Bild einer Brücke im Menachtal. Den ersten Preis bekam Lea Hoffmann, die im Burgmuseum ein kleines Puppenkarussell entdeckte, das ihr Ururgroßvater Josef Rohrbacher vor 50 Jahren für den Kindergarten geschnitzt hatte.

"Austragshaus in der Höllmühle" und „Villa Kugelfang“ holen Preise

Preisträger bei den Erwachsenen war Dieter Prietsch mit Zeichnung und Gedicht über das alte Austragshaus in der Höllmühle. Hier habe die Großmutter seiner Frau gelebt; zuletzt sei das Haus Hort und Herberge für Flüchtlinge gewesen. Ein zweiter erster Preis ging an Klaus Alter. Er ließ die alte Holzbaracke „Villa Kugelfang“ selbst erzählen, wie aus ihr die evangelische Kirche in Mitterfels wurde. Zahlreiche Fotoarbeiten wurden ausgezeichnet: besondere Blickpunkte in Ort wie der Alte Bahnhof, das Willkommensschild am Ortseingang, die Brunnen im Ort und immer wieder Romantisches oder Geheimnisvolles aus dem Perlbachtal. Ein bunter Bilderbogen von Bekanntem und Unbekanntem in der Marktgemeinde. Einen Sonderpreis erhielt die Gruppenarbeit von Schülern der 9Ma, die sich unter anderem mit besonderen Blickwinkeln der Mitterfelser Burg beschäftigt hatten.

Von Syrien nach Mitterfels

Ein weiterer Sonderpreis ging an das Fotobuch des Neubürgers Rashid Syhaa Mohammed „Mit fremden Augen gesehen“, der seine Impressionen selbst vorstellte. Den Sonderpreis in Literatur erhielt Edda Fendl für drei Beiträge, die das soziale Leben mit wichtigen Institutionen in der Marktgemeinde verbunden hatte. Sehr bewegend der Beitrag „Zu Fuß unterwegs“ von Hanin Howari über ihren Leidensweg zu Fuß von Syrien nach Mitterfels. Omar Fuad Jasem fand mit dem Bild von einer Schaukel ein Symbol für sein „Leben an zwei Orten“, Mitterfels und Bagdad, wo seine Gedanken oft weilen. Zum Schluss ein preisgekrönter Beitrag von Matthias Kutzner, der seinem Bild vom Kögl-Kreuz einen spirituellen Text zur Seite stellt: „Hier ist ein Kraftplatz, wo Himmel und Erde sich begegnen.“ Man werde Wege finden, die ausgezeichneten Werke zu veröffentlichen, versprach Wolfgang Hammer, verbunden mit einem Dank an alle Teilnehmer und die Jury.

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Die Teilnehmer des Wettbewerbs mit Wolfgang Hammer (Siebter von links), Schirmherrn Bürgermeister Heinrich Stenzel (Sechster von rechts) und Rektorin Bianca Luczak (rechts). (Foto: erö)

Quelle: Elisabeth Röhn/BOG Zeitung vom 22. November 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer Sperrfrist)

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