„Aus der Art geschlagen?“

Das trojanische Pferd Lovis CorinthLovis Corinths Gemälde Das trojanische Pferd

Texte ostbayerischer Schriftsteller zu Kunstwerken der Nazi-Ausstellung „Entartete Kunst“

 

Am Sonntag, 18. März 2018, um 17.00 Uhr findet im Skulpturenmuseum in Landshut eine außergewöhnliche Veranstaltung statt, bei der sich bildende Kunst, Literatur und Musik spannungsvoll begegnen.

Im Herbst 1937 veranstalteten die Nazi-„Kunstexperten“ unter persönlicher Mitwirkung von Hitler und Goebbels zwei große Kunstausstellungen in München: in den Hofgarten-Arkaden die Ausstellung Entartete Kunst und in bewusster Konfrontation dazu die Erste große deutsche Kunstausstellung zur Eröffnung des „Hauses der Deutschen Kunst“. Als „entartet“, „kunstbolschewistisch“ und „die Volksmoral zersetzend“ wurden beschlagnahmte Werke u. a. von Freundlich, Corinth, Beckmann, Caspar-Filser, Marc, Macke, Nolde, Kirchner, Pechstein, Mueller, Heckel, Schmidt-Rottluff, Feininger, Ernst, Dix, Rohlfs, Chagall, van Gogh und Kandinsky präsentiert. Mehr als 17.000 konfiszierte Kunstobjekte wurden später versteigert, ins Ausland verkauft oder verbrannt. Viele davon – wie Franz Marcs Turm der blauen Pferde ‒ sind verschollen bzw. für immer verloren.

Vier Autorinnen und Autoren vom Schriftsteller-Verband Ostbayern haben zu Kunstwerken, die in der Ausstellung Entartete Kunst diffamiert wurden, Texte geschrieben. Sie lesen diese Texte zur Bildprojektion der Werke: Thyra Thorn (Skulpturen von Otto Freundlich und Karl Genzel); Wolf Hamm (Lovis Corinths Gemälde Das trojanische Pferd); Ingrid Kellner (Maria Caspar-Filsers Gemälde Landschaft bei Baldern/Schneeschmelze); Gernot Häublein (Max Beckmanns Gemälde Christus und die Sünderin).

Die Landshuter Musikgruppe E1NS UND DR3I mit Helmuth Stahleder (Akkordeon, Gesang), Dario Brunner (Gitarre), Kilian Simmet (Kontrabass, Gesang) und Jonas Baumgartl (Percussion, Cello, Gesang) spielt zu den vier Kunst-Lesungen Stücke aus ihrem großen Repertoire von Rock über Jazz, Volks- und Weltmusik bis hin zu Film-Soundtracks.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Skulpturenmuseums im Hofberg mit dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS Ostbayern), der Volkshochschule Landshut und der Stadtbücherei Landshut.

Die Veranstaltung wird sicherlich auch wegen der aktuellen Probleme mit dem Stadtrat und den Uffizien spannend. Staatssekretär Sibler wird einige Worte zum Thema sagen. Wolfgang Hammer, Mitglied des AK Heimatgeschichte Mitterfels, liest unter seinem Pseudonym Wolf Hamm "Katzenjammer oder Baby alone".

Wegen der begrenzten Platzzahl wird um Anmeldung gebeten: Skulpturenmuseum im Hofberg, Telefon 0871/890 21, Fax 0871/890 23, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Eintritt; 10 EUR, Schüler 7 EUR.

 

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