AK Heimatgeschichte Mitterfels e.V.
Die Gegend lebte vom Salzhandel
Mitterfels: Vortrag von Cornelia Landstorfer beim AK Heimatgeschichte
Dass der Salzhandel nicht nur für den Raum Passau, sondern auch im Vorderen Bayerischen Wald eine große Bedeutung hatte, wurde bei einem Vortrag von Cornelia Landstorfer deutlich. ...
Cornelia Landstorfer referierte auf Einladung des AK Heimatgeschichte Mitterfels im Burgmuseum über „Der Salzhandel am Beispiel des Landstorfer Hofes in Gschwendt“.
Die Hobbyforscherin ist Mitglied im AK Heimatgeschichte und intensiv tätig im Bayerischen Landesverein für Familienkunde zur Familienforschung in Altbayern. Mit diesem Vortrag beendet der AK seine Veranstaltungen zum Jubiläum 25 Jahre Arbeitskreis und Mitterfelser Magazin, wie die AK-Vorsitzende Elisabeth Vogl betonte.
Salz von Bayern nach Böhmen geliefert
Nach mündlicher Überlieferung seien auf dem Landstorfer Hof in Gschwendt Fuhrleute ansässig gewesen, die die begehrte Handelsware Salz von Bayern nach Böhmen lieferten. Uralte Utensilien und ein Transportschlitten, die auf dem Hof gefunden wurden, erhärteten diese Vermutungen.
So machte sich Cornelia Landstorfer auf Spurensuche in Archiven und Bibliotheken und wurde in Rechnungsbüchern und Salzrechnungen fündig. Zunächst blickte Landstorfer auf die 400 Jahre alte Geschichte des Hofes zurück, der erst seit 1817 den Namen der Landstorfer trägt. Die Inhaber, damals Stubenhofer, waren Bauern, Fuhrmannsleute, Schmiede und Wagner und führten zeitweise ein Wirtshaus.
Landstorfer berichtete vom Salzamt in Straubing, den langen Salzzügen, die ins Böhmische führten, von Treidelpferden und Lastkähnen, die die kostbare Fracht auf der Donau zogen, sie sprach über die Bedeutung des „Weißen Goldes“ und das Salzmonopol in Bayern und erwähnte die Bedeutung des Salzes in der Medizin, bei der Glas- und Lederherstellung sowie im Haushalt.
Salz diente nicht nur als Speisewürze, sondern war auch für die Konservierung von Lebensmitteln unverzichtbar. Ganze Berufsgruppen seien in den Salzhandel eingebunden gewesen: Fuhrleute, Boten, Küfer, Träger. Säumerraststätten versorgten die Händler, viele Orte an der Donau wie Vilshofen lebten vom Salzhandel. Gegenladungen waren Holz, aber auch Getreide, Schmalz, Käse, Bier und anderes. Viele Ortsnamen deuteten bis heute auf den Salzhandel hin, so Landstorfer.
Habsburger übernahmen den Salzhandel
Mit der Übernahme des Salzhandels durch die Habsburger und hohe Zölle fand der lukrative Salzhandel sein Ende. Doch auf Schmugglerpfaden nach Böhmen wurde weiter gehandelt, denn durch den Salzhandel wurden auch die Menschen an der Donau reich. Die ganze Gegend lebte vom Salz. Nachzulesen ist die Geschichte des Salzhandels am Beispiel von Gschwendt auch im Mitterfelser Magazin 2017, erhältlich beim AK Heimatgeschichte.
Elisabeth Röhn/BOG Zeitung vom 13. November 2019 (Übernahme mit Genehmigung der Lokalredaktion)
Archiv: Ankündigung des Vortrags:
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Der AK Heimatgeschichte wurde 25 - und lud ein zu einem
Vortrag von Cornelia Landstorfer am 8. November 2019 um 19.30 Uhr im Burgzimmer
Nach mündlichen Überlieferungen waren auf dem Landstorfer-Hof in Gschwendt in früherer Zeit Fuhrmannsleute ansässig, die Salz von Bayern nach Böhmen lieferten. Uralte Utensilien und ein Transportschlitten, die auf der Hofstelle gefunden wurden, erhärteten diese Vermutungen.
Cornelia Landstorfer, die von dieser Hofstelle abstammt, machte sich auf Spurensuche in Archiven und Bibliotheken, um Beweise zu finden, dass es neben den bekannten und gut erforschten Handelswegen, auf denen die begehrte Handelsware Salz nach Böhmen transportiert wurde, wie etwa dem Goldenen Steig von Passau nach Böhmen, auch in unserem Gebiet einen vergleichbaren Handelsweg gab.
Über die Ergebnisse ihrer Forschungen zum Salzhandel vom Umschlagsplatz Straubing über Gschwendt nach Böhmen, von der Bedeutung des Salzes im Mittelalter, von den Händlern und ihren Schwierigkeiten, der Sicherung der Wege, aber auch über die Geschichte des Landstorfer-Hofes in Gschwendt berichtet Cornelia Landstorfer in Wort und Bild beim Arbeitskreis Heimatgeschichte Mitterfels. Der Vortrag ist die letzte Veranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des Arbeitskreises.
Der Landstorfer-Hof in Gschwendt in den 1920er Jahren
Der Vortrag findet am Freitag, 8. November, um 19.30 Uhr im (geheizten) Burgzimmer des Burgmuseums Mitterfels statt. Alle Geschichtsinteressierte sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
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