Kultur
Krippenfreunde stellen 22 Jahreskrippen aus ganz Bayern vor
Standardwerk über Jahreskrippen - Das Buch aus Straubing für ganz Bayern
Am Wochenende feierte der „Verband Bayerischer Krippenfreunde“ sein 100-jähriges Bestehen. Mit 44 Ortsvereinen und der Arbeitsgemeinschaft Sudetendeutscher Krippenfreunde umfasst der Verband fast 5 000 Mitglieder. Auch die „Straubinger Krippenfreunde“, eine Untergruppe der Sektion Straubing im Bayerischen Wald-Verein, gehören dem international agierenden Verband an.
Zum Jubiläum erschien eine für die Erforschung der Krippen und die Krippenliteratur besonders wichtige Buchpublikation „Jahreskrippen“. Initiator und Redakteur war der Schriftleiter des Bayerischen Krippenverbandes und Leiter der Straubinger Krippenfreunde, Guido Scharrer. Er entwickelte die Konzeption, übernahm Organisation und Drucklegung, schrieb viele Texte und fotografierte über die Hälfte der über 200 prächtigen Farbbilder. Mitautoren waren Wolfgang Hammer (Mitterfels) und Krippenpräsident Pfarrer Martin Martlreiter (Dingolfing) sowie ein ganzes Autorenteam für die Darstellung von 22 Jahreskrippen aus ganz Bayern. Es entstand das erste Standardwerk über Jahreskrippen überhaupt. Erstmals klare Begriffsbestimmung Im Kapitel „Jahreskrippen. Begriff und Bedeutung, Positionen und Perspektiven“ gibt Scharrer erstmals in der Krippenliteratur einen wirklich umfassenden Einblick in den meist recht unscharf definierten Bereich der „Jahreskrippen“. Seine Untersuchungen und Ergebnisse basieren neben der eigenen Anschauung und Erfahrung auf einem umfangreichen Literaturstudium. So entsteht zugleich ein Forschungsbericht, der die vielfältigen Aspekte der Jahreskrippen aufscheinen lässt. Zeitweise wurde die Berechtigung von Jahreskrippen infrage gestellt. Nicht zuletzt durch Krippenfreunde wie Annette Krauß, Martin Martlreiter und Guido Scharrer verkehrte sich die Skepsis in das Gegenteil, besonders in München, der „Hauptstadt der Jahreskrippen“. Dabei sind die Anforderungen an die Betreuung einer Jahreskrippe hoch. Kenntnisse der Bibel und der Krippensymbolik müssen sich mit viel Fantasie bei der Inszenierung und Aufstellung und mit handwerklichem und technischem Geschick verbinden. Grundlage jedoch ist die Freude an der Vermittlung von Glaubensinhalten und ihrer Verkündigung mittels der Bilder einer Jahreskrippe. Ihre eher stärker werdende Verbreitung lässt für ihre Zukunft hoffen.
Aus der Sicht des Psychologen Wolfgang Hammer, Pädagoge, Psychologe und Schriftsteller, ist für seine fundierten psychologischen Studien wissenschaftlicher und literarischer Natur bekannt und geschätzt. An den Anfang seines kurzen doch tiefgründigen Beitrags „Wandel durch Stabilität. Jahreskrippen als Lebensbegleiter“ setzt er die Angst als ein allen Menschen gemeinsames Grundgefühl. Dagegen schuf sich der Mensch heilige Orte, die ihm eine andere Welt eröffneten, das Göttliche. „Jahreskrippen – Gottesbilder. Eine Choreographie der Heilsgeschichte“ nennt Martin Martlreiter seinen umfangreichen Aufsatz, den er mit einem Blick auf die grundsätzliche Problematik des religiösen Bildes im Laufe der christlichen Kirchen- und Kulturgeschichte beginnt. Er zeigt das katholische Bekenntnis zum Bild als Ergebnis einer eher bilderskeptischen Entwicklung im frühen Christentum hin zu einer bewussten Förderung und Proklamierung im Mittelalter und nach den Anfechtungen durch reformatorische Strömungen im 16. Jahrhundert. Das Zeitalter des katholischen Barocks war die ganz große Blütezeit der Krippen, mit unverkennbar jesuitischen Vorzeichen. Nach Krippenverboten auch vonseiten der katholischen Kirchenbehörden in der Aufklärung nahmen sich die Bürger und Bauern des Krippenbrauchtums an, Romantik und Historismus trugen im 19. Jahrhundert zur Wiederbelebung bei. Krippenschauen und Krippengehen, Herstellung und Aufstellung von Krippen, nicht zuletzt von Jahreskrippen können auch heute noch für viele Menschen eine Bindung an Gott bedeuten.
22 Jahreskrippen in Bild und Text
Mit Texten zu Entstehung, Umfang und Themen und 170 Abbildungen informieren im zweiten Teil der Publikation die Herausgeber in alphabetischer Reihenfolge über 22 Jahreskrippen in ganz Bayern, von Abensberg bis Wendelstein. Es ist höchst beeindruckend, was sich da an unterschiedlichen stilistischen und handwerklichen Eigenarten auftut, an traditionellen Szenerien ebenso wie an überraschenden Bildern aus dem Alten und Neuen Testament und der unüberschaubaren Schar katholischer Legendenliteratur. Fazit über die „Jahreskrippen“: Unbedingt empfehlenswert für alle Krippenliebhaber und Freunde opulenter Krippenbilder! Info Guido Scharrer/Martin Martlreiter/Wolfgang Hammer: Jahreskrippen. Zum 100-jährigen Jubiläum Bayerischer Krippenfreunde. Herausgegeben vom Verband Bayerischer Krippenfreunde e. V., Druckerei und Verlag Beck, Straubing 2017.
Quelle: Werner Schäfer/BOG Zeitung vom 2. Dezember 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)
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