Nationalpark Bayerischer Wald
Bayerwald im bundesweiten Fokus. Journalisten informieren sich . . .
. . . bei Fahrziel-Natur-Pressereise über umweltschonenden Tourismus in Nationalpark und Naturpark
Grafenau/Zwiesel. Umweltschonende Mobilität wird im Bayerischen Wald groß geschrieben. Ein eng verzahntes Netz aus Bus- und Bahnverbindungen soll nicht nur Einheimische, sondern auch Urlauber dazu animieren, das Auto stehen zu lassen und auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Wie gut das funktioniert, davon überzeugte sich nun eine Journalistengruppe aus der ganzen Republik. Vier Tage lang sammelten die Redakteure Eindrücke von touristischen Höhepunkten für ihre jeweiligen Leser – ohne ein eigenes Fahrzeug zu benutzen.
Foto: Als Gesprächspartner dienten den Journalisten auch Nationalparkleiter Franz Leibl (von links) und Naturparkvorsitzender Heinrich Schmidt, wie hier bei einer Diskussion in den Naturparkwelten in Bayerisch Eisenstein. (Foto: Elke Ohland/Nationalpark Bayerischer Wald)
Erst im Juli wurden Nationalpark und Naturpark Bayerischer Wald mit dem „Fahrziel Natur Award“ ausgezeichnet. Dadurch würdigt ein Zusammenschluss dreier großer Umweltverbände – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Verkehrsclub Deutschland (VCD) – mit der Deutsche Bahn besonders nachhaltige Verkehrskonzepte. Der Bayerwald wurde nach 2009 zum zweiten Mal als Sieger auserkoren, diesmal speziell für das Gästeservice Umweltticket (GUTi). Damit können Übernachtungsgäste von derzeit 23 Kommunen in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen sowie aus Lam kostenlos den ÖPNV nutzen. Das System finanziert sich durch eine pauschale Umlage, die in den Kurtaxen inkludiert ist.
Um das tolle Angebot weiter publik zu machen, spendierte das Trägerkonsortium des Preises der Region ein Kommunikationspaket. Teil dessen war nicht nur eine Marketingkampagne, sondern auch die nun stattgefundene Pressereise. Stressfrei und umweltschonend erkundeten die Journalisten dabei unter anderem die Urwaldgebiete rund um Zwieslerwaldhaus, die Naturparkwelten in Bayerisch Eisenstein, den Lusen, das Waldgeschichtliche Museum St. Oswald oder die Gläsernen Gärten in Frauenau. Sowohl für die Anreise als auch für den Transport vor Ort wurden ausschließlich Falkensteinbus, Igelbus und Bahn verwendet. „Erstaunlich einfach und ganz ohne Verspätungen“, so das einhellige Fazit zum ÖPNV-System, das nun auch an hunderttausende Leser weitergegeben wird.
Die natürliche Waldentwicklung unterm Lusen, erklärt von Nationalpark-Ranger Roland Ertl, faszinierte die Teilnehmer der Pressereise. (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)
Zum Rahmenprogramm gehörten neben dem Erkunden der Natur aber auch intensive Gesprächsrunden. So wurde ein Erfahrungsaustausch zwischen den Verbänden, der Bahn, den Redakteuren und örtlichen Entscheidungsträgern aus Kommunalpolitik, Tourismus und Verkehrsbetrieben angestoßen. Dabei ging es unter anderen darum, weitere Gemeinden zur Einführung des GUTi zu bewegen, die Anschlusssicherung in Plattling zu gewährleisten und die Vermarktung des ÖPNV-Angebots zu intensivieren.
Kathrin Bürglen, Projektleiterin Fahrziel Natur bei der Deutschen Bahn, stellte das Verkehrskonzept bei mehrere n Gesprächen als Alleinstellungsmerkmal dar: „Der Bayerische Wald ist deutschlandweit ein Vorreiter. Er ist die einzige Region, in der sowohl für Urlauber als auch für Tagesgäste und Einheimische beste Voraussetzungen in Sachen umweltschonender Mobilität vor Ort geschaffen wurden. Dafür sorgen das umlagefinanzierte GUTi und das kostengünstige Bayerwald-Ticket.“ Mit letzterem kann der ÖPNV in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen sowohl in der Region rund um Lam für acht Euro pro Tag genutzt werden.
Eine mystische Stimmung erlebten die Journalisten am Lusen. Kurz nach dem Foto am Gipfel lichtete sich der Blick ins Tal. (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)
Lob gab es auch vom NABU. „Stellvertretend für den Bundesverband, möchte ich dem Fahrtziel- Natur-Gebiet Nationalpark und Naturpark Bayerischer Wald für die vorbildlichen Leistungen in Sachen umweltfreundlicher Mobilität gratulieren. Die Weiterentwicklung der Angebote ist beachtlich“, so Julia Aspodien, Referentin für Unternehmenskooperationen. „Ohne die gute Zusammenarbeit vor Ort und das herausragende Engagement, wären diese Erfolge nicht möglich gewesen. Durch die Gemeinschaftsarbeit aller Entscheidungsträger, kann die Bekanntheit der gesamten Region und des gemeinsam geschaffenen Angebots zukünftig noch weiter gesteigert werden.“
Um dieses Ziel zu erreichen, müsse weiter am ÖPNV-Konzept gearbeitet werden, betonte VCD-Bundesvorsitzender Michael Ziesak. „Unverzichtbar ist der geplante Stundentakt auf der Waldbahnstrecke zwischen Zwiesel und Grafenau“, unterstrich der Verbandschef. Damit könne die touristische Weiterentwicklung der ganzen Region vorangetrieben werden. „Und auch an anderen Stellschrauben, etwa den Beschilderungen der Haltestellen, kann man noch etwas drehen, um weitere Optimierungen zu erreichen.“ Dass sich der beständige Kampf für bessere Angebote lohnt, sehe man aktuell an der Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Gotteszell und Viechtach. „Das ist ein schöner Erfolg“, so Ziesak.
Erfreut über das positive Feedback der Experten und Journalisten aus ganz Deutschland zeigte sich Nationalparkleiter Franz Leibl. „Nicht nur diese Rückmeldungen, sondern auch viele Gespräche mit unseren Besuchern zeigen uns, wie wichtig das Thema nachhaltige Mobilität gerade für ein Großschutzgebiet wie den Nationalpark Bayerischer Wald ist.“
Quelle: Pressemitteilung der NP-Verwaltung vom 14. Oktober 2016
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