Jahresbericht 2015 des Nationalparks BW: Den Nationalpark bereichern neue Bewohner

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Neue Heimat für seltene Wildtiere: Der Nationalpark Bayerischer Wald (Foto: Rainer Simonis)

 

Tierische Zuwanderung

Im Tierreich tut sich etwas. Das geht aus dem Jahresbericht 2015 des Nationalparks Bayerischer Wald hervor. Dem Bericht zufolge sichtete die Nationalparkverwaltung im vergangenen Jahr erstmals neue Wildtiere im Parkgebiet. So tappten neun Wildkatzen in die Fotofalle – Tiere, von denen man bisher annahm, dass sie im schneereichen Bayerischen Wald nicht überleben können.

Auch ein Elch löste eine Wildtierkamera aus. Vermutlich ist er vom Moldaustausee im südwestlichen Tschechien nach Bayern gewandert. Außerdem gelang der erste Nachweis eines Wolfes im Nationalparkgebiet. Das Tier stammt wahrscheinlich aus einer ostdeutschen/westpolnischen Population, die sich in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebreitet hat.

Luchs ist Besuchermagnet

jahresbericht2016 2 011 dgf ztg 00 050716 wSeit einigen Jahren ist auch der Luchs im Bayerischen Wald wieder heimisch. Durch Kameras wurden 21 Tiere nachgewiesen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Population leicht erhöht. „Die Luchse ziehen viele Besucher an, genauso das Auerhuhn und der Rothirsch, der in der Brunftzeit im Frühherbst gerne besucht wird“, sagt Nationalparkleiter Franz Leibl. Auch Habichtskäuze gibt es im Nationalpark so viele wie noch nie zuvor, was auf das hohe Mäusevorkommen zurückzuführen ist.

Nationalparkmitarbeiter mit Habichtskauz. (Foto: Jörg Müller)

Den größten Teil des Nationalparks macht die Naturzone aus, in die der Mensch nicht eingreift. Diese wurde 2015 erweitert und beträgt nun 66,5 Prozent der Gesamtfläche von 24 222 Hektar. Bis 2027 soll das Gebiet auf 75 Prozent anwachsen.

Neben der Naturzone gibt es mehrere Erholungszonen mit Tierfreigehegen. Dort können Besucher Tiere erleben, die in freier Wildbahn kaum zu sehen sind. Ende 2015 lebten 187 Tiere im Freigelände, darunter 16 Säugetier- und 27 Vogelarten. Nachgezüchtet wurden vergangenes Jahr zwei Fischotter, drei Wildkatzen, 17 Rebhühner, ein Wespenbussard, drei Kolkraben und fünf Auerhühner. Teilweise werden sie für Wiederansiedlungsprogramme abgegeben. „Besonders beliebt im Gehege ist bei den Besuchern neben den Bären die Elchfamilie, die vor Kurzem wieder Nachwuchs bekommen hat“, sagt Leibl. Derzeit besteht sie aus fünf Mitgliedern.

Weniger Borkenkäferbefall

Auch seltene Tierarten sind im Nationalpark angesiedelt, wie der Grauspecht, der Gänsesäger und die Moorente. Seit 2005 werden vom Aussterben bedrohte Wildpferde gehalten, von denen es weltweit nur noch etwa 2 000 Tiere gibt.

Auf einem niedrigen Niveau liegt der Borkenkäferbefall, der letztes Jahr 20 546 Festmeter betrug. Das Falkenstein-Rachel-Gebiet ist davon stärker betroffen als das Rachel-Lusen-Gebiet. Den höchsten Befall im vergangenen Jahrzehnt gab es im Jahr 2010 mit 147 431 Festmetern. In den letzten 40 Jahren hat sich der Schadholzanfall durch Borkenkäfer in ganz Europa versiebenfacht. Auslöser für die Massenvermehrung ist auch die Sommertrockenheit, bedingt durch den Klimawandel.

Der Nationalpark Bayerischer Wald beschäftigte vergangenes Jahr 197 Mitarbeiter. Die Einnahmen betrugen 3,1 Millionen Euro. Davon wurden 2,3 Millionen Euro durch den Verkauf von Holz erzielt, das bei der Borkenkäferbekämpfung angefallen war. Die Ausgaben betrugen 15,04 Millionen Euro. – kp –

Info

Ein Nationalpark erfüllt zweierlei Funktionen: Zum einen schützt er die Natur und seine Wildtiere, zum anderen bietet er den Besuchern die Möglichkeit, beides hautnah zu erleben. Als Erster in Deutschland wurde 1970 der Nationalpark Bayerischer Wald gegründet. Mit einer stabilen Zahl von 1,3 Millionen Besuchern jährlich ist er ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region.

Quelle: Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung vom 5. Juli 2016


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