Streit um Naturzonen im Nationalpark. Ministerin Scharf bremst Regens Landrat Adam aus

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Blick über das sogenannte Hirschgspreng: Die Kahlfläche soll mit anderen Flächen bis 2015 zur Naturzone erklärt werden, sie grenzt unmittelbar an eine Naturzone des Nationalparks Šumava und an eine bestehende Naturzone mit Jungwuchs auf bayerischer Seite an. Im Hintergrund Großer und Kleiner Rachel. ©ft

Im Streit um die Ausweisung von Naturzonen in den Hochlagen des Nationalparks Bayerischer Wald muss der Regener Landrat Michael Adam (SPD) eine herbe Schlappe hinnehmen. [...]


Umweltministerin Ulrike Scharf und Forstminister Helmut Brunner (beide CSU) waren am Montag zu einem Gespräch mit Abgeordneten, Bürgermeistern und Landräten in die Region gekommen. Dabei wurde deutlich, dass die große Mehrheit der Kommunalpolitiker hinter dem Vorschlag der Nationalparkverwaltung steht, im Jahr 2015 in den Hochlagen zwischen Rachel und Falkenstein ein rund 2000 Hektar großes Areal auszuweisen, auf das der Mensch keinen Einfluss mehr nimmt.

"Das Stimmungsbild ist klar", sagte Umweltministerin Ulrike Scharf nach dem Gespräch: "Es gibt kein sachliches Argument gegen den Vorschlag." Im kommenden Jahr werde der Kommunale Nationalpark-Ausschuss endgültig über die Umsetzung entscheiden. "Am generellen Ziel, dass bis zum Jahr 2027 insgesamt 75 Prozent der Nationalpark-Fläche als Naturzone auszuweisen sind, wird nicht gerüttelt", betonte die Ministerin und bremste damit den Regener Landrat aus.

Michael Adam hatte darauf gepocht, generell auf weitere Naturzonen zu verzichten. Dazu brachte er sogar eine Bürgerbefragung über das strittige Thema ins Spiel. Diese ist nun wohl vom Tisch. Bis auf Adam und den Zwieseler Rathaus-Chef Franz Xaver Steininger (parteifrei) sprachen sich alle Nationalpark-Bürgermeister gegen ein solches Vorgehen aus. "Ich bin ernüchtert", zeigte sich Adam enttäuscht von der Aussprache. München setze sich über die Belange der Bevölkerung hinweg. "Wir sind und bleiben geteilter Meinung."

Quelle: Norbert Pangerl, in: Passauer Neue Presse vom 6. Oktober 2014

 

>>> Zum Thema ein Kurzvideo der Abendschau des BR vom 7. Oktober 2014 [... hier].

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