Meteorologie
Wetter-Monatsrückblick April 2021
Mess- und Beobachtungsort Mitterfels-Scheibelsgrub, Auf der Höhe 24
geografische Lage: 425 m über Normal Null (NN), Südhang
Wetterlage zu Monatsanfang: „Das wetterbestimmende Hoch schwächt sich langsam ab. Es wird feuchtere, labile Luft herangeführt.“
Kein Aprilscherz war die Einstufung „Frühsommer“ in den allerletzten Tagen des März durch die Meteorologin des ZDF. Im Westen Deutschlands stiegen die Temperaturen nämlich bis auf erstaunliche 27 °C für diese Jahreszeit. Hervorzuheben war das schöne Wetter am 1. April. Der fallende Luftdruck und die zunehmende Bewölkung wiesen aber schon auf eine Wetteränderung hin. Doch die Temperaturen stiegen noch auf 22 °C an. Am Karfreitag, den 02.04., gingen die Temperaturen bei schönem Wetter deutlich zurück. Der Karsamstag war ein Übergangstag mit Temperaturen etwas oberhalb von 10 Grad.
Der Ostersonntag begann sonnig und mit einem Minimum von 0,9 °C, das Maximum betrug 11,9 °C. Gottesdienste an Ostern durften nur unter strengen Corona-Auflagen abgehalten werden, Singen war grundsätzlich verboten.
Ein bekanntes Osterlied:
„Wir wollen alle fröhlich sein
in dieser österlichen Zeit;
denn unser Heil hat Gott bereit,
Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja,
gelobt sei Christus Marien Sohn.“
Mit dem Fröhlichsein war es in Anbetracht der Corona-Pandemie so eine Sache – strenger Lockdown herrschte, Freiheitsrechte waren eingeschränkt.
Nach dem Durchzug einer Kaltfront am Nachmittag des Ostermontags begann es in der Nacht zum Dienstag, den 06.04., zu schneien. Der Schneefall setzte sich auch tagsüber fort, es blieb spätwinterlich.
Wetterlage: „Hinter einer Kaltfront fließt kalte Polarluft ein, die in den nächsten Tagen für wechselhaftes Aprilwetter sorgt." Straubinger Tagblatt, 06.04.2021. Der nächtliche Schneefall schuf am 08.04. vorübergehend wieder ein winterliches Landschaftsbild bis in Tallagen. Eine Überschrift in der Zeitung vom selben Tag: „Rutschpartien, dann Staus; erneuter Wintereinbruch nervt Radler – Lastwagen blockieren Autobahnen.“
Zum Ende der Woche soll es im Freistaat wieder frühlingshafter werden, die Temperaturen sollen sich örtlich der 20-Grad-Marke nähern, bei uns waren es am Sonntag 19,1 °C. Zu Wochenbeginn, 12.04., strömte wieder subpolare Luft ein, es wurde unbeständig. Temperatursturz um 15 Grad! Die Natur ließ sich dadurch nicht mehr aufhalten: Es begannen die Sträucher in den Gärten zu grünen, die Schlehen blühten, seit Tagen leuchteten die Forsythien goldgelb in den Gärten.
Forsythien; Auf der Höhe 24
Aprilhaftes, unbeständiges Wetter mit eingelagerten Schneeschauern und kurzen Zwischenaufheiterungen herrschte in der zweiten nachösterlichen Woche, für die Jahreszeit war es zu kalt. Die nächtlichen Werte näherten sich dem Gefrierpunkt.
Wetterlage: „Am Rande einer Hochdruckzone bei Skandinavien liegt das Land unter Kaltluft. Für die Jahreszeit zu kühl.“ Straubinger Tagblatt, 16.04.2021.
Wetterlage: „Mit nördlicher Strömung fließt allmählich etwas mildere, aber weiterhin feuchte und labile Luft zu uns.“ Straubinger Tagblatt, 20.04.2021. Am 21.04. zögernder Temperaturanstieg auf 17,2 °C, es war der Tag, an dem die ersten Donner grollten und die Kirschbäume erblühten.
Blick auf das Klimaschutzabkommen:
Mit einem neuen Klimaschutzziel für das Jahr 2030 und einem internationalen Gipfel haben sich die USA im Kampf gegen die Erderwärmung auf der globalen Bühne zurückgemeldet. US-Präsident Joe Biden rief zu schnellem Handeln auf, um die Klimakrise einzudämmen. Bis zum Ende des Jahrzehnts wollen die USA ihre Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2005 mindestens halbieren. Mit dem neuen Klimaziel erfüllen die USA eine Vorgabe des Pariser Klimavertrages 2015, aus dem sein Vorgänger Donald Trump ausgeschieden war. Schon jetzt hat sich die Erde um rund 1,2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erhitzt.
Eine internationale Zusammenarbeit ist dringend erforderlich, um das Ziel, die Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das vergangene Jahr war für Europa das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen Ende des 19. Jahrhunderts. Straubinger Tagblatt, 23.04.2021.
Mit dem 23.04. gewann der Hochdruckeinfluss die Oberhand, es herrschte schönes Frühlingswetter mit Sonne vom Aufgang bis zum Untergang, der Luftdruck blieb stabil. Noch konnte man nicht davon sprechen: „Die linden Lüfte sind erwacht, sie säuseln und weben Tag und Nacht…“ Frühlingsglaube, Ludwig Uhland. Strahlender Sonnenschein ganztägig erheiterte die Menschen, die Temperaturen erreichten aber die 20-Grad-Marke am Wochenende, 24./25.04., nicht.
Wetterlage: „Am Rande eines Hochs mit Schwerpunkt bei den Britischen Inseln bleibt die Region in trockener Luft.“ Straubinger Tagblatt, 26.04.2021.
Magnolien; Mitterfels, Straubinger Straße, 21.04.2021
Am 28.04. war ein sonniger, milder Frühlingstag, die Luftströmung hatte auf Südrichtung gedreht. Seit 01.04. erwärmte es sich erstmals wieder leicht über 20 Grad. Das tagelange Hoch wich nun nach Osten aus und machte einem von Westen herziehenden Tief Platz. Mit wechselhaftem Wetter endete der launische April, der nach Aussage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der kälteste seit 40 Jahren war. Das Maximum am 30.04. betrug 20,2 °C.
Niederschlagsmenge: 22,2 l/m² (private Wetterstation Martin Bohmann, Eggerszell, 490 m über NN)
Maximum des Monats: 22,0 °C, 01.04.
Minimum des Monats: -1,6 °C, 06.04.
Mittelwert des Maximums: 13,0 °C
Mittelwert des Minimums: 3,8 °C
Fazit
Der April begann unter Hochdruckeinfluss frühlingshaft, die Puste ging ihm am Ostermontag wegen des Durchzugs einer Kaltfront aus. Es kam zu Schneefall und Nachtfrost, -1,6 °C. Es herrschte typisches Aprilwetter mit Graupelschauern und kurzen Zwischenaufheiterungen. Eine Wetterbesserung setzte ab 09.04. ein. „Wie gewonnen, so zerronnen“, hieß es zum Beginn der neuen Woche durch das Einströmen subpolarer Luftmassen, tagelang hielt das an. Am Sonntag, den 18.04., stiegen die Temperaturen seit 11.04. mal wieder etwas über 10 Grad, am 21.04. auf 17,2 °C. Hochdruckwetter mit viel Sonnenschein breitete sich am Wochenende 24./25.04. aus, die Temperaturen blieben moderat. Insgesamt betrachtet war der April 2021 jedoch deutlich zu kalt, im Mittel um 2 bis 3 Grad. „Sorge bei vielen Obstbauern. Trotz zuletzt einiger sonniger Tage wird der April in Bayern wohl einer der kältesten der vergangenen Jahrzehnte sein. Ähnlich kalt sei es im Freistaat zuletzt im April des Jahres 1997 gewesen, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD).“
Zierkirsche; Furth, Oberalteich, 14.04.2021
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