Mitterfels
„Zeit, von Bord zu gehen“
Andreas Shaw (Klassenleiter M10), Felix Fischer (Klassenleiter 9. Klasse), Lars Schmidt, Marion Brandl (Rektorin), Maria Six, Xenia Born, Magdalena Lichte, Wiktoria Kondziola, Johannes Dengler, Tobias Schleinkofer und Barnabás Deák. Foto: Marion Steger – Vergrößern durch Anklicken!
Entlassfeier an der Grund- und Mittelschule Mitterfels-Haselbach
43 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse haben an der Grund- und Mittelschule Mitterfels-Haselbach in der Aula ihr Abschlusszeugnis in Empfang genommen.
Ein Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche in Mitterfels leitete die Festlichkeiten des Abschlussjahrgangs ein.
Pater Dominik zelebrierte, die Absolventen gestalteten den Gottesdienst mit; zusammen mit ihrer Religionslehrerin Marion Steger hatten sie passende Texte und Lieder zum Thema „Umsteigen auf ein neues Schiff“ ausgesucht. „Möge Gott euer Leuchtturm und euer Anker sein“, wünschte der Pater.
Einen Stehempfang hatten Schülerinnen und Schüler der achten Klassen mit ihren Lehrerinnen F. Simmel und F. Bogenberger vorbereitet. Mit bunten Luftballons schickten die Entlassschülerinnen und -schüler ihre Wünsche in den Himmel. In der renovierten Aula eröffnete Rektorin Marion Brandl die Feier. Brandl erinnerte an die schweren Coronazeiten. Dennoch seien die Schüler „zu höflichen, hilfsbereiten und toleranten jungen Erwachsenen“ geworden.
Alle Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufe haben ohne Ausnahme den Mittleren Schulabschluss erreicht. In der neunten Jahrgangsstufe bekämen 80 Prozent der Absolventen den Qualifizierenden Abschluss der Mittelschule. Mit dem beschwingten Lied „Wellerman“ – in deutscher Fassung „Es ist nun Zeit von Bord zu gehen“ – lud Stephanie Lorenz die Gäste zum Mitsingen ein.
„Hört niemals auf zu lernen“
Bürgermeister Simon Haas gratulierte den Absolventen zu den erreichten Leistungen. Er wünschte allen einen Beruf, der sie bereichert und erfüllt und appellierte an sie, immer gerne an ihre Mittelschule zurückzublicken und niemals aufzuhören zu lernen. Maja und Sophie aus der 9. Klasse gaben ihren Klassenkameraden „Jeder ist begabt und Noten sind nicht alles“ mit auf den Weg. Felix und Magdalena aus der 10. Klasse erinnerten an das erworbene Wissen und die geknüpften Freundschaften.
Felix Fischer, der Klassenlehrer der 9. Klasse, blickte auf das gemeinsame Streben zurück und sagte, dass fast alle schon einen Ausbildungsplatz hätten. Die wichtigste Lektion nannte er: „Aufstehen und weitermachen.“ Sie sollten ihre Fähigkeiten nutzen, sie seien die angehenden Hoffnungsträger, Fach- und vielleicht auch Führungskräfte und Veränderer unserer Zeit.
Der Klassenlehrer der 10. Klasse, Andreas Shaw, hatte eine Rede der besonderen Art für seine Klasse vorbereitet. Er integrierte alle Nachnamen seiner Schülerinnen und Schüler – und berichtete, dass „trotz manch interessanter Sprachschöpfungen im Fach Englisch oder neuen Ansätzen in der Mathematik“ doch alle den Mittleren Schulabschluss der Mittelschule geschafft hätten. Bevor es zur Zeugnisübergabe kam, verabschiedete sich der Lehrerchor mit dem Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“.
Die Note 1,1 erreicht
Als bester Absolvent beim Quali konnte Johannes Dengler verabschiedet werden, der mit der Traumnote von 1,1 auch Niederbayerns bester Absolvent ist. Ihm folgten Tobias Schleinkofer, Barnabás Deák und Wiktoria Kondziola. Beim MSA konnten sich Maria Six, Xenia Born, Magdalena Lichte, Julian Paulus und Lars Schmidt über die besten Ergebnisse freuen.
Traditionell endete die offizielle Verabschiedung mit der Bayernhymne. Die musikalische Gestaltung der Feier übernahmen Sebastian Obermeier und Stephanie Lorenz. Unter freiem Himmel wurde anschließend gemeinsam vor der Grund- und Mittelschule gefeiert.
Pressemitteilung Schule/Marion Steger vom 28. Juli 2023
Der beste Abschluss in Niederbayern*
Johannes Dengler hat als bester Absolvent von Niederbayern mit der Traumnote von 1,1 den Qualifizierenden Abschluss der Mittelschule an der Grund- und Mittelschule Mitterfels-Haselbach erreicht.
Er strahlt über seinen Schulabschluss: Johannes Dengler. Foto: Marion Steger
Wie schafft man diese Leistung?
Johannes Dengler: Die Grundvoraussetzung ist, dass man weiß, wie Lernen geht beziehungsweise, wie man etwas im Kopf behalten kann. Zudem hatte ich an der Mittelschule Mitterfels sehr gute Lehrer, die den Lernstoff gut erklärt haben, die Spaß am Unterrichten haben und mich stets unterstützten. Auch die Klassengemeinschaft war super, und nach meinem diesjährigen Wechsel vom Gymnasium auf die Mittelschule wurde ich schnell integriert. Zudem habe ich an dieser Schule sehr gute Freunde gefunden. Die guten Noten während des Schuljahres haben dazu geführt, dass ich wieder Spaß an der Schule hatte. Ganz wichtig war auch der Wille, es zu schaffen. Eine große Hilfe war mir persönlich die Arbeit mit dem Quali-Trainer. Hier konnte ich Quali-Aufgaben trainieren, und zudem gab es die Möglichkeit, immer eine Lehrkraft um Unterstützung und Hilfe zu bitten.
Sitzt man viel am Schreibtisch für diese große Leistung und sieht man die Schule als seinen Lebensinhalt?
Dengler: Nein, bestimmt nicht. – Manche Dinge wie zum Beispiel das schriftliche Multiplizieren habe ich nicht mehr gekonnt und habe sie neu lernen müssen. Vorher habe ich viel mit dem Taschenrechner gerechnet. Der hat mir viel Arbeit abgenommen, aber es ist sehr wichtig, genauso ohne Taschenrechner rechnen zu können. Auch für das Fach Sport war die Theorie sehr wichtig, und da musste ich schon viel lernen. Aber für die Hobbys blieb dennoch Zeit. Das Ziel war ein guter Abschluss, aber es musste kein Spitzenergebnis sein. – Umso mehr habe ich gestaunt und mich gefreut, dass es dann ein so guter Abschluss wurde.
Was machst du in deiner Freizeit?
Dengler: Ich habe einen eigenen Weiher, an dem ich viel mit meinen Freunden bin. Gerne bin ich draußen in der Natur und beschäftige mich mit unseren Tieren. Zudem spiele ich Gitarre.
Warum hast du vom Gymnasium direkt an die Mittelschule gewechselt und wie geht es jetzt weiter?
Dengler: Ich wollte keine Zeit verlieren, da ich direkt nach meinem Schulabschluss eine Ausbildung anfangen wollte. Ich werde im September mit meiner Ausbildung zum Schreiner beginnen. Wenn ich in meiner Berufsausbildung auch sehr gut bin, dann kann ich den Quabi erreichen und damit meinen Mittleren Schulabschluss. Ich bin praktisch veranlagt und arbeite immer schon gerne zuhause in unserer Hobbywerkstatt. Hier kann ich „tüfteln“ und manche Idee ausprobieren. Gerade habe ich mir ein Boot gebaut. Nach meiner Ausbildung möchte ich vielleicht Berufsschullehrer werden, mal schauen. Jetzt freue ich mich aber erst auf meine Ausbildung zum Schreiner.
Was würdest du allen Schülerinnen und Schülern für das nächste Schuljahr mit auf den Weg geben?
Dengler: Jeder kann seinen Schulabschluss schaffen. Wichtig ist vor allem aber der Wille dazu. Hört niemals auf zu lernen. Mit einem guten Schulabschluss stehen alle Türen offen.
Interview: Marion Steger
*Klarstellung BOG Zeitung vom 29. Juli:
Mittelschullabschluss: Noch ein Schnitt von 1,1
Wiesenfelden. (ta) Den Qualifizierenden Hauptschulabschluss mit der Traumnote 1,1 abgelegt hat mit Johannes Dengler nicht nur ein Mittelschul-Absolvent aus dem Landkreis Straubing-Bogen. Es gibt auch eine Mittelschul-Absolventin mit dem Notendurchschnitt von 1,1: Anna Schmidbauer aus Engelbarzell (Gemeinde Wiesenfelden). Im Vorspann zum Interview mit Johannes Dengler, der in der Ausgabe vom Freitag über seinen Einser-Abschluss an der Grund- und Mittelschule Mitterfels-Haselbach spricht, entsteht irrtümlich der Eindruck, dass sonst niemand im Landkreis den Qualifizierenden Abschluss mit einem Schnitt von 1,1 erreicht hat. Tatsächlich kommt mit Anna Schmidbauer noch eine Absolventin der Grund- und Mittelschule Wiesenfelden hinzu.
Insgesamt haben 17 Schülerinnen und Schüler aus Landkreis-Schulen beim Qualifizierenden Mittelschulabschluss, beziehungsweise beim Mittleren Bildungsabschluss der Klasse M10, einen Einser-Notenschnitt erreicht. Im Landratsamt Straubing-Bogen sind sie dafür vor Kurzem offiziell geehrt worden (wir berichteten).
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