HoamatTour der Grünen mit Historikerin Vogl

2022 09 14 Hoamttour der Gruenen

Die Historikerin Elisabeth Vogl (r.) mit Miriam Baumgartner vom Grünen Ortsverband (2.v.r.) und einigen Teilnehmerinnen auf der 5. Homattour. Foto: Elisabeth Röhn – Vergrößern durch Anklicken!

Auf Spurensuche

Bei der fünften „HoamatTour“ des Grünen Ortsverbandes VG-Mitterfels-Steinach, die auf historische Spuren in Mitterfels führte, konnte sich Miriam Baumgartner, ...

... Ortsverbandsvorsitzende und Gemeinderätin in Mitterfels, an die ersten Heimattouren in Ascha, Steinach und Haselbach erinnern. „Wir wollen auf unseren HoamatTouren mit fachkundigen Referenten historisch, ökologisch und kulturell interessante Orte aufzeigen“.

Die Kunsthistorikerin und Archäologin aus Haselbach, Elisabeth Vogl, hatte die Führung übernommen und erinnerte an die reiche Vergangenheit der Marktgemeinde. Beginnend an der Historischen Hien-Sölde in der Burgstraße, einem der ältesten erhaltenen Blockbauten Niederbayerns und der Oberpfalz, deren Balken aus Tannenholz von 1436 stammen, machte Vogl deutlich, dass zur Bauzeit des Hauses Amerika noch nicht entdeckt war und ein Jahr vorher Agnes Bernauer in der Donau ertränkt worden war.

Eine Führung durch das Haus zeigte unter anderem alte Putzschichten, ein Schiebefenster, ein sogenanntes Wischloch in der Hauswand und die Reste einer offenen Feuerstelle. Im 19. Jahrhundert befand sich hier die erste Schule, seinen Namen hat das Haus von dem ehemaligen Eigentümer Sebastian Hien (1747). Heute ist es im Besitz des Freundeskreises Historische Hien Sölde, der das Haus 2008 erwarb und grundlegend restaurierte. Einige Räume sind an die Familienberatungsstelle KoKi vermietet.

Auch auf dem Gang durch die Burgstraße, Ziel Burg und Burgmuseum, gab es viel Historisches zu sehen: Das ehemalige Rentamt, später Dienstgebäude, Beamtenwohnhaus und Polizeistation, die Kastensölde des ehemaligen Kastenprobstamtes im Gericht Mitterfels, ein 450 Jahre alter Holzblockbau, die Kirche St. Georg, deren Vorläufer bis 1734 eine Schlosskapelle war.

Amtsgericht in der Burg

Vogl referierte über die Burg Mitterfels, einstmals eine wehrhafte gotische Anlage mit Bergfried, Wehrmauer und Wehrgang. Später befand sich hier das Amtsgericht mit Gefängnisanlage, heute sind Rathaus und Burgmuseum hier untergebracht. Dem Burgmuseum widmete Vogl eine ausführliche Führung, wies auf seltene und bekannte Exponate hin, führte in Sonderräume wie den Raum der Volksfrömmigkeit, der Berufe und der Uhren. Vogl erinnerte an die letzte Hinrichtung in Mitterfels im vorigen Jahrhundert und zeigte Spuren mittelalterlicher Gerichtsbarkeit wie das Verlies im Keller auf. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Bau als Gefängnis, davon zeugt noch eine original erhaltene Zelle.

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