Falkenfels
Essenziell für die Lebensmittelversorgung in Falkenfels: der Dorfladen
Sabine Hofbauer, Bernadette Klier und Tina Prommersberger (von links) sind ein eingespieltes Team. Gemeinsam setzen sie sich für den Fortbestand des kleinen Dorfladens ein. Vor Kurzem wurde seine Front völlig neu gestaltet. Fotos: Sandra Hartl – Vergrößern durch Anklicken!
Für alle Generationen ein Vorteil
Ein eingespieltes Team bemüht sich ...
... trotz aller Schwierigkeiten um den Erhalt des kleinen Dorfladens. Dieser ist insbesondere für Senioren ohne Auto unverzichtbar.
Er ist die Zentrale für den Dorfratsch, der Arbeitsplatz dreier Frauen und essenziell für die Lebensmittelversorgung, gerade der älteren Bevölkerung: der Dorfladen in der Oberhofer Straße. Doch nicht nur die Pandemie, sondern auch die Konkurrenz durch große Supermärkte hat dem Lädchen sehr zu schaffen gemacht. Deshalb wurde dem Team ein Berater zur Seite gestellt, um den Umsatz zu steigern (wir berichteten). Einiges hat sich getan, doch nicht jedes Problem konnte gelöst werden.
Die roten Schilder mit dem weiß-gelben Logo an der Front des Dorfladens sind neu, verschiedene Werbeschildchen im Schaufenster ebenso. Eine an die Fassade gelehnte Tafel verkündet in grün-rot-blauer Kreideschrift, was es Neues gibt. „Die haben wir quasi gerettet, als die alte Schule ausgeräumt worden ist“, erzählt Mitarbeiterin Sabine Hofbauer. An einem der zwei Tische sitzt ein älterer Herr und nippt genüsslich an einer Halbe Bier. „Krieg i no so oane?“, fragt er. Schon ist Leiterin Bernadette Klier zur Stelle und öffnet ihm eine neue Flasche.
Hofbauer hat sich indes aufgemacht, um die Fleisch- und Wursttheke abzuwischen. Diese steht erst seit ein paar Monaten im Laden. „Sie war die Idee unseres Beraters“, erzählt Klier. Das Angebot von regionalem Fleisch werde gut angenommen. „Besonders, seit wir eine Schneidemaschine haben und auch Aufschnitt anbieten können.“
Ideen des Personals
Bei der Umstrukturierung sind nicht nur die Ideen des Beraters umgesetzt worden – das Personal war zudem selbst kreativ. So gibt es vierzehntägige Aktionen, wie zum Beispiel Verlosungen, deren Gewinner die Kinder des örtlichen Kindergartens ziehen dürfen, oder Kiachl zu Kirchweih. Darüber hinaus richte sich das Angebot nach den Wünschen der Kunden. „Wenn unsere backwütigen Damen eine besondere Mehlsorte brauchen, schauen wir, dass wir sie besorgen können“, sagt Klier. Ihre Kollegin, Tina Prommersberger, fügt an: „Wenn es Wünsche und Ideen gibt, darf jeder den Mumm haben und uns darauf ansprechen.“
Ein Auto hält auf dem Parkplatz vor dem Laden. Die Tür öffnet sich und Bürgermeister Ludwig Ettl steigt aus. „Hallo, Chef“, begrüßt ihn Bernadette Klier freudestrahlend. Sie nennt ihn so, weil die Gemeinde als Trägerin des Ladens fungiert. Enthusiastisch fährt sie fort: „Stell dir vor, gestern habe ich mehr Umsatz gemacht als letztes Jahr an Heiligabend!“ Im Gegensatz dazu, wie es noch vor einem halben Jahr war, gebe es nun nachmittags keine Flaute mehr – und das merke man. „Es ist ein Ruck durch das Dorf gegangen“, sagt Klier. Besonders die junge Generation sei darauf aufmerksam geworden, dass sie, wenn sie den Dorfladen unterstützt, insbesondere für Senioren ohne Auto die Grundversorgung sicherstelle. „Außerdem ist der Dorfladen für alle Generationen ein Vorteil“, erzählt Prommersberger. „Denn man muss nicht wegen jeder Packung Zucker ins Auto steigen.“
Doch so hoch, wie es sich die Mitarbeiterinnen wünschen, sind die Umsätze des Geschäfts noch nicht. „Es dauert, bis es in den Köpfen der Leute ankommt, dass sie nicht alles im Supermarkt kaufen müssen, sondern auch bei uns ganz vieles bekommen.“ Dabei gebe es noch einiges zu tun: Die Treppe zur Eingangstüre ist etwa von Rollstuhlfahrern nicht benutzbar. „In dem Fall kommen wir raus und nehmen die Bestellung auf“, sagt Hofbauer. „Aber es wäre schön, wenn wir behindertengerecht umbauen könnten.“ Doch das kostet viel Geld. „Da müssen wir erst einmal die Gewissheit haben, dass sich der Laden so weit rentiert, dass er auf jeden Fall bleiben darf.“ Dann könnten sogar einige kosmetische Arbeiten vorgenommen werden, wie zum Beispiel der Bau einer attraktiven Terrasse zum Kaffeetrinken.
Höhere Preise keine Option
„Aber dafür muss uns das Dorf erst noch mehr unterstützen“, sagt der Bürgermeister. Es müsse ausreichend Umsatz geben, um die Personalkosten zu decken. Die Preise zu erhöhen, sei keine Option. „Gerade jetzt, wo viele in Kurzarbeit waren, muss so mancher jeden Knopf umdrehen.“Inzwischen hat der Bier trinkende Herr bezahlt und ist gegangen. Klier reinigt den Tisch. „Jetzt kommt dann gleich unser Stammtisch“, verkündet sie. Diese Menschen seien eine große Unterstützung. „Zum einen, weil sie viel konsumieren“, erklärt Klier. „Zum anderen ziehen sie mehr Leute in den Laden, die mit ihnen ratschen möchten.“ Denn der Dorfladen sei vor allem eines: ein Ort der Geselligkeit.
Mehr Informationen
zum Dorfladen Falkenfels und seinen aktuellen Aktionen gibt es auf www.dorfladen-falkenfels.de oder auf Facebook unter @falkenfels.dorfladen
Nicht nur für Leute „von do“
Das Schild heißt Wanderer, Radlfahrer und Motorradfahrer willkommen. – Vergrößern durch Anklicken!
Seit Kurzem gibt es in Falkenfels drei Schilder, die auch Auswärtigen den Weg zum kleinen Dorfladen weisen. Auf den braunen Rechtecken ist das gelb-weiße Logo abgedruckt, neben einem Pfeil in die richtige Richtung. Außerdem sind Symbole von Wanderern, einem Radfahrer und zwei Motorradfahrern zu sehen. Eines der Schilder hängt bei der Kreuzung Hauptstraße – Oberhofer Straße.
„Dadurch sehen auch Leute, die nicht aus der Gegend sind, dass wir da sind“, sagt Mitarbeiterin Sabine Hofbauer. Leiterin Bernadette Klier ergänzt: „Teils kommen Rentnergruppen von weit her, sehen das Schild und beschließen, zum Kaffee bei uns einzukehren.“
Neulich habe es vonseiten eines Motorradfahrers eine Anmerkung gegeben, sagt Klier. „Er hat gemeint, dass es praktisch wäre, wenn auf den Schildern die Öffnungszeiten abgedruckt wären.“ Hofbauer zeigt sich von der Idee begeistert. „Man könnte einen Zettel in einem Bilderrahmen darüberhängen.“ Sie blickt zu Bürgermeister Ludwig Ettl, der das Okay dafür geben muss, da die Gemeinde Trägerin des Ladens ist. Dieser lächelt und sagt: „Dann mach ma des.“
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