Gschwendt. „Förderverein Gedenkkapelle Spitalwald weiterhin in guten Händen“

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Alljährlicher Gedenkgottesdienst an der Kapelle am Spitalwald Fotos: Irene Haberl – Vergrößern durch Anklicken!

Kapelle erinnert an den Kampf gegen Mülldeponie. Förderverein „Gedenkkapelle Spitalwald“ initiiert unter dem Vorsitzenden Josef Landstorfer Kapellenwanderweg

Gschwendt. Die im Spitalwald in Gschwendt geplante Mülldeponie. Wie hatten die Bürger der Gemeinde Ascha damals gekämpft, um diese zu verhindern. Und sie haben es mit vereinten Kräften geschafft. Bei einer großen Siegesfeier im Mai 1997 beschlossen sie dann, zum Dank eine Kapelle zu errichten. Zu deren Realisierung wurde der Förderverein „Gedenkkapelle Spitalwald“ gegründet, mit Josef Landstorfer als Vorsitzendem.

„Der Kampf gegen die geplante Mülldeponie im Spitalwald bei Gschwendt hatte die Bürger zusammengeführt“, so Josef Landstorfer. Die Zeitungsartikel aus dieser Zeit hat er in mehreren Ordnern gesammelt und aufgehoben. Er erinnert sich gerne an diese Zeit zurück. Gemeinsam habe man erfahren, was zu erreichen ist, wenn man miteinander vehement ein Ziel verfolgt. Mit vereinten Kräften haben die Bürger die Deponie verhindert. Danach wollte man ein sichtbares Zeichen setzen. „Aber nicht, um damit die eigene Leistung zu feiern“, wie Landstorfer sagt, sondern ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung der Natur und der Schöpfung.

Der Kampf gegen die Mülldeponie war ein Kampf gegen die Umweltzerstörung, gegen das, was Gott geschaffen hat. Deshalb sollte die Gedenkstätte eine Kapelle sein.

Ein Kampf auch um den Bau der Gedenkkapelle

So einfach wie sich die Betroffenen den Bau einer Gedenkkapelle im Spitalwald vorgestellt hatten, war dieser allerdings nicht. Galt es doch den Widerständen von Seiten der Bürgerspitalstiftung und des Amtes für ländliche Entwicklung entgegenzutreten, erzählt Landstorfer. Vor allem in Bezug auf den Standort oder die notwendigen Finanzmittel. Erst nach der Gründung des Fördervereins „Gedenkkapelle Spitalwald“ im September 2000 konnten die besagten Schwierigkeiten ausgeräumt werden.

Über die Mitgliedsbeiträge der anfangs 20 – inzwischen sind es 63 – Mitglieder, über Spenden und mit Hilfe der Gemeinde Ascha und dem Einsatz vieler freiwilliger Helfer waren die nötigen Voraussetzungen gegeben, das Gebäude am Waldrand, von der Bundesstraße B20 aus gut sichtbar, zu errichten.

Seit der Einweihung 2001 ist dessen Erhaltung und Pflege eine Aufgabe des Vereins. Alljährlich gehört am 3. Oktober, dem Jahrestag der Einweihung der Gedenkkapelle 2001, bei der Kapelle ein Gottesdienst in Erinnerung an den gemeinsamen Kampf gegen die Deponie dazu, wie jeweils eine von den Landfrauen organisierte Maiandacht. Zahlreiche Mitstreiter aus der Zeit vor 1997 treffen sich hier gemeinsam mit Josef Landstorfer, um sich an die schwierige, aber doch erfolgreiche Zeit, zu erinnern.

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Pflege von sakralen Flurdenkmälern

Nach dem Bau der Kapelle stellte sich allerdings die Frage nach dem weiteren Sinn des Fördervereins „Gedenkkapelle Spitalwald“. Man benannte sich um in „Kapellenverein“ und nahm sich die Flurdenkmäler in der Umgebung von Ascha vor. In langjähriger Vorbereitung trug man bis zum Jahr 2011 eine geraume Anzahl an Kapellen oder Marterl, teilwiese auf freier Flur oder zu Anwesen gehörig, zusammen, restaurierte diese unter Mithilfe der Besitzer und hielt deren Geschichten fest.

Gemeinsam mit der Gemeinde Ascha und mit dem Zuschuss des Amtes für Ländliche Entwicklung wurden Informationstafeln bei der FFW in Gschwendt und bei der Ortskirche von Ascha aufgestellt. Außerdem wurde der gesamte Kapellenwanderweg mit Wegweisern markiert, die seither von den Vereinsmitgliedern gepflegt werden. So ist der Aschinger Kapellenwanderweg für jeden das Richtige, der sich zwei bis drei Stunden Zeit nehmen will, um über die Hügel, durch Wälder oder kleine Siedlungen in der Umgebung von Ascha zu wandern und dabei den Blick in die Ferne hinein in den Vorderen Bayerischen Wald oder hinaus in den Gäuboden schweifen zu lassen.

Vom Parkplatz am FFW-Haus in Gschwendt geht es in den Spitalwald, vorbei an der Gedenkkapelle Richtung Hagnzell durch schattigen Wald, über weite Wiesenwege zum Herrnberger Hof mit seiner aus dem 30-jährigen Krieg stammenden, Respekt einflößenden Kapelle, vorbei an der Fuchskapelle über Willersberg, die Dreifaltigkeitskapelle am Weinberg, über Mühlau auf den Herrnberg, zum Krähhof, zum Deponiegedenkstein beim Sportgelände in Ascha, zum Preiß-Anwesen und zurück nach Gschwendt, wobei auch einfache Wegkreuze oder Gedenksteine eine Geschichte zu erzählen haben, die jeweils beim Objekt als Tafel nachzulesen sind.

Informationen zu diesem Aschinger Kapellenwanderweg finden sich unter www.ascha.de/seite/538417/erleben-entdecken.html.

Josef Landstorfer sieht den Kapellenförderverein „Gedenkkapelle Spitalwald“ nach seiner Übergabe an die neue Vorsitzende Anita Herrnberger in guten Händen. Als Beisitzer bietet er auch zukünftig seine Mithilfe an. Gespannt ist er, welche neuen Ideen in der neuen Vorstandschaft noch schlummern.

Irene Haberl/BOG Zeitung vom 19. Dezember 2023 (Gen. der Lokalredaktion)

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