Ascha
Robert Schwaiger will das „Penker-Feeling“ wieder nach Ascha bringen
Robert Schwaiger legte jahrelang im Penker auf. Archivbild: Diskothek Penker - Vergrößern durch Anklicken!
Erinnerungen an Kult-Disco - Revival-Party am 26. Mai auf dem Festplatz Ascha
Doppeldecker-Freitag, Tabletts voller Getränke, „Gäste-Wechsel“ um Mitternacht: Das Penker in Ascha war ab 1973 für viele junge Menschen der Einstieg ins Partyleben. Dann brannte die Kult-Disco 2015 ab –
und wurde nie wieder richtig aufgebaut. Ein ehemaliger DJ des Clubs erzählt, wie er das „Penker-Feeling“ wieder nach Ascha holen will.
Robert Schwaiger gehört zu denen, die einmal ins Penker gingen und es nie wieder aus dem Kopf bekamen. „Seit ich 16 Jahre alt war, war ich Gast. Das Penker hat meine Jugend und den Einstieg ins Nachtleben begleitet“, erinnert er sich. Jedes Wochenende ist er im Penker, kann es kaum erwarten, volljährig zu werden – nicht wegen des Führerscheins etwa. Nein. Der Hobby-DJ möchte auflegen. Am liebsten sofort, und zwar in seiner Stammdisco. Als er 18 wird, bewirbt er sich sofort und nur wenig später steht er auch schon oben am Mischpult. „Seitdem war ich im Penker durchgängig DJ.“
Wenn er an die Zeit in dem Traditionsclub denkt, wird er nostalgisch. „Am Anfang gab es noch die Doppeldecker-Partys. Da deckte sich bis Mitternacht jeder mit Tablets voll Getränken ein, damit es ja herhält für die Stunden danach“, erinnert sich Schwaiger. Aber auch der Wechsel zur Geisterstunde, wenn die Minderjährigen das Lokal verlassen mussten und die über 18-Jährigen erst ankamen, waren für Schwaiger ebenso „legendär“ wie das große „Penker-Opening“ nach der Sommerpause. „Das fand traditionell am ersten Freitag nach dem Gäubodenvolksfest statt. Da kamen immer große Acts wie Rio oder Sido nach Ascha.“
Vom Gast zum Veranstalter
Irgendwann legt Robert Schwaiger, der hauptberuflich in der IT-Branche arbeitet, im Penker nicht mehr nur auf, sondern organisiert mindestens zehn Jahre lang auch Veranstaltungen für den Club. Erst mit der damaligen Besitzerin Sabine Penker, dann mit zwei Freunden zusammen – bis die „Penker-Ära“ 2015 einen Tag vor Weihnachten ein jähes Ende findet.
„Wir hatten noch so viel geplant, der Abend am 1. Weihnachtsfeiertag war ja auch immer legendär, da hat man sich getroffen. Und dann kommt so ein Ereignis dazwischen, das alles über den Haufen wirft“, sagt Schwaiger. Es sei wie im Film abgelaufen, erinnert er sich an die Nacht, in der das Penker niederbrannte. „Ein damaliger Barkeeper hat mich mitten in der Nacht am Festnetz angerufen. Das war schon komisch. Das läutete sonst nie.“
Als der Mitarbeiter ihm sagte, dass das Penker in Flammen stehe, habe er es kaum glauben können, so unwirklich kam ihm der Anruf zu dem Zeitpunkt vor. „Ich hab mich angezogen und bin hingefahren. Dort konnte ich dann nur mitanschauen, wie das Ganze abbrennt.“
In den Wochen danach folgte die Ernüchterung. Die Erkenntnis, dass so eine Disco mitten in einem Ort wie Ascha Stand heute nie wieder so genehmigt werden würde. Zwar hat es kurz danach einen Versuch gegeben, die Disco in Straubing-Ost im ehemaligen Praktiker-Gebäude zu etablieren. Doch das habe nicht gehalten. Für Schwaiger gibt es so etwas in der Art wie das Penker nicht mehr, sagt er. „Das Penker hat eine Lücke hinterlassen. Jeder hat darauf hingefiebert, dass er reindarf, das hat mehrere Generationen begleitet. Das war dann vorbei.“
Leute von früher treffen
Um die Erinnerungen an die Penker-Nächte wieder aufleben zu lassen, organisiert Robert Schwaiger mit dem Schützenverein Ascha und weiteren ehemaligen Penker-DJs eine Revival-Party. Sie soll am Freitag, 26. Mai, auf dem Festplatz in Ascha stattfinden [... mehr hier]. Es ist nach 2019 die zweite Penker-Party, sagt er. „Eingebettet ist das in die 100-Jahr-Feier des Schützenvereins, das an dem Wochenende gefeiert wird. Wenn die Party gut angenommen wird, wollen wir das weiterführen.“
Christian Stiegler (DJ Stan), Robert Schwaiger (DJ T-killa) und Simon Ring (DJ C-moon) (v. l.) legen mit zwei weiteren ehemaligen Penker-DJs am 26. Mai bei der Revival-Party in Ascha auf. Bild: Robert Schwaiger – Vergrößern durch Anklicken!
Musik von „damals“
Die Organisatoren erwarten rund 1000 Gäste. Fünf ehemalige Penker-DJs wollen an dem Abend die Musik von „damals“ auflegen. „Auf gute Freunde, auf alte Zeiten“, lautet ihr Motto für die Revival-Party, die die Veranstalter absichtlich nicht „Penker-Party“ nennen. „An die Dimension Penker kann die Veranstaltung natürlich nicht herankommen. Aber es geht darum, dass sich die Leute von früher treffen und die Musik von damals hören. Das haben wir 2019 schon genau so erlebt. Das ist es für uns wert.“
Pressemitteilung/Susanne Pritscher vom 22. Mai 2023
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