Mitterfels: Künstlergespräch Vernim im Burgmuseum

2023 08 12 Glaskunst Kuenstler Vernim

Künstlergespräch Vernim: Museumsleiterin Elisabeth Vogl und der Glaskünstler Wilhelm Vernim vor dem rollenden Glasmuseum „Liliput“ Foto: Elisabeth Röhn – Vergrößern durch Anklicken!

Gläserne Armee

„Das Alte erhalte und Neues gestalte“ – unter diesem Motto findet noch bis zum 24. September im Burgmuseum Mitterfels …

… eine Sonderausstellung moderner Glaskunst statt. In den vor 40 Jahren eingerichteten Räumen, einem Spiegelbild von Leben und Kultur im Bayerischen Wald, zeigen Künstlerinnen und Künstler der Glasheimat Bayern aktuelle Kunstobjekte, die sich thematisch mit den Inhalten der Räume auseinandersetzen. So ergibt sich eine Symbiose von Tradition und hochkarätiger zeitgenössischer Kunst.

An vier Sonntagen stellen sich die Künstlerinnen und Künstler den Fragen der Museumsbesucher. Kürzlich war der Künstler Wilhelm Vernim, Glas-Künstler, Dozent, Kurator und Museumsleiter, im Burgmuseum zu Gast und erzählte von seinen Erfahrungen mit dem Werkstoff Glas. Museumsleiterin Elisabeth Vogl nannte Vernim einen der bedeutendsten Glaskünstler Deutschlands, der seit über 44 Jahren mit dem Werkstoff Glas arbeite. Als Kursleiter doziere er rund um den Globus.

Schwerpunkte im künstlerischen Schaffen Wilhelm Vernims stellen seine herausragenden Graal-Arbeiten dar, die auch im Burgmuseum zu sehen sind. Der Künstler erläuterte das Entstehen eines Glasobjektes vom Rohling über Gravur, Schleifen oder Bemalen einer Glasvase. Die Technik erfordere viel Fingerspitzengefühl und Geduld.

Eine Besonderheit der Ausstellung ist die Gläserne Armee, eine Installation von 18 gläsernen Gartenzwergen im Innenhof des Museums. Kleinwüchsige Wesen seien bereits in der griechischen Mythologie zu finden, gelten bis uns aber als Kitsch, erklärte Vernim. Er erhebt sie zum Kunstobjekt: Zwerge stellen die Mächtigen dar und bloß

Seine Zwerge stellen die Mächtigen der Welt dar und stellen sie zugleich bloß. Beim genauen Hinsehen entdeckt man Attribute wie Goldtaler, eine schiefe Waage oder ein Gewehr, Abzeichen der Gier, Macht und der Gewalt. Originell ist auch Vernims rollendes Miniaturmuseum „Liliput – Museum of contemporary Glas“, das mit kunterbunten, kunstvoll geschliffenen Glastäfelchen wie in einer Puppenstube aufgebaut und von „Gullivers Reisen“ inspiriert ist. Damit wandere er durch ganz Deutschland, so Vernim. Während bei den Römern Glaskunst eine große Bedeutung gehabt habe, werde das Glasmachen und Glaskunst bei uns nicht mehr wertgeschätzt, bedauerte Elisabeth Vogl abschließend.

Das Museum ist von Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet; das nächste Künstlergespräch findet am Sonntag, 13. August, um 15 Uhr mit dem Künstlerehepaar Alexandra Geyermann und Hermann Ritterswürden statt. 

Elisabeth Röhn/BOG Zeitung vom 12. August 2023 (Gen. der Lokalredaktion)

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