Brauchtum
Maibaumaufstellen: Tradition und Attraktion zugleich
Das Maibaumaufstellen gab’s schon im Mittelalter – Beliebter Brauch
Maibaumaufstellen der Ortsvereine in Mitterfels (Archivbilder AK Heimatgeschichte)
Der Maibaumbrauch ist bereits ab dem 13. Jahrhundert belegbar, als er sich zum Sinnbild der Zuversicht und Hoffnung auf eine glückbringende, fruchtbare Frühjahrs- und Sommerzeit entwickelte. Im Laufe der Jahrhunderte ist es immer mehr zur Tradition geworden, sich einen Baum in die Dorfgemeinschaft zu holen, da er dort aus nächster Nähe seine segenbringende Wirkung auf Menschen, Vieh, Felder und Gehöfte ausüben konnte. Als Termin dafür sah man den 1. Mai an, an dem die Natur ihr erstes Grün zeigte. Ein Zeitpunkt, der überdies von alters her als Scheide zwischen der todbringenden kalten und der lebenspendenden warmen Jahreszeit angeschaut wurde.
Heute zählt das Maibaumaufstellen in Bayern zu einer der beliebtesten Traditionen. Jedes Jahr am 1. Mai, mancherorts auch bereits am Vorabend, wird in den Orten und Gemeinden der mit Kränzen und Bändern geschmückte Baum aufgestellt. Viele Wochen zuvor wird von den "Federführenden" im Ort ein passender Baum ausgeschaut. Natürlich ein hoher, teilweise bis zu 30 Meter und mehr. Er wird dann im Wald geschlagen und im Dorf hergerichtet und dann in ein Versteck gebracht und bewacht, denn das Maibaumstehlen ist ein beliebter und spannender Brauch unter den Nachbargemeinden. Trotz Bewachung kommt es dennoch vor, dass der Baum gestohlen wird. Dann sind natürlich Rückgabeverhandlungen nötig, die meist feucht-fröhlich enden und die bestohlene Dorfgemeinde meist sehr teuer kommen.
Wenn dann der Tag des Maibaumaufstellens gekommen ist, werden alle starken Männerhände des Ortes gebraucht, denn die Benutzung von technischen Hilfsmitteln ist nicht erlaubt. Nach alter Tradition wird der Baum mit dicken langen Stangen, "Schwaiberl" genannt, die zu Scheren zusammengebunden werden, nach dem Kommando "Schiabts o" aufgerichtet. Es kann schon zwei Stunden und länger dauern, bis der Baum endlich in der Verankerung ist und befestigt werden kann.
Dann gibt es natürlich einen großen Applaus für die starken Männer und anschließend wird zusammen mit dem ganzen Dorf gefeiert.
Mancherorts werden nach dem Aufstellen Symbolschilder, die Sinnbilder des dörflichen Lebens, des Bauernstandes und Handwerks zeigen, angebracht. In manchen Dörfern zeigen die jungen Burschen im Wettklettern ihre Kraft und Ausdauer.
Quelle: Hildegard Kricke, in: SR-Tagblatt vom 27. April 2013, Seite 17
Maibaumaufstellen in
Mitterfels am 30.04. - 18 Uhr, Ortsvereine, Lindenstraße
Haselbach am 30.04. - 18 Uhr, Rathausvorplatz
Falkenfels am 30.04. - 18 Uhr, KB; Sportplatz - Oberhofer Straße
Ascha am 30.04. - 18 Uhr, KLJB, beim Sportheim
Gschwendt am 01.05. - ? Uhr, FFW
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