Bayerische Geschichte
Mathias von Flurl, berühmter bairischer Geologe aus Straubing
„Glück auf dann, liebes Bayern“
Vortrag von Dr. Gerhard Lehrberger zum Geburtstag von Mathias von Flurl (1756 – 1823)
Am Sonntag, 5. Februar, jährt sich der Geburtstag des Begründers der Geologie und Mineralogie, Mathias von Flurl, zum 256. Mal. Der berühmte Sohn der Stadt Straubing hat durch sein Werk maßgeblich zur Entwicklung des Bergbaus in Bayern, aber auch zur Verbreitung der jungen Wissenschaften Geologie und Mineralogie beigetragen. Seine "Gebirgskarte" stellt eine der ersten geologischen Karten überhaupt dar und ist zusammen mit der Beschreibung der bayerischen Gebirge im Jahr 1792, also vor genau 220 Jahren erschienen. Sie ist bis heute in vielen Details richtig und stellt eine wichtige Quelle auch für die aktuelle Geologie dar.
Mathias Flurl wurde am 5. Februar 1756 im Elternhaus an der heutigen Rosengasse als Sohn einer Weber-Familie geboren. Nach seiner Schulzeit in Straubing folgte er seinem Lehrer Joseph Danzer als junger Naturkundelehrer nach München und verfasste zunächst Lehrerhandreichungen und Schulbücher für den Naturkundeunterricht. 1787 wurde Flurl als Bergbeamter in den Staatsdienst übernommen und schon 1792 erschien sein Hauptwerk, die "Beschreibung der Gebirge von Baiern und der oberen Pfalz". In diesem Standardwerk der regionalen Geologie von Bayern machte Flurl auch auf die Rohstoffe im bayerischen Vaterland aufmerksam und wies auf Missstände im Bergwesen hin. Seine zum Teil sehr ernüchternde Analyse der Verhältnisse im vorwiegend auf land- und forstwirtschaftliche Produktion fokussierten Bayern weist ihn als kritischen Geist aus, der rastlos bemüht war, die Wirtschaftskraft durch das Erschließen neuer Rohstoffquellen zu steigern.
Abb. links: Die "Gebirgskarte von Baiern", die erste geologische Karte von Bayern, ist vor genau 220 Jahren als Beilage zur ersten geologisch-mineralogischen Beschreibung von Bayern erschienen. Mit ihr hat sich der Straubinger, Mathias von Flurl dauerhaften Ruhm in der Fachwelt gesichert.
Flurl blieb aber zuversichtlich, weil er den großen Nutzen der Naturwissenschaften für die Verbesserung der Wirtschaftssituation vor Augen hat: „Glück auf dann, liebes Baiern! Glück auf! Schon sehe ich dich im Geiste mit reichen Schätzen beladen einherziehen. Nicht mehr lehnst du dich dann, schon zufrieden mit dem, was dir auf der Oberfläche deines mütterlichen Bodens gedeihet, an die ährenreiche Garbe, oder an das strozende Saltas; sondern du durchwanderst die unterirdischen Gewölbe, kehrest mit Beute beladen aus ihnen zurücke, und wirst die Schöpferin neuer Nahrungsquellen, neuer Handlungszweige, und die Glücksgöttin deines Mutterlandes!!!" Somit ist der Straubinger Mathias von Flurl mit seinem Weitblick als einer der Initiatoren der Umstellung Bayerns von einem Agrarland hin zum Standort der Industrie zu betrachten.
Der geologisch-mineralogische Flurl-Kreis und die Mathias-von-Flurl-Schule laden anlässlich des Geburtstages Flurls am Freitag, den 10. Februar um 19.30 Uhr zu einem Festvortrag in den Vortragssaal der Mathias-von-Flurl-Schule ein. Der Vortrag mit dem Titel "Glückauf dann, liebes Baiern! Flurls Wirken und Werk als Geowissenschaftler und Staatsbeamter" wird vom Flurl-Experten Dr. Gerhard Lehrberger gehalten. Der Referent beschäftigt sich selbst als akademischer Direktor am Lehrstuhl für Ingenieurgeologie der Technischen Universität mit mineralischen Rohstoffen in Bayern und er wird das Wirken und Werk des praktisch orientierten Geologen Flurl in den Mittelpunkt rücken.
So werden einerseits die Lagerstätten aus geologischer und mineralogischer Sicht betrachtet, aber auch ein Blick auf die Vorbilder im sächsischen Erzgebirge geworfen, wo Flurl selbst seine Ausbildung erfahren hatte. Flurls Bestreben, wichtige Lagerstätten wie die für Schwefel, Gold oder auch für Kohle und Naturstein aufzusuchen und zum wirtschaftlichen Wohle des Vaterlandes zu nutzen, werden ebenso behandelt wie seine Vorschläge zur Nutzung einheimischer Mineralquellen, wie die im oberpfälzischen Ort Kondrau. Schließlich ist auch die Tätigkeit Flurls als Leiter des Betriebes der Porzellanmanufaktur in Nymphenburg zu nennen, für die er sogar in seinem Buch mit einer Preisliste Werbung machte. Seine Tätigkeit spiegelt sich auch darin wieder, dass ein Porträt des berühmten Straubinger Sohnes auf einer Porzellanplakette überliefert ist.
Flurl machte beruflich bei den bayerischen Berg-, Münz- und Salinenbehörden eine bemerkenswerte Karriere, die ihn bis in den Rang eines Vorstandes der königlichen General-Bergwerks-Salinen- und Münzadministration beförderte. Seine Verdienste brachten ihm höchste Ehren bis hin zum persönlichen Adel als "Ritter von Flurl" ein. Bezeichnenderweise endete das Leben Flurls mitten in der Pflichterfüllung auf einer Dienstreise in Bad Kissingen, wo er auch beerdigt wurde: In Straubing wird das Andenken an Mathias von Flurl seit genau 20 Jahren intensiv gepflegt. Damals fand eine viel beachtete Ausstellung im Gäubodenmuseum statt, an die sich viele Straubinger Bürger noch lebhaft erinnern können. Vor sechs Jahren fand das Flurl-Geokulturjahr anlässlich des 250. Geburtstagsjubiläums statt. Aus den vielfältigen Aktivitäten dieses Jubiläumsjahres ging der geologisch-mineralogisch orientierte Flurl-Kreis hervor, der seither regelmäßig Veranstaltungen organisiert, unter anderem als "junge Tradition" jeweils einen Vortrag zum Geburtstagstermin Flurls an passendem Ort, nämlich in der Mathias-von-Flurl-Berufsschule am Stadtgraben.
Quelle: SR-Tagblatt vom 4. Februar 2012, Seite 44
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