Bayerische Geschichte
Bezirk Niederbayern. Amtswechsel bei beschwingtem Festakt
Abschied und Neubeginn: der neue Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Innenminister Joachim Herrmann und der scheidende Heinz Grunwald.
Rainer Haselbeck folgt auf Heinz Grunwald – „Der Mann, der Edmund Stoiber im Griff hatte“
Heinz Grunwald (66) geht, Rainer Haselbeck (46) kommt. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat den Wechsel im Amt des Regierungspräsidenten von Niederbayern am Montag vollzogen. Er tritt mit dem 1. Dezember in Kraft. Hochlöbliche Herrschaften aus der Region und dem Freistaat wohnten dem ungewöhnlich locker gehaltenen Festakt in beschwingter Atmosphäre bei.
Wo sonst könnte der Staat angemessener feiern und seine Herren und Diener ins Rampenlicht rücken als im Rathausprunksaal zu Landshut, wo allein schon das Ambiente den rechten Glanz verbreitet. Die richtige Stätte also zu Ehren zweier Statthalter der bayerischen Staatsregierung, von denen der Ältere scheidet, der Jüngere übernimmt.
Der Jüngere, das ist „der Mann, der Edmund Stoiber im Griff hatte“, wie die vom Bayerischen Rundfunk entlehnte, den Festakt professionell moderierende Ursula Heller den neuen Regierungspräsidenten nannte. Rainer Haselbeck war über Jahre hinweg an Stoibers Seite – als Pressesprecher in der Staatskanzlei und danach als sein persönlicher Referent und Büroleiter.
„Heinz Grunwald hat sein Amt super gemeistert“
Überhaupt – dieser Festakt. Gewöhnlich triefen die offiziellen Feiern des Staates vor bürokratischer Steifheit und amtlich getragener Staatswürde. Der gestrige wich zur Freude des erlauchten Publikums allein schon dadurch ab, dass die üblicherweise steif-getragenen Reden von heiter moderierten Gesprächsrunden ersetzt wurden. Es war ein Wunsch des scheidenden Regierungspräsidenten („Es sollte ja keine Atmosphäre wie auf einer Beerdigung aufkommen“). Und als Heinz Grunwald zu guter Letzt noch selbst zur Elektrogitarre greift und zusammen mit der beschwingt aufspielenden Band „Meschpoke“ den Ohrwurm „I can see clearly now“ von Johnny Nash vorträgt, tobt das Publikum.
Zuvor hat sich Heinz Grunwald einiges an Lob anhören müssen, er hält es für leicht übertrieben, hat es aber, wie er einräumt, mit Freuden vernommen. „Grunwald hat sein Amt super gemeistert“, sagt etwa sein Dienstherr Joachim Herrmann, er habe seinen „enormen Beitrag geleistet, dass Niederbayern gut dasteht“. Heinz Grunwald hat seine Amtszeit bekanntlich um ein Jahr verlängert. Da hat es sich gut getroffen, dass in dieses letzte Dienstjahr die besondere Herausforderung der Asylrechts- und Flüchtlingsproblematik gefallen ist. Grunwald ist ein ausgewiesener Experte in Fragen des Asyl- und Flüchtlingsrechts. Überhaupt die Kommunen – sie seien dem scheidenden Regierungspräsidenten ein besonderes Anliegen gewesen, sagt Herrmann weiter.
Weil er schon dabei ist, fährt Herrmann an den Nachfolger gewandt gleich fort mit dem Lob: „Der Rainer Haselbeck wird das auch ganz super machen, und er hat den Vorteil, dass er ein Niederbayer mit Haut und Haaren ist.“ In der Tat hatte der gebürtige Vilsbiburger, seit Langem in Landshut wohnende Haselbeck seinen Lebensmittelpunkt stets in der Region, auch als er in regierungsamtlichen Schaltzentralen in München und als Adlatus des Europa-Entbürokratisierers Edmund Stoiber in Brüssel arbeitete. Insofern weiß Haselbeck auch, was den Niederbayern ausmacht: „Lebensfroh, zupackend, beharrlich, aber auch liberal und stets nach vorne gewandt – so sind wir Niederbayern.“
Wo der Staat in Pracht und Glanz zu feiern weiß: der Rathausprunksaal zu Landshut. (Fotos: Harry Zdera)
Juristische Ratschläge künftig nicht mehr gratis
Grunwald andererseits verspricht, dass er seinem Nachfolger „bestimmt nicht ständig auf die Nerven gehen wird“. Dass er künftig mehr Spielraum für seine vielfältigen Interessen und Hobbys hat, darauf freut er sich besonders. Auch in der Juristerei will sich Grunwald noch weiter engagieren und kündigt schmunzelnd an: „Aber künftig werden meine juristischen Ratschläge etwas kosten.“ Für die Landräte sei Heinz Grunwald stets ein hervorragender Ansprechpartner gewesen, sagt deren niederbayerischer Sprecher Franz Meyer (Passau). Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich nennt die Zusammenarbeit zwischen Regierung und Bezirk „traditionell exzellent“. „Wir Städte haben dem Regierungspräsidenten die Zusammenarbeit aber auch leicht gemacht“, flachst der Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper. Er dankt Grunwald insbesondere noch für die Kooperation in der Hochwasser- und Flüchtlingssituation.
Der amtierende Regierungsvizepräsident Helmut Graf hat seinen Chef Grunwald „über die gemeinsame Arbeit schätzen und lieben gelernt“. Und da ist da noch Hans Rampf, der Landshuter Oberbürgermeister. Der scheidet auch bald aus dem Amt. Da könne man sich doch gelegentlich mit einer Flasche Rotwein auf einer Parkbank treffen, bietet er Grunwald an.
Wer Stoiber so lange aushält, ist für alles gerüstet
Und der Neue? Dass Rainer Haselbeck absolut das Zeug hat, in die Fußstapfen von Heinz Grunwald zu treten, davon sind alle Redner überzeugt, am meisten sein Dienstherr Joachim Herrmann, in dessen Ministerium Haselbeck zuletzt als Ministerialdirigent die Abteilung „Wohnungswesen und Städtebauförderung“ in der Obersten Baubehörde geleitet hat.
Und wer es über so viele Jahre an der Seite eines 14 Jahre Bayern regierenden, eigenwilligen Ministerpräsidenten ausgehalten und dem „Aktenfresser“ Edmund Stoiber zugearbeitet habe, der sei ohnedies auf alle Herausforderungen vorbereitet, die ein hohes Beamtenleben zu bieten hat.
Quelle: Stuhlfelner, in: BOG Zeitung vom 22. November 2016 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)
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