Borkenkäferbekämpfung läuft auf Hochtouren

NPV BW PM 61 19 Borkenkferbekmpfung luft auf Hochtouren

Mit der Entrindungsmaschine können vom Borkenkäfer befallene Stämme komplett geschält werden. (Foto: Franz Baierl/Nationalpark Bayerischer Wald)

35 000 Festmeter Holz müssen im Nationalpark aufgearbeitet werden

Grafenau. Auch die Fichten im Nationalpark Bayerischer Wald leiden in diesem Jahr unter der hohen Borkenkäferpopulation und dem daraus resultierenden Befallsdruck. „Wir wenden derzeit alle verfügbaren Methoden in der Rand- und Entwicklungszone an, um den Buchdrucker in Schach zu halten“, erklärt Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks. „Die Arbeiten laufen auf Hochdruck.“

Neben gut 20 Waldarbeitern des Nationalparks, die das Käferholz mit Motorsägen aufarbeiten, sind derzeit auch fünf Fremdfirmen im Einsatz. „Bei großen Befallsstellen werden die Fällungsarbeiten derzeit von vier Harvestern durchgeführt“, so Leibl. Auch eine Entrindungsmaschine, die die Stämme komplett schält, ist im Einsatz. In unwegsamen Lagen und bei kleinen Befallsstellen werden Rindenstreif-Geräte verwendet. „Diese Methoden ermöglichen es uns, das eingeschlagene Holz borkenkäferfrei über längere Zeit im Wald lagern zu können, wenn ein schneller Abtransport zu den Sägewerken nicht machbar ist.“

Begünstigt wird die Borkenkäfervermehrung durch die Trockenheit und die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen sowie zusätzlich durch den Schneebruch im Januar dieses Jahres. „Dieser hat insbesondere im nördlichen Bereich des Nationalparks zwischen Spiegelhütte und Bayerisch Eisenstein zu einer Vielzahl abgebrochener Bäume geführt“, erklärt Franz Baierl, Leiter des Sachgebiets Wald- und Flächenmanagement.  „Aktuell schätzen wir 10 000 Festmeter Schneebruchholz, das zum Teil noch aufgearbeitet werden muss.“ Diese Stämme, die oft in unwegsamen Gelände liegen, werden von Rückepferden aus dem Wald gezogen. „Es sind im Bereich Bayerisch Eisenstein, Scheuereck und Frauenau bis zu vier Pferde im Einsatz.“

Die Zahl der vom Borkenkäfer befallenen Bäume in den Rand- und Entwicklungszonen liegt derzeit bei 25 000 Festmeter. „Der Schwerpunkt liegt mit 15 000 Festmetern in Bayerisch Eisenstein und 5000 Festmetern im Revier von Frauenau“, sagt Baierl. Zusammen mit den 10 000 Festmetern Schneebruchholz liege die Gesamtzahl der Bäume, die aufgearbeitet werden müssen, bereits Mitte des Jahres 2019 bei zirka 35 000 Festmeter. Im gesamten Jahr 2018 waren es 31 600 Festmeter.

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