Besonderes Kunstprojekt in der Grundschule Mitterfels-Haselbach

Kunstprojekt GS w

 

Die Kacheln, die von den Schülern gestaltet wurden, zusammengelegt zu einem Mosaik. (Foto: bf)

Punkt, Quers­trich, Kreis und Schlan­gen­li­nie

„Zentangle“, eine meditative Kunstform, die 2004 in Amerika von Rick Roberts und Maria Thomson erfunden wurde, hat sich weltweit zu einem Phänomen entwickelt. Ähnlich wie bei Yoga stellen die Menschen fest, dass ihre Stressgefühle weniger werden, die Hand-Augenkoordination verbessert, die Konzentrationsfähigkeit ausdauernder wird oder sich auch die Kreativität steigert. In dem Begriff „Zentangle“ steckt die Erklärung selbst bereits. „Zen“ (ruhig werden, sich erholen) und „tangle“ (geistiger Wirrwarr): durch einfaches Zeichnen von sich wiederholenden Mustern zur Ruhe kommen und entspannen. Diese Erfahrung durften auch die Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 und 4 der Grund- und Mittelschule Mitterfels-Haselbach machen, als sie zusammen mit der Zentangle-Lehrerin Inge Frasch Kacheln gestalteten. Organisiert hatte dieses Projekt „Künstler in der Grundschule“, Isabella Kopp, die die Künstlerin nicht nur für den Vormittag in die Grundschulklassen geholt hat, sondern dieses Angebot auch für Lehrerinnen als Fortbildung am Nachmittag bereitstellte. Die einfachen Muster setzen sich aus fünf Elementen zusammen, nämlich einem Punkt, einem Querstrich, einem offenen und einem geschlossenen Kreis und einer Schlangenlinie. Bei Zentangle gibt es keine Fehler, nur neue Möglichkeiten und so gelingt auch dem Unbegabten, dass er nach Anleitung in seiner Geschwindigkeit ein wirkungsvolles Ergebnis erzielt. Schritt für Schritt durfte jeder seine kleine Kachel kreieren und die aufgetragenen Muster auf der Rückseite betiteln. Nach dem Musterzeichnen wurden an den Randlinien noch Schatten verwischt, sodass am Ende ein jeder ein beeindruckendes Ergebnis vorweisen konnte, egal ob künstlerisch geschult, begabt oder eher weniger kreativ. In den Klassen wurden die einzelnen Kacheln zu einem gemeinsamen Mosaik zusammengetragen und die entstandenen Werke bestaunt. Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen genossen die Zeit, in der sie in ruhiger Atmosphäre Striche, Schnecken, Wellenlinien oder Kreise nebeneinander setzten und sich auf ihre eigenen Striche konzentriert hatten. Diese Form des Zur-Ruhe-Kommens versuchen die Lehrerinnen nun auch im Unterricht umzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler sollen mithilfe von Zentangle entspannen. Außerdem soll ihnen die Schönheit ihrer eigenen Kunstwerke immer wieder bewusst werden.

Quelle: Birgit Fuchshuber/BOG Zeitung vom 1. April 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)

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