Hiensölde präsentiert sich derzeit ohne Putz

 

Die Hien-Sölde - ein stattliches Haus - Derzeit präsentiert sich das alte Holzhaus ohne Putz

 

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Nun sieht man die Balken in ihrer ganzen Stattlichkeit (li.). - Die Ansätze des Westbalkons sind gut zu erkennen. (Fotos: ft)

Einen ganz neuen, ungewohnten Anblick bietet zurzeit die ehemalige Hien-Sölde in der Burgstraße. Der gesamte Au­ßenputz an der Süd- und Westfassa­de wurde von freiwilligen Helfern abgeschlagen und entfernt. Nun sieht man die Balken des histori­schen Holzhauses in ihrer ganzen Stattlichkeit und Schönheit.

unverputzt1Allerdings nur für kurze Zeit, wie Elisabeth Vogl vom Freundeskreis Historische Hien-Sölde mitteilt. In Kürze beginnen die Arbeiten der Putzer, die sämtliche Außenwände ausfugen, dann folgt ein Lehmputz, um die Oberfläche zu glätten. Zu­letzt wird mit zwei Schichten von Rohrmatten gedämmt, die Fronten werden verputzt und mit einem hel­len Anstrich versehen. Unverputzt bleibt nur die Ostseite, die einen Schrot (Balkon) bekommt. Das Haus soll ja wieder das Aussehen erhalten, das es zuletzt hatte.

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Usprüngliche Fenster in der Südfront

Vermutlich bis ins 19. Jahrhun­dert war die Sölde unverputzt, erst sehr viel später wurden Dämmplat­ten und Putz aufgetragen, so Elisa­beth Vogl. In der unverputzten Süd­front sind jetzt besonders gut die ursprünglichen Fenster zu erken­nen. Die ältesten waren nicht viel größer als kleine Licht- und Luftlu­ken, die im Lauf der Jahre vergrö­ßert wurden. Gut erkennbar sind auch eins von drei Schiebefenstern und ein sehr geräumiges Fenster im Flur neben der Haustür. Was auch erst durch die Sanierungsarbeiten offensichtlich wurde: Das stattliche Haus besaß auch im Westen einen Balkon.

11 hiensoelde_ostseiteIm Inneren sind die Ausgra­bungsarbeiten in der Stube inzwi­schen abgeschlossen. Dabei fand sich überraschenderweise das noch gut erhaltene Fundament eines gro­ßen gemauerten Ofens, der von der Flez (Flur) aus beheizt wurde. Auch diese Öffnungen sind noch gut er­kennbar. Da die Stube eine Fußbo­denheizung bekommen wird, muss­te ziemlich tief gegraben werden. Man habe alle Kulturschichten auf den verschiedenen Ebenen ausgegraben, sagt Elisabeth Vogl. Der Fußboden werde später mit Granu­lat aufgefüllt und zugemacht.

 

Um das Haus auch für interessierte Bürger zu öffnen, findet jeden letzten Samstag im Monat von 10 bis 11 Uhr eine kleine Führung statt. Nächster Termin ist am Sams­tag, 28. Juli.

 

Ostseite. Der ursprüngliche Balkon wird wieder gesetzt.


 

Quelle: Elisabeth Röhn, in: SR-Tagblatt, 12.7.2012, Seite 20

 

Fotos: ft

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