Glossen, Realsatire & Co.
Humls „Bayerwald-Schmähung“: Ein klassisches Eigentor von MdL Muthmann
Helmut Weigerstorfer auf hogn.de
München/Bayerischer Wald. Politiker reden viel. Politiker reden gern. Und dass das Gesagte dann nicht immer einen Sinn ergeben muss bzw. oftmals ohne Zusammenhang in den Raum geworfen wird, um in diesem Moment die Mehrheit der Zuhörer auf seine Seite zu ziehen und um zu gefallen, dürfte unter anderem seit Edmund Stoibers legendärer Transrapid-Rede („Sie steigen in den Hauptbahnhof ein…“) bekannt sein. Den jüngsten, in der Öffentlichkeit breitgetretenen „Ausrutscher“ in dieser Hinsicht erlaubte sich die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml.
Die Umsiedelung ihres Ministeriums nach Nürnberg verteidigte die CSU-Politiker mit den Worten „Es ist doch kein Umzug in den tiefsten Bayerischen Wald.“ MdL Alexander Muthmann kritisierte diese flapsige Bemerkung Humls aufs Schärfste – und forderte umgehend eine Entschuldigung bei der gebürtigen Fränkin ein, die ihre Aussage inzwischen klargestellt hat. Hog’n-Redakteur Helmut Weigerstorfer findet hingegen: Alles völlig übertrieben. Hier sollte man die Kirche schön im Bayerwald-Dorf lassen!
Die Zeiten, in denen sich der Bayerische Wald vor Metropolregionen wie München und Nürnberg verstecken musste, sind längst gezählt. Wir haben neben einer wahrlich traumhaften Landschaft und einer hohen Lebensqualität viele starke, aufstrebende Unternehmen zu bieten, die eine Vielzahl an Arbeitsplätzen direkt vor Ort vorhalten. Im Gegenteil zu früheren Zeiten ist es also nicht mehr unbedingt nötig, den Woid zu verlassen, um einen gut bezahlten Job zu finden. Außerdem sind die – wie sie so schön heißen – sogenannten weichen Faktoren mittlerweile selbst für viele Großstädter ein gutes Argument, um im deutsch-tschechisch-österreichischen Grenzgebiet heimisch zu werden. Wir sind wer!
Und genau mit diesem – in den vergangenen Jahren – neu gewonnenen Selbstvertrauen dürfen wir der Aussage Melanie Humls gegenübertreten. Gelinde gesagt, kann es uns egal sein, was Frau Huml, die wohl noch nie im Bayerischen Wald war und diese Region nicht zu kennen scheint, von sich gibt. Frei nach dem Motto: Was kümmert es die Bayerwald-Eiche, wenn sich die Wildsau daran reibt.
Wir haben genügend Selbstvertrauen, um das wegzustecken
Und genau mit diesem Hintergedanken bzw. Grundwissen hätte auch Alexander Muthmann die „Bayerwald-Schmähung“ aufnehmen können – ja müssen. Mit seiner medienwirksam als Pressemitteilung versandten Entschuldigungsforderung (die „Heimatzeitung“ und der BR griffen dieses Thema sogleich dankbar an prominenter Stelle auf) gab der Freyunger Politiker (Freie Wähler) der ansonsten eher medial wenig in Erscheinung tretenden CSU-Gesundheitsministerin erst die Bühne, die sie ansonsten so wohl nicht bekommen hätte.
Mit seiner empört-beleidigten Reaktion suggerierte der frühere Landrat von Freyung-Grafenau dem Rest Bayerns darüber hinaus, dass die Waidler eben nicht das nötige Kreuz hätten, derlei Aussagen locker wegzustecken. Ein klassisches Eigentor, das Alexander Muthmann da höchstpersönlich für den Bayerischen Wald und seine Einwohner geschossen hat – unabhängig der Frage, ob seine Absichten nun tatsächlich patriotischer oder (in beginnenden Wahlkampfzeiten) doch etwa parteipolitischer Natur waren… Hätte sich Muthmann doch besser an das alte lateinische Sprichwort gehalten: „Si tacuisses, philosophus mansisses“ (Wenn Du geschwiegen hättest, dann hätte man dich weiterhin für einen Philosophen gehalten).
Quelle: Hog’n-Newsletter vom 15. Oktober 2016
>>> Hier zum Original [… hog’n.de]
Replik von Sepp Obermeier auf Mittelbayerische.de
>>> Zur Originalberichterstattung der Mittelbayerischen [… gelangen Sie durch Klick hier].
Neueste Nachrichten
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Benno und die Räuber vom Perlbachtal
- Eine „Dipferlscheißerin“ in Haselbach
- Windberg. Kultur- und Festspielverein mit Videofilmabend
- Mitterfels/Scheibelsgrub. „Jeder soll Chance bekommen“
- Haselbach: Adventliches Singen
- 27. Mitterfelser Christkindlmarkt um die Burg 2024
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels - 68 Kirchliche Einrichtungen nach 1945
- St. Johann/Falkenfels. Konzert am ersten Adventssonntag
- Gold für Haselbach beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
- Falkenfels. Holzspiel läuft wieder
- Der Ursprung liegt bei Van Gogh
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Waldleben ...
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. Mitterfelser Beitrag zum Festjahr „800 Jahre Bayerische Rauten“
- MM 11/2005. „Erinnerung und Mahnmal für die Zukunft“
- MM 11/2005. Vergessen und Verdrängen? Oder: Vom Wissen zum Gewissen?
- MM 11/2005. „Jetzt gehören wir dem Amerikaner!“
- MM 11/2005. Morgens um fünf holte sie der Gendarm
- MM 11/2005. Hakenkreuz – Aushängeschild der nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)
Meist gelesen
- Unser "Bayerwald-Bockerl" erlebte seinen 100. Geburtstag nicht
- Vor 27 Jahren: Restaurierung der einstigen Kastensölde in Mitterfels abgeschlossen
- Markterhebung - 50 Jahre Markt Mitterfels
- Mühlen an der Menach (08): Wasserkraftnutzung in Kleinmenach und an den Nebenflüssen (in Groß- und Kleinwieden und Aign)
- Menschen aus unserem Raum, die Geschichte schrieben (1): Johann Kaspar Thürriegel
- Mühlen an der Menach (21): Die Höllmühl
- Begegnung mit Menschen (6). Drei Wandgemälde in der Volksschule Mitterfels von Willi Ulfig
- Dakemma, Bäxn, Moar ....
- Mühlen an der Menach (05): So wurde in Frommried (und auch in anderen Mühlen) aus Getreide Mehl
- Erinnerungen an einen "Bahnhof" besonderer Art: Haltepunkt Wiespoint
- Mühlen an der Menach (04): Frommried, eine der ältesten Mühlen
- Impressum
- Mühlen an der Menach (11): Die Mühle in Recksberg
- Das alte Dorf im Wandel
- Mühlen an der Menach (03): Ein Perlbach namens Menach
- Ortskernsanierung in Mitterfels (Stand 1995)
- Die Kettenreaktion
- Sparkasse Mitterfels - 10 Jahre älter als bisher bekannt
- Mühlen an der Menach (07): Die Hadermühl
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Datenschutzerklärung
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- 2021: VG Mitterfels wurde 44
- Es begann in Kreuzkirchen
- Begegnung mit Menschen (1). Erinnerungen an Balbina Gall - Hebamme von Mitterfels
- Eine Bücherei entsteht
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Das ehemalige Benediktinerkloster Oberaltaich - seine Bedeutung für unseren Raum
- Wandern auf kurfürstlichen Spuren
- Schloss Falkenfels als Flüchtlingslager
- Mühlen an der Menach (01) - Vorstellung der Themenreihe
- Ergebnis der Bundestagswahl 2017 in der VG Mitterfels
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Kirchengrabung in Haselbach mit Fund romanischer Wandziegelplatten im Jahre 1990
- Widder an den Thurmloch-Wassern
- Hausnummern - Spiegelbild für Dorf und Gemeinde
- Mühlen an der Menach (02): Wasserkraftnutzung an der Menach
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Jahreshauptversammlung 2017 mit Exkursion
- Sind wirklich die Falken die Namensgeber von Falkenfels?
- Mühlen an der Menach (19): Die Ziermühl
- Erinnerungen eines Landarztes
- Über den Mitterfelser Dorfbrunnen
- Qualifikation zur bayerischen Meisterschaft im Seifenkistenrennen 1950 in Mitterfels
- Sie waren Lehrbuben auf Schloss Falkenfels
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Das neue Mitterfelser Magazin 21/2015
- Mühlen an der Menach (25): Die "Wartnersäge" bei den Bachwiesen
- Zentrales Gemeindearchiv: Altes Kulturgut besser nutzen
- Zur Ortskernsanierung (1995): Begegnung mit Stuttgarter Studenten
- Neues Mitterfelser Magazin 19/2013 erschienen
Meist gelesen - Jahresliste
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Burgmuseumsverein Mitterfels. Objekt des Monats Oktober 2016 . . . und frühere Objekte
- History of Mitterfels
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins
- Der Haselbacher Totentanz
- Bayerische Landesausstellung 2016 in Aldersbach. Bier in Bayern
- Kalenderblatt
- Mitterfels. Theaterspiel und Menü im Gasthaus „Zur Post“
- Landesausstellung "Bier in Bayern" in Alders- bach
- Club Cervisia Bogen. Bogen: Startschuss für D‘Artagnans Tochter und die drei Musketiere
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Führung Friedhof St. Peter in Straubing
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
- Windberger Theater-Compagnie. „Lokalbahn“ - Rollen mit Herz und Seele gespielt
- Landkreis Straubing-Bogen. Hans Neueder gibt nach 25 Jahren sein Amt als Kreisheimatpfleger auf
- Jahresversammlung 2016 des AK Heimatgeschichte Mitterfels mit Exkursion nach Elisabethszell
- Schwarzach. KiS-Gründer Wolfgang Folger übergibt Amt des Vorsitzenden an Sascha Edenhofer
Meist gelesen - Monatsliste
- Neues aus unseren Gemeinden
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Baugebiet Pimaisset Mitterfels. Mit Regenwasser die Toilette spülen
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. Mitterfelser Beitrag zum Festjahr „800 Jahre Bayerische Rauten“
- MM 11/2005. Hakenkreuz – Aushängeschild der nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)
- MM 11/2005. Morgens um fünf holte sie der Gendarm
- MM 11/2005. „Erinnerung und Mahnmal für die Zukunft“
- MM 11/2005. „Jetzt gehören wir dem Amerikaner!“
- MM 11/2005. Vergessen und Verdrängen? Oder: Vom Wissen zum Gewissen?
- Kalenderblatt Allerseelen. Zwei Münchner Friedhöfe der besonderen Art
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- MM 11/2005. Seite des herausgebenden Vereins: AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- „Kein kleiner Waidler-Adel“
- Waldleben ...
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Der Ursprung liegt bei Van Gogh