Heimat - Umdenken3. Neues Landschaftsgefühl dank Corona

Vogelwelt

Foto: Johannes Selmansberger

... so kommt es vielleicht zu einem Perspektiven- und Lebensstilwechsel, zu einem stärkeren Engagement für die Erhaltung der Reste einer Kulturlandschaft, die wir so gerne als unsere Heimat bezeichnen.

Zur Kultur gehört auch die Landschaft. Oft als Kultur-landschaft bezeichnet, obwohl das eigentlich ein weißer Schimmel ist: Landschaft ist von Menschen gedacht und gemacht – eine Kopfgeburt. Das zeigt schon die Silbe -schaft; sie bedeutet: vom Menschen gemacht und geschaffen. Kultur-landschaft und ihr Gegenpart, die Natur-landschaft, sind gar nicht so leicht voneinander abzugrenzen. Der menschliche Einfluss auf die Natur ist oft nicht bekannt oder nicht mehr sichtbar.

Mitte März mussten Wirtschaft, Kultur, öffentliches Leben und Konsum eine Vollbremsung hinlegen. Draußen war es sonnig und warm und so haben sehr viele Menschen Gelegenheit gehabt, ihrer unmittelbaren Umgebung neu zu begegnen. Die Luft war klarer und gesünder, Flugzeuge und Autoverkehr haben geschwiegen. Die Vogelwelt aber hat so vernehmlich und fröhlich gezwitschert und gebalzt wie angeblich seit Langem nicht mehr. Oder wie es Bernhard Setzwein im vor wenigen Wochen erschienenen Tagebuch „Das gelbe Tagwerk“ ausdrückt, „Da werden eure Ohren Augen machen!“ Haben wir die Vögel bisher einfach überhört?

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