Umweltthemen
Straubing. „Haus der nachhaltigen Rohstoffe und Energie“
Versteckt in der zweiten Reihe der Schulgasse wartet das große Gelände für das „Haus der nachhaltigen Rohstoffe und Energie“ auf den Baubeginn Mitte 2016.
Kabinett beschließt 25-Millionen-Euro-Projekt für bundesweites Vorzeigeprojekt
Straubing wird als bayerisches Kompetenzzentrum für die Forschung und Förderung nachwachsender Rohstoffe weiter ausgebaut. Das bayerische Kabinett gab am Dienstag in München grünes Licht für die Errichtung eines „Hauses der nachhaltigen Rohstoffe und Energie“, was Ministerpräsident Horst Seehofer schon 2014 in Aussicht gestellt hatte (wir berichteten). Baubeginn in unmittelbarer Nähe des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe soll bereits 2016 sein, teilt die Staatskanzlei mit. Das 25-Millionen-Euro-Gemeinschaftsprojekt wird vom Landwirtschafts- und Energieministerium getragen.
„Mit der Einrichtung wollen wir die Menschen auf spannende und informative Weise für die Verwendung Nachwachsender Rohstoffe und Erneuerbarer Energien sensibilisieren“, sagten Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und Energieministerin Ilse Aigner. Das „Haus der nachhaltigen Rohstoffe und Energie“ werde künftig gleichermaßen interaktiver Lernort und kompetente Beratungsplattform für alle aktuellen Fragestellungen sein – ob Hackschnitzelheizung, Holzbau oder Wärmedämmung.
Baubeginn ist bereits im kommenden Jahr. Das Konzept der neuen Einrichtung basiert auf zwei Säulen: Zum einen sollen Dauer- und Sonderausstellungen über Geschichte, Nutzen und Perspektiven Erneuerbarer Energie und Rohstoffe informieren und dabei zeitnah immer auch aktuelle Fragen aufgreifen. Zum anderen sollen praxisnaher Wissenstransfer und gezielte Beratungsgespräche angeboten werden. Das Info-Haus soll eine Anlaufstelle für interessierte Bürger sein, aber auch für Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen. Die richtige Mischung aus Information, Dokumentation und Erlebnis solle sicherstellen, dass das „Haus der nachhaltigen Rohstoffe und Energie“ ein Publikumsmagnet und spannender Lernort etwa für Familien mit Kindern und Schulklassen wird.
Vielfältige Synergieeffekte der Stadt nutzen
Nach Aussage des Landwirtschaftsministers ist Straubing der am besten geeignete Standort für eine solche Einrichtung. Schließlich seien hier bereits zahlreiche Forschungseinrichtungen im Bereich Nachwachsende Rohstoffe seit Jahren fest etabliert. Diese Nachbarschaft lasse vielfältige Synergieeffekte erwarten. Die neue Einrichtung soll in unmittelbarer Nähe des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe entstehen und in Holzbauweise mit Passivhaus-Standard errichtet werden.
Dem schließen sich auch die Landtagsabgeordneten Josef Zellmeier und Hans Ritt an: „Das Haus der nachhaltigen Rohstoffe und Energie bildet eine sinnvolle Brücke zwischen Theorie und Praxis. Durch die große Bündelung von Know-How kann Straubing seinen exzellenten Ruf im Bereich der Nachwachsenden Rohstoffe weiter ausbauen und sein einzigartiges Profil schärfen.“
„Großes Strahlprojekt für ganz Deutschland“
„Heute ist ein großer Tag für Straubing und das TFZ“, erklärt Dr. Bernhard Widmann, Sprecher des Kompetenzzentrums und Leiter des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ). Nach langer Planung, Ministerpräsident Horst Seehofer hatte schon beim Neujahrsempfang der Stadt 2014 den Bau zugesagt, habe nun auch das Kabinett offiziell zugestimmt und damit stehe die gesamte Staatsregierung hinter diesem Projekt. Dr. Widmann betont: Das werde mit mindestens 10 000 geplanten Gästen pro Jahr „ein großes Strahlprojekt für ganz Deutschland, das begeistern wird für die große Aufgabe dieses Jahrhunderts“, den Wandel von fossilen und endlichen Rohstoffen hin zu nachhaltigen Strategien, ohne dass die Priorität der Nahrungsmittelproduktion für die Weltbevölkerung beeinträchtigt wird. Die Planungen für das „Haus der nachhaltigen Rohstoffe und Energie“ laufen bereits auf Hochtouren mit einem „straffen aber guten Zeitplan“. Mitte 2016 soll Baubeginn gleich neben der Fraunhofer-Projektgruppe BioCat an der Schulgasse sein, also in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kompetenzzentrum.
Auch Oberbürgermeister Markus Pannermayr freut sich:„Nach der vor kurzem erfolgten Vergabe der Architektenleistungen für den neuen Hochschulbau ist die Entscheidung für dieses 25-Millionen-Projekt ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Weiterentwicklung des Wissenschafts- und Hochschulstandorts Straubing.“ Der OB ist dankbar, dass das Landwirtschafts- und Energieministerium nach umfangreichen Vorarbeiten, die nachhaltig auch von den örtlichen Akteuren unterstützt wurden, gemeinsam diesen Beschluss auf den Weg gebracht haben. Pannermayr betont: „Das neue Haus der nachhaltigen Rohstoffe und Energie ist angekündigt als eine in dieser Form einzigartige Kombination aus Wissensvermittlung und Beratung und wird damit ein echtes, überregionales Alleinstellungsmerkmal werden.“
Quelle: –su–, in: Bogener Zeitung vom 24. Juni 2015 (zeitversetzte Übernahme des Beitrags aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)
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