Meteorologie
Wetter-Rückblick Februar 2019
Schneelage Auf der Höhe 24, Mitterfels-Scheibelsgrub, am 03. Februar 2019
Mess- und Beobachtungsort: Mitterfels-Scheibelsgrub, Auf der Höhe 24
geografische Lage: 425 m über Normal Null (NN), Südhang
Früher wurde der Februar auch Hornung genannt – hart wie Horn könnte die Kälte werden. Im vergangenen Jahr traf dies vor allem zum Monatsende hin zu, zweistellige Minusgrade wurden erreicht. Mit ruhigem Wetter bei nur leichtem Nachtfrost führte sich der Februar in diesem Jahr ein. Ganz anders war zur selben Zeit die Wetterlage im Mittleren Westen der USA: „Eine Kältewelle mit rekordverdächtigen Minusgraden hat weite Teile der USA fest im Griff, extreme Temperaturen von bis zu minus 34 Grad Celsius wurden gemessen.“ Straubinger Tagblatt, 01.02.
Samstag, der 2. Februar, war Mariä Lichtmess. An diesem Tag endete früher das abgelaufene Bauernjahr. Die Dienstboten (Ehoitn genannt) konnten oder mussten die Stellung je nachdem wechseln. Eine Verlängerung des mündlichen Arbeitsvertrages um ein weiteres Jahr wurde zwischen dem Bauern und dem Dienstboten mit Handschlag besiegelt. Der vereinbarte Jahreslohn, bzw. das, was davon noch übrig war, wurde ausbezahlt. Wettermäßig war Lichtmess früher ein wichtiger Lostag: „Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee“, sagte man. An diesem bemerkenswerten Tag im Jahreskreis, der damals ein herausgehobener Feiertag war, blieb es in diesem Jahr trüb, neblig und nasskalt; die Sonne scheiterte bei uns mit ihren kurzen Anläufen am frühen Nachmittag. Die weiße Pracht war bis auf eine 13 cm hohe, nasse Altschneedecke bei Plusgraden geschrumpft. Am Sonntag, den 03.02., schneite es langanhaltend und ergiebig. Am Abend konnte eine Schneehöhe von 22 cm gemessen werden.
„Er, der Winter, ist wieder da; Neuschnee behinderte Verkehr – Schulausfälle in mehreren Kreisen und Städten“, hieß es am 04.02. in der Zeitung. Die Schneelage in den Skigebieten des Bayerischen Waldes war sehr gut. Die Tiefs „Thomas“ und „Uwe“ zogen in dieser Reihenfolge aus nordwestlicher Richtung heran und gestalteten das Wetter am Wochenende, 09./10.02. Der Milderung, die sie brachten, folgte polare Kaltluft aus dem Norden zum Wochenanfang
nach. Das Maximum am 09.02. betrug für die Jahreszeit milde 8 °C. Aufhorchen ließen folgende Nachrichten zum Klimaschutz: „Den Jugendlichen ist es bitter ernst. Tausende von Schülerinnen und Schülern gehen freitags auf die Straße, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. ‚Fridays for Future‘ heißt ihre Bewegung, und sie findet immer mehr Anhänger – weltweit.“ Sie wollten damit die Erwachsenen an ihre Verantwortung für das Klima erinnern. Evangelisches Sonntagsblatt, 10. Februar 2019 Nr. 6. Die Frontfrau dieser Bewegung ist die erst 16 Jahre alte schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Sie ist durch Auftritte auf der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz, Dezember 2018, und beim Weltwirtschaftsforum in Davos, Februar 2019, weltberühmt geworden. Ihre Worte bei einer Demo in Hamburg am 1. März 2019: „Politiker und Leute an der Macht sind schon zu lange damit durchgekommen, nichts zu tun, um die Klimakrise zu bekämpfen. (…) Wir werden sicherstellen, dass sie damit nicht länger durchkommen.“ Straubinger Tagblatt, 2. März 2019.
Sehr schön zu sehen waren an diesem Tag die Nördlichen Kalkalpen mit dem Watzmann am Sonntag, den 10. Februar. Es war ein Wochenende geprägt von einsetzendem Tauwetter. Durch den wetterbestimmenden Hochdruck, 1034 hPa am 13.02., soll es ab der Wochenmitte milder werden. Der „Schneefraß“ war deutlich. Es folgten Tage mit Sonne satt von ihrem Aufgang bis zum Untergang. Die Temperaturen kletterten bis auf 10,0 °C vor Ort am 17.02. Der Deutsche Wetterdienst untermauerte diesen Trend. „Am Samstag viel Sonne, am Sonntag ganztägig Sonne.“ Ideal für den Wintersport in den Skigebieten des Bayerischen Waldes bei besten Schneeverhältnissen.
Skibetrieb in Markbuchen, Sankt Englmar, mit Rettungshubschrauber, 17.02.
Mit nachlassender Wirksamkeit hielt die Hochdruckphase bis zum erneuten Anlauf am 23.02. an. Wetterlage: „Die Region wird von einer schwachen Kaltfront überquert, die feuchtere, aber weiter milde Luft heranführt.“ Straubinger Tagblatt, 20.02. Zurück lagen einige schöne und sonnige Spätwintertage. Das Wochenende 23./24.02. und die Tage der neuen Woche waren licht und niederschlagsfrei. 1038 hPa gaben das Maß des Luftdrucks an. Noch schöner
konnte es für Ende Februar nicht sein. Verglichen mit den Temperaturen weiter im Westen Deutschlands blieben die Werte im ostbayerischen Raum deutlich darunter. Am 23.02. lagen die Temperaturen bei einer frischen Ostströmung knapp unter 5 °C, obwohl die Sonne ganztägig vom azurblauen Himmel schien. Am Donnerstag, den 28.02., stiegen sie bis auf maximal 15,6 °C, das war die höchste Temperatur des Monats. Martin Bohmann bezeichnete den Februar in seinem Wetterreport als zu trocken und zu mild. „Mit 132 Sonnenstunden schien die Sonnen fast doppelt so viel als üblich.“ Straubinger Tagblatt vom 08.03.2019.
Niederschlagsmenge: 42 l/m² (private Wetterstation Martin Bohmann, Eggerszell, 490 m über NN)
Fazit
Anzusprechen waren die ausgeprägten Nebellagen zum Monatsanfang, auf den Bergen war es sonnig. Die ohnehin schon sehr gute Schneelage erfuhr durch ergiebige Schneefälle eine weitere Aufbesserung. Die bisher niedrigste Temperatur des Winters 2018/2019 wurde am 05.02. bei Dauerfrost mit einem Minimum von -7,7 °C erreicht. Die Tageszeitung brachte in mehreren Folgen Fotos zur Überschrift „Winterwunderland“, so schön war es durch bezaubernden
Raureif und den Schneereichtum auf Bäumen und Sträuchern. Glanzleistung von Väterchen Frost in Absprache mit „Frau Holle“. Begrüßenswert wäre eine Transformation solch guten Zusammenwirkens auch im Bereich der Politik, der GroKo. Es geht schon. „Wir schaffen das.“ (Bundeskanzlerin Frau Angela Merkel)
Stoarieselkreuz an der Straße Mitterfels-Kreuzkirchen auf Höhe „Getränke Wartner“
Unter Hochdruckeinfluss, 1034 hPa am 13.02., blieb die Wetterlage stabil und der Schnee schmolz bei viel Sonnenschein sichtbar dahin. Etliche schöne Wintertage folgten. Hervorzuheben galt es die Tage ab dem 23.02. mit sehr schönem Alpenblick an drei aufeinander folgenden Tagen. Der Winter verabschiedete sich so, dass es kein Nachtrauern gab; er hatte sein Gesicht gezeigt und den Wintersportlern viel Freude bereitet. Im Februar wurden zehn Frosttage gezählt, darunter befand sich ein Eistag (Dauerfrost). Das Minimum des Monats betrug -7,7 °C am 05.02., das Maximum wurde mit 15,6 °C am 28.02. erreicht.
Der Durchschnitt des Minimums kam auf 0,1 °C, das Mittel des Maximums betrug 4,7 °C.
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