Meteorologie
Wetterrückblick November 2017. Erste Schneefälle Ende des Monats
Das Foto wurde am 24. November bei herrlichem Spätherbstwetter bei Eggerszell aufgenommen und zeigt den Blick nach Osten auf den Bayerischen Wald. Ganz im Hintergrund spitzt in der Bildmitte der Große Arber hervor.
Wetterstation Eggerszell: Deutlich zu nass bei durchschnittlichem Temperaturniveau
Straubing-Bogen. Deutlich zu nass bei durchschnittlichem Temperaturniveau – das ergaben die Werte an der Wetterstation Eggerszell (Gemeinde Rattiszell) für den November. Den kältesten Tag gab es Ende November mit einer mittleren Tagestemperatur von minus 0,5 Grad Celsius und einem Tiefstwert von minus 3,2 Grad Celsius.
Ruhiger und milder Novemberbeginn – unter Hochdruckeinfluss startete der November in den ersten vier Tagen mit ruhigem und mildem Wetter. Mit Höchstwerten jeweils um 10 Grad und Tagesmittelwerten von 7 Grad war es vom 1. bis 4. November im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt deutlich zu mild. Die Nächte verliefen mit Tiefstwerten zwischen 2 und 4 Grad ebenfalls mild. Das Wetter präsentierte sich nach Auflösung von Frühnebelfeldern oft freundlich mit Sonnenschein. Am Nachmittag des 3. November wurde mit 11,8 Grad die höchste Temperatur des Monats in Eggerszell erfasst. Nennenswerte Niederschläge gab es bis zum 4. November nicht aufzuzeichnen.
Unbeständiger Wetterabschnitt
Ab dem 5. November übernahmen Tiefdruckgebiete über Nordwesteuropa die Regie beim Wetter und sorgten bis zum 12. November durchgehend für unbeständiges, trübes und nasses Wetter. Beinahe täglich registrierte die Wetterstation Eggerszell während dieser Phase Niederschläge, was in der Summe satte 48,2 Millimeter Regen ergab. Den regenreichsten Tag des Monats gab es am 11. November mit 13,8 Millimeter Niederschlag. Während am 5. November auf der Vorderseite eines atlantischen Tiefausläufers noch milde Luftmassen aus Südwesten einströmten, gelangten ab dem 6. November rückseitig des Tiefs feucht-kühle Luftmassen nach Mitteleuropa. Die Temperaturen gingen bis Monatsmitte stetig zurück und erreichten ab dem 8. November durchschnittliches Temperaturniveau. Am 7. November wurde mit einer Höchsttemperatur von 10,8 Grad die letzte zweistellige Temperatur des Monats aufgezeichnet. Vom 8. bis 12. November pendelten sich die Höchstwerte schließlich bei nass-kalten 6 Grad ein.
Trocken-kaltes Wetter mit frühwinterlichem Hauch
Ab dem 13. November machte sich vom Atlantik her ein umfangreiches Hochdruckgebiet über Mitteleuropa breit, welches bis zum 18. November für ruhiges und trockenes Spätherbst- bzw. Frühwinterwetter sorgte. Zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit bedeutet jedoch eine Hochdrucklage nicht automatisch freundliches Wetter, denn aufgrund ungünstiger Windverhältnisse gab es in den ostbayerischen Niederungen verbreitet für längere Zeit Nebel. An der Wetterstation Eggerszell löste sich der Nebel an keinem der sechs Tage auf. Sonniges Wetter gab es nur auf den Bergen des Bayerwaldes. Temperaturtechnisch war es vom 13. bis 18. November mit Höchsttemperaturen zwischen 0 und 4 Grad und mittleren Temperaturen um 1 Grad für die Jahreszeit merklich zu kalt. Den ersten leichten Luftfrost der laufenden Wintersaison zeichnete die Wetterstation Eggerszell in der Nacht auf den 13. November mit minus 0,1 Grad auf. Vom 13. bis 16. November gab es in den Nächten jeweils leichten Luftfrost bis minus 2 Grad. Am 15. November wurde mit maximal 0,1 Grad ein Dauerfrosttag nur haarscharf verfehlt. Ab dem 19. November war es mit dem ruhigen Wetter bis Monatsende vorbei. Tiefdruckkomplexe über Nord- und Nordwesteuropa bescherten uns bis Monatsende unbeständiges und nasses Wetter. Am 19. und 20. November lenkte ein Tiefdruckgebiet über Skandinavien vorübergehend kalte Luftmassen polaren Ursprungs nach Mitteleuropa. Dieses Tiefdruckgebiet war in der Nacht auf den 19. November für den ersten Schneefall mit einer dünnen Schneedecke in Eggerszell ausschlaggebend. In der Nacht auf den 21. November fielen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sieben Zentimeter Neuschnee und der Frühwinter setzte damit ein erstes ordentliches Ausrufezeichen. Sehr mildes Wetter herrschte anschließend vom 21. bis 25. November, als im Vorfeld mächtiger Tiefdrucksysteme über den Britischen Inseln aus Südwesten sehr milde Luftmassen nordafrikanischen Ursprungs nach Deutschland strömten. Die Höchstwerte erreichten in dieser Phase zwischen 8 und 10 Grad. Der Höhepunkt des milden Wetters wurde am 24. November mit einer Höchsttemperatur von 9,9 Grad erreicht. Auch nachts blieb es bei 2 bis 5 Grad mild.
Frühwinterliches Wetter in letzter Novemberwoche
Vom 26. November bis Monatsende präsentierte sich das Wetter schließlich frühwinterlich. Unter einer nördlichen Höhenströmung strömten zeitweise kalte Luftmassen polaren Ursprungs ein. Die Niederschläge, welche wiederholt auftraten, fielen dabei zeitweise als Schnee. Die Höchstwerte schafften es in Eggerszell nicht mehr über 2 Grad hinaus und nachts gab es jeweils leichten Luftfrost zu beobachten. Am 28. November erreichte die Schneehöhe in Eggerszell nach nächtlichen Schneefällen bis zu acht Zentimeter. Durch leicht positive Temperaturen taute die Schneedecke jedoch nur einen Tag später bereits wieder weitestgehend ab. Am 30. November verabschiedete sich der Monat mit einer Mitteltemperatur von minus 0,5 Grad mit dem kältesten Tag. Zudem wurde am letzten Tag des Monats mit minus 3,2 Grad auch die tiefste Temperatur aufgezeichnet. Die letzten sechs Tage des Monats verliefen mit Durchschnittswerten knapp über 0 Grad spürbar zu kalt für die Jahreszeit. Mit einer Gesamtniederschlagsmenge von 101,0 Millimetern fiel der Monat deutlich zu nass aus. In einem normalen November fallen lediglich 72 Millimeter Regen. An 22 Tagen wurden messbare Niederschläge registriert, was über dem Durchschnitt liegt. Temperaturtechnisch betrachtet lag der Monat mit einer mittleren Temperatur von 3,6 Grad Celsius exakt im Bereich des langjährigen Durchschnitts. Die durchschnittliche Höchsttemperatur betrug 5,5 Grad und die mittlere Tiefsttemperatur 1,6 Grad. Insgesamt zeichnete die Wetterstation Eggerszell an zehn Tagen Luftfrost auf, was ebenfalls dem Durchschnitt entspricht. Die stärkste Windböe wurde am 12. November mit 54,7 Kilometern pro Stunde gemessen. Die mittlere Windgeschwindigkeit betrug dabei 6,8 Kilometer pro Stunde. Alles in allem war dieser November ein unspektakulärer Herbstmonat, welcher lediglich durch die vielen Niederschlagstage auffällig war. Der Frühwinter konnte besonders in der zweiten Monatshälfte wiederholt seine Fühler ausfahren, was es in dieser Form in den letzten fünf Jahren nicht mehr gegeben hat.
Quelle: Martin Bohmann/BOG Zeitung vom 7. Dezember 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer Sperrfrist)
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