Haselbach. Aussprache über Strahlungsrisiken

 2022 01 11 Mobilfunkmast

Symbolbild AK Heimatgeschichte Mitterfels e.V.

Mobilfunk: Viele Teilnehmer bei hybrider Informationsveranstaltung

Rund 30 Teilnehmer vor Ort und mehr als doppelt so viele via Videokonferenz …

… haben am Dienstagabend (18. Januar 2022) eine Informationsveranstaltung zu den Wirkungen und Risiken der Mobilfunkstrahlung in der Turnhalle Haselbach verfolgt. Im Anschluss an seinen Vortrag stellte sich Dr. Matthias Händler vom Bundesamt für Strahlenschutz den Fragen der Zuhörer.

Bürgermeister Simon Haas begrüßte zu dem Infoabend, der sich an die Bürger der VG Mitterfels richtete, auch seine Kollegen Ludwig Ettl aus Falkenfels und Andreas Liebl aus Mitterfels. Anlass für die Veranstaltung waren die Pläne zweier Mobilfunkbetreiber zur Errichtung eines Standorts zwischen den Ortsteilen Unterwiesing und Ziermühle.

Haas betonte, dass die Gemeinde keinen Einfluss auf die Standortwahl habe. Trotzdem sei es für den Gemeinderat wichtig, „sich mit dem Thema vertieft auseinanderzusetzen und den Sorgen vor möglichen gesundheitsschädlichen Auswirkungen mit aller Sorgfalt nachzugehen“.

Das dafür von der Gemeinde in Auftrag gegebene Immissionsgutachten komme zum Schluss, dass die Strahlungsbelastung in den Wohngebäuden im Umfeld der geplanten Anlage allenfalls minimal zulegen wird. Der Infoabend sei dem Bedürfnis geschuldet, angesichts einer „Informationsüberflutung“ aus dem Internet die bestehenden Erkenntnisse von einer zuverlässigen Quelle einordnen zu lassen, erklärte der Bürgermeister.

Nur wärmender Effekt

Matthias Händler vom Bundesamt für Strahlenschutz, der ebenfalls via Videokonferenz zugeschaltet war, fasste in seinem Vortrag die Studienlage zu gesundheitlichen Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung zusammen: In jahrzehntelanger medizinischer und biologischer Forschung habe man nur eine einzige Wirkung dieser Strahlungsart nachweisen können, nämlich einen erwärmenden Effekt. Darauf bezögen sich die geltenden Grenzwerte, die bewusst niedrig angesetzt seien: „Erst ab einer Überschreitung des Grenzwerts um 5 000 Prozent müssen wir mit gesundheitlichen Folgen rechnen“, so Händler. Detaillierte Einblicke gab der Referent auch in die Arbeitsweise des Bundesamtes bei der Überprüfung und Bewertung wissenschaftlicher Studien.

In der anschließenden Fragerunde erhielten die Teilnehmer Ratschläge zum Umgang mit dem eigenen Smartphone – üblicherweise mit Abstand die Hauptquelle der individuellen Strahlenbelastung –, bohrten aber auch kritisch zur Studienlage nach. Neben dem Referenten stand dafür vonseiten des Bundesamtes für Strahlenschutz auch der Physiker Pascal Kreling zur Verfügung. Abschließend dankte Bürgermeister Simon Haas dem Referenten und allen Teilnehmern für den konstruktiven Austausch und warb für einen „fairen und sachlichen“ Umgang mit dem Thema: „Das Wichtigste ist, dass wir weiter im Gespräch bleiben.“


 

Ankündigung in der Tagespresse:

Mögliche Auswirkungen elektromagnetischer Felder – Referent: Dr. M. Händler

18. Januar 2022 – 18 Uhr, Turnhalle und online

Über mögliche gesundheitliche Auswirkungen elektromagnetischer Felder informiert eine Veranstaltung am Dienstag, 18. Januar, die in der Turnhalle Haselbach sowie live im Internet verfolgt werden kann. Die Infoveranstaltung beginnt um 18 Uhr und richtet sich an alle Einwohner der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels.

Wie die Gemeinde mitteilt, steht im Mittelpunkt die Information über mögliche Risiken durch geplante Mobilfunkmasten auf dem Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft. Es können aber auch Fragen zu anderen Strahlenquellen wie Mobiltelefonen oder WLAN-Routern gestellt werden.

Der Referent, Dr. Matthias Händler vom Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder am Bundesamt für Strahlenschutz, wird per Video zugeschaltet. Für die Teilnahme, sowohl vor Ort als auch online, ist eine Anmeldung erforderlich. Diese kann entweder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch zu den üblichen Geschäftszeiten der VG Mitterfels unter Telefon 09961/94000 erfolgen. Für den Zutritt zur Turnhalle gilt nach der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung die 2G-plus-Regel, dreifach Geimpfte sind demnach von der zusätzlichen Testpflicht ausgenommen. Wer einen Test benötigt, kann diesen ab 16 Uhr an der Turnhalle durchführen lassen. Die Teststation ist unabhängig von der Infoveranstaltung öffentlich zugänglich. Die Terminvereinbarung hierfür ist über die Homepage der Gemeinde, www.haselbach-gemeinde.de, möglich.

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