Haselbach
Haselbach. Abschied von Josef Schmid
Pfarrer Pater Dominik Daschner erwähnte in seiner Predigt auch die Heimat- und Naturverbundenheit von Josef Schmid. Foto: Gemeinde Haselbach - Vergrößern durch Anklicken!
Trauergottesdienst für den Haselbacher Altbürgermeister und Ehrenbürger
Familie, Weggefährten, Gemeinde und Ortsvereine haben am Mittwoch bei einem Requiem in der Haselbacher Pfarrkirche Abschied von Altbürgermeister Josef Schmid genommen.
Schmid war in der vergangenen Woche im Alter von 92 Jahren verstorben. Der Bahnbeamte und passionierte Jäger war von 1966 bis 1972 Mitglied des Gemeinderates Dachsberg, nach der Gebietsreform bis 1978 Mitglied des Haselbacher Gemeinderates und amtierte von 1978 bis 1996 als Bürgermeister der Gemeinde Haselbach. Daneben war er von 1984 bis 1996 auch Vorsitzender des Schulverbands Mitterfels-Haselbach. Zu seinem 75. Geburtstag im Jahr 2004 wurde er für seine Verdienste um die Gemeinde zum Ehrenbürger ernannt.
Jedes Wochenende das ganze Revier abmarschiert
Pfarrer Pater Dominik Daschner bezog in seiner Predigt die Heimat- und Naturverbundenheit des Verstorbenen auf das Evangelium vom guten Hirten und die Vision eines messianischen Friedens aus dem Buch Jesaja: Schmid habe aus seinen zahlreichen Spaziergängen und seiner Tätigkeit als Jäger „seinen inneren Frieden bezogen“. Ganze 50 Jahre lang war er Jagdpächter in seiner Heimat Dachsberg und sei „jedes Wochenende sein ganzes Revier abmarschiert“. Als Familienvater und Bürgermeister sei er ein „guter Hirte für die Seinen gewesen“.
In einer Ansprache am Ende des Trauergottesdienstes würdigte Bürgermeister Simon Haas die Verdienste Schmids um die Entwicklung der Gemeinde: Mit seiner „hemdsärmeligen“ Art habe er zahlreiche Projekte angeschoben, etwa die Ausweisung neuer Baugebiete und die Erschließung des Außenbereichs durch den Neu- und Ausbau zahlreicher Gemeindestraßen. Haas betonte, der Verstorbene habe aber auch stets die vermeintlich kleinen Anliegen und Nöte seiner Bürger im Blick gehabt.
In die Amtszeit von Josef Schmid, der die Tätigkeit als Bürgermeister im Ehrenamt ausübte, fiel außerdem die umfassende Ortskernsanierung in Haselbach, verbunden mit dem Umzug des Rathauses an seinen heutigen Standort, der Neugestaltung des Rathausplatzes und der Einrichtung des neu gegründeten Kindergartens St. Jakob im vorherigen Gemeindehaus. Haas schilderte seinen Vorgänger als „Idealtypus des Dorfbürgermeisters: leutselig, geradlinig, schlagfertig“. Legendär sei sein trockener Humor gewesen, der sich in ungezählten Anekdoten aus seinem Leben spiegelte. Der gesellige Charakter von Josef Schmid zeigte sich auch in zahlreichen Vereinsmitgliedschaften und -ämtern: Aktiv war Schmid etwa bei der Feuerwehr Dachsberg, als Gründungsmitglied und zeitweise zweiter Vorstand beim Eisstockclub Haselbach-Dachsberg sowie beim Roten Kreuz, für das er beim Gründungsfest 1984 auch als Schirmherr fungierte. Hinzu kamen mehrere Fördermitgliedschaften.
Musikalischer Gruß der Jagdhornbläser
In seiner Funktion als Bürgermeister war er zudem Mitbegründer der Patenschaft mit der damaligen 4. Kompanie des Panzerpionierbataillons Bogen, wofür er 2006 zum Ehrenmitglied der Krieger- und Soldatenkameradschaft Haselbach ernannt wurde. Von 1980 bis 1997 war Schmid darüber hinaus Ortsvorsitzender der CSU.
Nach der Messe überbrachten auf dem Vorplatz der Kirche, wo zahlreiche Teilnehmer den Gottesdienst verfolgt hatten, die Jagdhornbläser einen musikalischen Abschiedsgruß. Die Beisetzung hatte bereits im Vorfeld im engsten Familienkreis stattgefunden.
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