Haselbach
Schulhaus Haselbach feiert 50. Geburtstag
„Ois Guade, altes Schulhaus!“ und ein Dank an Haselbach von der Klasse 1 b. (Fotos: bf)
„Ois Guade, altes Schulhaus“
Festlich herausgeputzt hatte sich das Schulgebäude Haselbach anlässlich der 50-Jahr-Feier. Alle Schüler der Grund- und Mittelschule Mitterfels-Haselbach fertigten einen Geburtstagswimpel aus Stoff, mit dem sie dem Schulhaus in Haselbach ihren persönlichen Geburtstagsglückwunsch schickten. Nicht nur zahlreiche Ehrengäste waren gekommen, sondern auch viele Schülereltern und ehemalige Lehrer. Voll besetzt war die Turnhalle, als um 10 Uhr die Feierstunde begann.
Alle Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 3 der Grundschule Haselbach sangen aus Leibeskräften den Schulhaussong und stimmten damit alle Gäste auf ein stimmungsvolles Festprogramm ein. Die Moderation wurde von Kindern der Klasse 3a übernommen. Stellvertretend für Landrat Josef Laumer überbrachte Schulverbandsvorsitzender Heinrich Stenzel seine Grußworte. Als einen Meilenstein in der Schulgeschichte von Haselbach bezeichnete er die Inbetriebnahme des Schulgebäudes im Jahr 1966. Schule als Symbiose von Gebäude und Menschen, von Ambiente und Atmosphäre ist mehr als nur ein Schulhaus. Es muss als Einheit von beidem verstanden werden. Die Haselbacher Schule habe den Ruf einer modernen und innovativen Bildungseinrichtung. Englischunterricht ab der 1. Jahrgangsstufe oder die Beteiligung an „Sport nach 1“ seien Beispiele dafür, dass an der Grundschule Haselbach mehr vermittelt wird, als das, was der Lehrplan fordert. Mit den Wünschen, dass dieses Schulgebäude auch in den kommenden Jahrzehnten ein Ort sein möge, an dem Freundschaften entstehen, an dem gefeiert wird und an dem Kinder in der Gemeinschaft angenommen und sich gut aufgehoben fühlen und an dem viel gelernt wird, beendete er seine Grußworte.
Die Klasse 2 a schickte ein Paket an guten Wünschen auf die Reise und bezog dabei auch Bürgermeister Johann Sykora humorvoll mit ein.
„Kurze Beine, kurze Wege“
Mit der „Ennstaler Polka“, getanzt von den Kindern der Klasse 1a und musikalisch begleitet von einem Schülervater und seiner Tochter ging es weiter im Programm. Schulamtsdirektor Johannes Müller überbrachte die Glückwünsche der Schulämter der Stadt Straubing und des Landkreises. Die einleitende Frage, was denn das Haselbacher Schulhaus so besonders mache, beantwortete er mit dem Sprichwort „kurze Beine, kurze Wege“. Wichtig sei für ihn, dass sich die Kinder gut aufgehoben fühlen, dass es ihnen gut geht, dass sie angstfrei in die Schule kommen und sich emotional angenommen fühlen. Und dass sie gemäß des neuen Lehrplans plus in Haselbach von den Lehrern zu kritischen, selbstständig denkenden Menschen erzogen werden, das würdigte er in seiner Ansprache ebenso wie die Tatsache, dass eine Grundschule vor Ort oftmals ausschlaggebend sei, wenn Eltern die Entscheidung treffen müssen, wo sie sich ansiedeln.
Sangesfreudig stimmten die Kinder der Jahrgangsstufen 2/3 und 3a den Kanon „Bruder Jakob“ an, bevor Bürgermeister Johann Sykora seine Festrede hielt. Mit einem Zitat von Christian Morgenstern, der um die Jahrhundertwende einen Hauptzug aller Pädagogik als „das unbemerkte Führen“ beschrieb, begann der Bürgermeister die Überbringung seiner Glückwünsche vonseiten der Gemeinde. „Unbemerkt“ im Sinne von „sanft und behutsam“, „Führen“ im Sinne von „begleiten und geleiten“. Und dies werde in der Schule von Haselbach seit 50 Jahren von den in ihr wirkenden Pädagogen verwirklicht.
Die Klasse 1b machte sich auch so ihre Gedanken zum Haselbacher Schulhaus und gratulierte lauthals dem „alten Schulhaus“. Rektorin Bianca Luczak schloss sich mit ihren Dankesworten an und meinte, dass „nichts so stark sei wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“. So könnte das Motto lauten, das die Triebkraft des Bürgermeisters und der Gemeinderäte Anfang der 60er-Jahre charakterisiert.
Begebenheiten anpassen
Sie machte aber auch deutlich, dass, wer heute das Schulhaus betritt, noch immer den Eindruck der Gediegenheit wahrnehmen kann. Haselbach verfügt über große, Licht durchflutete Klassenräume. Nichtsdestotrotz ist es eine wichtige Aufgabe, sich den ständig wandelnden Begebenheiten anzupassen. So wurden 2014 alle Gänge und Decken hell gestrichen, das Lehrerzimmer sowie das Elternsprechzimmer wurden 2015 neu möbliert und 2016 konnten alle Klassenzimmer mit modernster Technik ausgestattet werden. Im Jahr 2013 wurde zunächst die Mittagsbetreuung eingerichtet. 2015 wurde die Grundschule Pilotschule für die Offene Ganztagsschule.
„Ois Guade, altes Schulhaus!“ und ein Dank an Haselbach von der Klasse 1 b.
Daran schloss sich die Klasse 3a mit dem geschichtlichen Rückblick „50 Jahre Schulhaus Haselbach“ an. Unterstrichen wurden die Ausführungen mit zahlreichen Fotos, Zitaten der damaligen Tageszeitung, Ergebnissen aus einem Interview mit einer ehemaligen Lehrerin und Zeitdokumenten, die auch von Eltern zur Verfügung gestellt und in einer Ausstellung in der Aula repräsentiert worden sind.
Diakon Peter und Pater Dominik bei der kirchlichen Segensfeier für das Schulhaus. (Bild links)
Dass zu der Freude über die 50 Jahre Schulhaus Haselbach auch das Dankbarsein gehört, brachte Pater Dominik zum Ausdruck. Gott hat die Menschen mit ihren Begabungen und Talenten ausgestattet, und diesen Dank trug die Gästeschar vor Gott hin und machte ihn im Gebet des „Vaterunser“ und den Fürbitten, die von Schülern der 4. Jahrgangsstufe vorgelesen wurden, deutlich. Mit dem gemeinsamen Segen, gespendet von Diakon Peter und Pater Dominik, endete die kirchliche Segensfeier.
Schulamtsdirektor Johannes Müller (li.), Bürgermeister Johann Sykora, Rektorin Bianca Luczak und Schüler schicken die Glückwünsche in die Welt hinaus.
Zum Schluss kam man nicht umhin, dass das Geburtstagskind auch ein Geschenk erhalten sollte. Humorvoll wurden die Gäste mit eingebunden, als die Klasse 2a ein Paket auf die Reise schickte. Die mit Helium gefüllten Luftballone erhielten von Bürgermeister Johann Sykora, Schulamtsdirektor Johannes Müller, Rektorin Bianca Luczak und zwei Schülern der Grundschule Glückwunschkarten mit selbst geschriebenen Geburtstagsglückwünschen, die dann gemeinsam in den Himmel entlassen wurden.
Quelle: bf, in: BOG Zeitung vom 28.11.2016 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)
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